Ganz direkt meine Gedanken dazu: Ich empfinde das als Unfug, der von der Arbeit ablenkt, weil ein banales Thema, für das man entweder ein Gespür und Talent mitbringt oder nicht (Umgang mit Menschen), unnötig aufgeblasen wird. Irgendwelche "Techniken" in der "Beziehungsarbeit", die man in irgendwelchen semiprofessionellen Coachings erlernt und dann anwendet, sind nicht authentisch. Die Basis der "Zugehörigkeit" in einem Team ist die gemeinsame Arbeit, keine privates Gedöns, wer wie drauf ist, wer wann seine Pillenpause hat, etc. - das geht niemanden was an und interessiert im Grunde auch keine Sau. Das ist nicht deine Familie, das sind nicht deine Freunde, das ist deine Arbeit, das sind deine Arbeitskollegen. Und genau diese Reduktion ist es, die Abgrenzung ermöglicht.Klar ist er kein Therapeut, aber als mein Mentor ist er mein Coach. Es geht in diesen Gesprächen nicht um nur Fakten, sonder eher um die Meta-Ebene der Arbeit. Also Beziehungsarbeit mit dem Kunden, Beziehungsarbeit mit meinem Team, zugehörigkeitsgefühl usw.
Klar - wenn man keinen guten Tag hat, reagiert man mal über. Es gibt Missverständnisse und Beef im Team. Passiert. Normalerweise hakt man das aber einfach ab und arbeitet sachbezogen weiter zusammen. Wo das nicht stattfindet bzw. vermehrt passiert, sind die Arbeitsbedingungen das Problem und die Leute frustriert, sodass sie sich aneinander abarbeiten müssen. Das ist oft in Niedriglohnjobs der Fall und in Branchen, die ausbeuterisch agieren.
Der Kunde ärgert sich, weil irgendetwas nicht funktioniert, wie er möchte, nicht über dich persönlich. Dadurch, dass aber bei euch so ein aufgeblasenes Emotionsgeblubber stattfindet, bekommen diese Dinge erst recht Gewicht aus meiner Perspektive - das ist es, was es schwierig macht. Verärgerte Kunden gehören zur Arbeit dazu.
Ich würde mich nach neuen Stellen umsehen und dieses Spukhaus verlassen. Ich empfinde das als grausig, ich könnte so nicht arbeiten, das wäre mir viel zu aufgeblasen.