Online-Dating Erfahrungen

[cucaracha]

Ich finde es auch sinnvoll vor dem
1. Date mit dem Mann eine Weile zu schreiben und zu telefonieren..damit man auf diesem Weg schon vorher Männer aus der Bewerbermasse aussortieren kann.

 

[GrayBear]

Auf meinem Balkon wächst seit etwa 5 Jahren mitten zwischen Betonplatten ein kleiner Erdbeerstrauch. Jedes Jahr denke ich, er schaffts nicht mehr, vertrocknet, aber nein, er blüht immer und immer wieder. Und ich gieße ihn, stelle einen Sonnenschirm im Sommer auf, habe etwas Erde "angehäufelt". Es klappt! Wir tun was für einander und ich bekomme manchmal eine süße Erdbeere, wenn sie die Elstern übersehen haben.

Wenn ich beim Online-Dating und in meine Beziehungen nicht das Risiko eingehen kann, mein Vertrauen und meine Hoffnung zu investieren, dann stehen die Chancen schlecht. Aber darf ich mehr erwarten, als möglich ist? Für einige Frauen war ich zu meiner "stürmischen Zeit" wohl die Pfeife, vor der man jemanden warnen sollte. Für andere nicht. Verallgemeinerungen sind einfach nur Zeitverschwendung. Solange ich mir darüber Gedanken mache, ob ein Sonnenschirm für ein Erdbeerpflänzchen ja wohl lächerlich ist, geht es ein. Auf einer Online-Plattform kann man echten Menschen begegnen, für die ein Score oder ein attraktives Bild nicht aussagekräftig genug sind. Das ist kein Videospiel. Wer das nicht begreift und wem das auch egal ist, der wird sich wohl beim Wischen einen Krampf im Daumen holen und dann darüber schimpfen.

 

[Bertel_aus_Berlin]

Natürlich suchen viele hübsche Frauen aus Osteuropa einen Mann mit Geld, welcher sie ernähren kann.
Das wusste du doch auch vermutlich vorher.

....deswegen habe ich mit den Damen auch keine Treffen vereinbart, sondern mit ihnen telefoniert. Das kostet mich Zeit, aber wenigstens sonst keine Nerven und vor allem kein Geld. Natürlich wusste ich das vorher, aber ich bin trotzdem so aufgeschlossen, manchen Dingen eine Chance zu geben, auch wenn hinterher wieder das Klischee bedient und die Schublade geschlossen werden kann.

 

[Marcko]

Natürlich suchen viele hübsche Frauen aus Osteuropa einen Mann mit Geld, welcher sie ernähren kann.
Das wusste du doch auch vermutlich vorher.

Also ich hatte fast nur Matches bzw. Likes von Osteuropafrauen, zu der Zeit war aber auch die Flucht aus der Ukraine auf dem Höhepunkt. Insgesamt hatte ich kaum Frauen, bei denen ich den Eindruck hatte, sie leben wirklich hier oder sind hier verwurzelt. Entweder waren es Frauen auf der Durchreise oder eben teils sogar im Ausland sitzende Frauen, ich nehme an Betrug.

Wenn ich mal runterbreche, was ich für real sinnvolle Matches hatte, puhh, da komme ich vermutlich nicht mal auf 0,6 Matches in der Woche.

Was ich spannend finde ist, dass sich einerseits Menschen gegen das Vorurteil "Männer und Frauen suchen dies oder jenes bei Tinder" wehren, aber anderseits das Klischee Osteuropäische Frauen sind nur auf Kohle aus, pflegen. Also scheint ja doch an diversen Klischees etwas dran zu sein.

 

[GrayBear]

An Klischees mag etwas dran sein, aber sollte ich mein Leben und meine Entscheidungen an Klischees ausrichten? Und wenn ich das tue, was kann dann anderes herauskommen, als wieder ein Klischee?

 

[Marcko]

An Klischees mag etwas dran sein, aber sollte ich mein Leben und meine Entscheidungen an Klischees ausrichten?

Ich finde nicht, dass man das sollte, aber man muss seine Erwartungen entsprechend anpassen. Wenn ich auf den Fußballplatz gehe zu einem Spiel zweier Mannschaften auf unterster Ebene, darf ich kein Bundesliganiveau erwarten. Wenn ich mich auf Tinder anmelde, darf ich nicht erwarten, dass das zu etwas führt. Ich kann natürlich auf dem Dorf Bolzplatz zufällig trotzdem einen tollen Tag verbringen und auf Tinder die Liebe meines Lebens finden. Aber die Wahrscheinlichkeit ist halt gering, auf Tinder statistisch betrachtet als Mann 3% und das empfinde ich nicht gerade als hoch genug, als dass ich persönlich meine Zeit, Geld und Energie da rein investieren mag. Aber ja- die Entscheidung muss jeder selber treffen. Aber man liest häufiger hier von schlechten als guten Erfahrungen. Ich denke auch das spricht für sich.

Ich gebe eher den Tipp, im echten Leben aktiv zu werden, das fehlt nämlich vielen und Partnersuche im echten Leben funktioniert seit Jahrtausenden.

 

[GrayBear]

... Ich gebe eher den Tipp, im echten Leben aktiv zu werden, das fehlt nämlich vielen und Partnersuche im echten Leben funktioniert seit Jahrtausenden.

Das klingt durchaus vernünftig. Deswegen war für mich die Dating-App nur eine Ergänzung, durch die ich Menschen begegnet bin, die ich sonst nie kennengelernt hätte. Da waren zauberhafte und schlimme Dates dabei. Für mich hat sich bewährt, dass ich mehr "und" lebe, anstatt "entweder/oder".

 

[Bertel_aus_Berlin]

Ich denke, spätestens seit Corona hat die Paarbildung über Online Portale definitiv zugenommen. Allerdings zählt da sicher nicht nur Tinder und Co hinein, sondern auch ganz andere Beziehungsfindungen, die online stattfanden, u.a. irgendwelche Social Media Portale wie Instagram oder Facebook.

Persönlich lockt mich nichts in diese Dating Apps, da sie mich nicht überzeugt haben. Ich habe das ausprobiert und für mich als ungeeignet empfunden.

Im realen Leben habe ich im letzten Jahr Kontakte auftun können, auch zu Leuten, Frauen, die man einfach "kennenlernt". Damit meine ich, man sieht sich 1x die Woche oder auch alle zwei Wochen im Verein und fertig. Man quatscht mit einander und merkt, dass man sich sympathisch ist oder auch nicht. Das ganze läuft für mich viel natürlicher ab und ich sehe es nicht als Zeitverschwendung an, wohin gegangen zu sein, der Sache wegen und nicht weil ich krampfhaft jemanden finden will.

Den Weg muss jeder für sich entscheiden. Ich kenne leider viele, die diese Drehtür Tinder immer wieder für sich nutzen. Anmelden, schimpfen, abmelden, wieder anmelden. Da stimmt dann was nicht und ich glaube, da ist schon Verzweiflung mit im Spiel, absolutes No go, sich überhaupt mit Dating zu beschäftigen, wenn mans so nötig hat.

 

[Postman]

Ich hab Bärchen online kennengelernt. Ich hatte nur ein paarFotos drin und zwar unbearbeitet. Ich habe selbst Männer angeschrieben und die Hälfte davon war sauer, weil Frauen, die einen Mann anschreiben, sind Schlampen oder Emanzen, die alles bestimmen wollen (waren alles optisch unauffällige Männer Anfang 40), die andere Hälfte fand es gut, aber bei den Treffen hat es dann nicht gepasst.

Nach unzähligen Dick-Pics, Aussagen wie "du sähst super aus auf dem Rücken unter mir" und "hey" hat Bärchen mich gefragt, wie mein Sommer war und ich hab geantwortet. Einen Abend geschrieben, nächsten Tag telefoniert, dann getroffen. Der Rest ist Geschichte. Ich bin eine durchschnittlich attraktive Frau, damals kurz vor der 40, er ein durchschnittlich aussehender und verdienender Mann Anfang 40. Mittlerweile sind wir gemeinsam schon ein paar Jahre älter geworden.

Es kann funktionieren. Und es ist für beide Seiten oft frustrierend. Es wäre viel gewonnen, wenn Frauen verstehen, dass es nicht schön ist für Männer, gegen so viel Konkurrenz anzutreten und wenn Männer verstehen, dass es kein Kompliment ist, Schwanzbilder oder Sexangebote zu bekommen, wenn man keine will. Wäre gut.

Eine gute Geschichte!

Zum letzten Passus: ganz ehrlich, wer Bilder von seinem "besten" Stück verschickt oder so super dämliche Aussagen bringt wie von dir beschrieben, da ist meiner Meinung nach Hopfen und Malz verloren.

Bei solchen Männern nützen auch die Tipps nix.

 

[Gelöscht 129715]

Ich gebe meine Erfahrungen auch einmal zum Besten.
Also ab 50 wird es im "echten Leben", wie manch einer hier so schön schreibt, noch schwieriger, da sich die meisten gesellschaftlich komplett zurück gezogen haben.
Onlinebörsen sind dabei schon Möglichkeiten.

Allerdings erlebte ich zu den aktiven Zeiten hier die Damenwelt als sehr verbittert. Bei vielen hatte ich Fragezeichen im Kopf, weshalb sie überhaupt angemeldet waren auf diesen Foren.

Bei vielen Damen merkte man, dass da noch viel Frust aus vergangenen Scheidungen und vermeintlichen Verlusten altgewonnener Lebensqualitäten, das Häuschen im Grünen usw musste einer kleinen Stadtwohnung weichen.......da ist es schwierig, mit normalen Themen durchzudringen, weil sich - wie es so schön heißt, viele sofort beim kleinsten falschen Wort getriggert fühlen. Das macht es als Eiertanz sehr unschön.