Du wirst Kompromisse machen müssen.
Ich habe schon so viele Kompromisse gemacht. Das sprengt hier den Rahmen... Ich gebe gerade mein ganzes bisheriges Leben auf!
Ich habe meine Wohnung aus finanziellen Gründen aufgegeben und bin in eine günstigere (aber auch nicht preiswerte Mini "Wohnung" gezogen, in der ich mich total unwohl fühle, weil die Nachbarn extrem laut sind und es dreckig ist).
Freizeitaktivitäten sind nahezu auf Null reduziert. Dinge die Geld kosten, sind auf Null. Ab und zu, wenn ich Zeit habe, mache ich einen Spaziergang im Wald.
Ich habe dadurch Freunde verloren, mit denen ich sonst wöchentlich Essen war. Sie gehen weiterhin, ich kann nicht mit. Bei den gelegentlichen Unternehmungen bin ich auch raus.
Ich trinke nur noch Leitungswasser und esse Margarinetoast und Reis, um etwas zu sparen. Ich versuche mich möglichst wenig körperlich zu betätigen (mit Ausnahme der seltenen Spaziergänge, die ich einfach für meine Seele brauche), weil ich sonst mehr Hunger habe.
Gesundheitlich ist etwas im Argen (das gehört nicht hier hin), die Zuzahlungen kosten Geld.
Bei der Tafel wurde ich weggeschickt. Foodsharing gibt es in meiner Nähe nicht. Der nächste sogenannte "Fairteiler" ist ca. 13km weit weg - für mich aktuell unerreichbar. Laut Webseite packt da auch nur alle 6-8 Wochen jemand was rein.
Ich habe keinen Handyvertrag mehr, sondern nur noch den billigsten Prepaid Tarif vom Discounter.
Das waren jetzt nur ein paar Beispiele...
Der ganze Mist begann mit Corona. Ich durfte einfach nicht mehr meine Tätigkeit ausüben und in dem Nebenjob wurde ich wegen Corona gekündigt. Da konnte ich absolut nichts für. Die Coronahilfen haben nicht alle laufenden Kosten abgedeckt. Das war das erste finanzielle Loch. Das Steuerberater Problem kam dann als Worst Case.
Die Dinge, die ich entbehren kann, bin ich bereit zu verkaufen. Was soll ich noch geben?
Mein gut laufendes Studium und der Job in Aussicht, sind das was ich noch habe. Das einzige, was mir noch Freude macht. Wenn ich das auch noch verliere gehe ich kaputt.