Liebe Clemony,
lass dich mal virtuell in den Arm nehmen. Dein Frust ist absolut nachvollziehbar und es ginge mir nicht anders. ich finde es aber sehr beeindruckend, wie konstruktiv du dich mit dieser Herausforderung auseinandersetzt. Das ist eine lösungsorientierte Herangehensweise, identifiziert dein Problem und reduziert es auf das Wesentliche. Dass dir schon einige bestätigt haben, dass du auf dem richtigen Weg bist, dürfte dir helfen, das negative Erlebnis bald ad acta legen und dich dann auch bald wieder auf das konzentrieren zu können, was vor dir liegt. Lass das Grummeln zu und auch die Zweifel. Die sind normal, werden sich aber bald verflüchtigen. Leider reden nicht so viele über ihr Scheitern; sonst würdest du sehen, dass es wirklich nicht selten ist und zum Leben dazu gehört.
Misserfolge sind selten völlig umsonst, auch wenn sie im akuten Moment schmerzen, man an sich zweifelt und gut darauf verzichten könnte. Später wirst du vermutlich nur noch mit einem Achselzucken daran zurückdenken. Mit Dummheit hat das in deinem Fall gar nichts zu tun; du hast eine handfeste Diagnose, die einem tatsächlich das Leben schwer machen kann. Darauf solltest du dich besinnen und dir vor Augen führen, was du an anderer Stelle schon alles geschafft hast. Da hast du sogar gute Noten geschrieben; wenn das also nicht Beweis genug ist, dass du es grundsätzlich kannst, dann weiß ich es nicht.
Ob du den 3. Versuch noch wagen solltest, da tue ich mich schwer mit einer Empfehlung. Dafür spricht, dass du mit dem Stoff aktuell noch relativ warm bist und ja - wenn ich das richtig verstanden habe - maximal gewinnen kannst. Dagegen spräche, wenn du zuviel Energie und Nerven hineinstecken, womöglich wochenlang Bauchschmerzen haben würdest. Ich würde es wahrscheinlich einfach nochmal probieren. Aber das muss jeder für sich entscheiden und wenn du dich dagegen entschließt, dann mach das mit einem guten Gewissen. Es gibt hier kein richtig oder falsch, sondern nur passt für mich oder eben nicht.
Ich wünsche dir alles Gute und würde mich freuen, wenn du uns am Fortgang deiner Entwicklung hier teilhaben ließest.
Vielen Dank für den Support Pfefferminzdrops, das ist sehr lieb von dir.
Hat sehr gut getan, das zu lesen!
Was willst du denn konkret studieren?
Mathe ist ja bei vielen brauchbaren Studiengängen Grundlage.
Vor dem dualen Studium hatte ich mich eigentlich auf Medienwissenschaftliche Studiengänge beworben, wurde da aber bei keinem genommen, aus NC-Gründen.
Deshalb habe ich das auch im EP nicht erwähnt. Nachdem ich mich jetzt aber nochmal eingelesen habe habe ich festgestellt, dass das mit Wartesemestern theoretisch passen müsste (garantiert mir trotzdem keiner, dass ich genommen werde, aber den Versuch ist es Wert).
Bewerben werde ich mich auf:
- Medienwissenschaften Uni Tübingen
Es gibt ein Wahlmodul Sozialwissenschaftliche Statistik (das muss man ja nicht wählen) , sonst ist dem Modulhandbuch nichts zu entnehmen. Für weitere Information habe ich Kontakt mit der Studienfachberatung aufgenommen und warte noch auf Rückmeldung.
- Kultur-und Medienbildung PH Ludwigsburg
Keine mathematischen Module im Handbuch, für weitere Information habe ich Kontakt mit der Studienfachberatung aufgenommen und warte noch auf Rückmeldung.
- Crossmedia Redaktion an der HdM Stuttgart
Keine mathematischen Module im Handbuch, für weitere Information habe ich Kontakt mit der Studienfachberatung aufgenommen und warte noch auf Rückmeldung.
Der Ausweichplan wäre Berufspädagogik an der Uni Stuttgart. Das ist zulassungsfrei. Habe ich hier ja auch angedeutet, da wäre dann der Bereich HR oder Erwachsenenweiterbildung interessant. Da hatte ich bereits ein Gespräch mit dem Fachberater und er meinte es gibt es statistisches Modul, das wird aber nicht geprüft und auch sonst sieht er da kein Hindernis, trotz Dyskalkulieverdacht.
Die Studiengänge wären eigentlich alle zukunftssicher und auch nicht brotlos.
Und an sich wäre ja ein mathematisches Modul kein Problem, weil da könnte man dann auch mit Nachteilsausgleich dran. Aber ein Wirtschaftsstudium lässt sich nunmal schwer ausgleichen und darum geht es. Ich werde Mathe nie ganz vermeiden können. Deshalb auch meine Dyskalkulietherapie. Aber ich muss nichts sehr mathelastiges studieren, um davon leben zu können.