Will nicht wie ein Boomer klingen, aber die Firmen die schon vor über 30 Jahren keine AN gefunden haben, weil man am besten 20 Jahre alt sein Soll, mit 10 Jahren Berufserfahrung, am Wochenend und Feiertags arbeiten soll, incl. Rufbereitschaft, natürlich ohne Zulage, am besten auch noch im Ausland bzw. Reisebereit sein, in einer 40 Stundenwoche und das für 2500€ brutto, und man schon in den ersten zwei Sätzen der Berufsbeschreibung herauslesen kann, das man die Ehre hat die 4 anderen aus Geiz entalssenen AN zu ersetzen, ohne Reduzierung des Aufgabenbereiches, die haben schon damals, und werden auch heute keine Interessenten finden.
Bis auf wirklich wenige Ausnahmen, gibt es so gesehen keinen Fachkräftemangel, nur eben die o.g. Einstellung vieler AG zum Thema Arbeit, die sich bis heute nicht viel geändert hat.
Und das es sich letztendlich und richtigerweise durchgesetzt hat, daß es normal ist das man arbeitet um zu leben, nicht umgekehrt ist in vielen Chrfetagen noch nicht angekommen, da viele meinen, es sei ja eine Ehre arbeiten zu dürfen.
Arbeit ist teuer, gerade in D, da scheint es legetim, das allerletzte aus dem AN rauszuquetschen ohne Rücksicht auf Verluste, und ist einer verschlissen, holt man sich einfach nen neuen Trottel.
So gesehen gab es noch nie wirklich "fette Jahre" als AN, sondern nur ein zeitweiliges angepasstes Geheuchle, das man tatsächlich auf die Wünsche der AN einginge, weil man die eigenen Einkünfte minimal schrumpfen sieht.
Bloß weil man nen Firmenlaptop bekommt und es nen Obstkorb in der Abteilung gibt, täuscht das nicht darüber hinweg, daß man zwar ein paar Prozentpunkte an Zugeständnissen gewonnen hat, aber dafür die Daumenschrauben um 500% angezogen wurden.
Und nur weil mittlerweile viele Menschen laut aussprechen, daß sie gerne ne bessere Work/Life Balance hätten, heißt das noch lange nicht, daß sie diese schon haben, weil sonst bräuchte man sie ja logischerweise nicht lauthals einfordern.
Ja, es haben (und hatten auch schon vor 30 Jahren) einige Menschen einen angenehmen, gut bezahlten Arbeisplatz, mit geschenktem Haus vin den Eltern, die das ganze jetzt kopfschüttelnd verleugnen, aber für die nicht 1%ter sieht der Arbeitsalltag eben einfach anders aus.
Es gab nie fette Jahre als Arbeitnehmer.