Anzeige(1)

  • Liebe Forenteilnehmer,

    Im Sinne einer respektvollen Forenkultur, werden die Moderatoren künftig noch stärker darauf achten, dass ein freundlicher Umgangston untereinander eingehalten wird. Unpassende Off-Topic Beiträge, Verunglimpfungen oder subtile bzw. direkte Provokationen und Unterstellungen oder abwertende Aussagen gegenüber Nutzern haben hier keinen Platz und werden nicht toleriert.

Hilfe: Komplettes Versagen im Berufsleben (Inkompetenz, Fehler)

MisterEko

Aktives Mitglied
Was sagt es eigentlich ganz grundsätzlich über unser Schul- und Bildungssystem aus, wenn jemand mit Masterabschluss im Berufsleben aufgrund von scheinbar völliger Inkompetenz scheitert? Ist nicht böse gemeint, ich gebe nur sinngemäß die Worte des Eingangsposts wieder.
Das lässt sich ja nicht nur mit persönlichem Versagen erklären, da liegt die Wurzel weitaus tiefer.
Sehe ich aber auch tagtäglich in meinem Job.
Ich habe jeden Tag mit "Bachelor", "Master" oder gar "Doktor"-Titel-Trägern zu tun, die die einfachsten logischen Zusammenhänge nicht zu verstehen scheinen. Das trifft natürlich nicht auf alle zu, aber dass es überhaupt oft genug vorkommt, dass es mir auffällt, gibt mir schon zu denken.
Mein Onkel meinte mal Anfang der 2000er Jahre zu mir, dass der Stoff, der Heute (2000er) in der Realschule gelehrt wird, in seiner Zeit (1980er) in der Sonderschule auf dem Lehrplan stand..
Nun ist das auch schon wieder gut 25 Jahre her und aber ich glaube, der Mann wusste Bescheid.
Seitdem ging die Spirale wohl noch weiter nach unten.

Und nun dieser Thread hier.
Selbsterkenntnis ist bekanntlich der erste Schritt zu Besserung, aber ich habe offen gesagt, keine Ahnung wie man das bei dir bewerkstelligen soll. Es ist auch schwierig, wenn du dir einen weniger anspruchsvollen Job suchst, da du für viele Tätigkeiten wohl schlicht (zumindest auf dem Papier) überqualifiziert bist und dir ja auch nicht die Last eines Studiums angetan hast, nur um jetzt irgendwo einfache Bürotätigkeiten oder sowas auszuführen.
Aber was bleibt dir sonst übrig?
Wenn du bei einer "anspruchsvollen" Tätigkeit einfach nicht hinterherkommst, dann kommst du nicht hinterher. Du gibst ja wahrscheinlich schon dein Bestes, aber es reicht trotzdem nicht.
Aber heftig ist das alles schon und bestätigt auch eine Beobachtung, die ich immer wieder mache, vor allem bei Leuten, die BWL studiert haben.
Viele von denen arbeiten dann später in Jobs, die noch vor 20 Jahren ganz klassisch von Büro- und Industriekaufleuten ausgeführt worden sind. Das ist nicht so anspruchsvoll, dass hier irgendwie ein Studium vonnöten gewesen wäre.
 

Ausnahmsweise

Aktives Mitglied
Mir kam auch Burnout in den Sinn.

24/7 Kopfschmerzen
Gibt es daneben noch andere Symptome, die du gar nicht in Verbindung damit siehst?

Krankheiten sind nicht bekannt
Nicht alles ist leicht aufzudecken.

Freunde oder Partnerin habe ich jedoch nicht
Warum ist das so? Seit wann?
Woran könnte das liegen?

Theoretisch weiß ich schon viel zu bestimmten Themen. Ich kann zT sehr detailliert auf komplexere Themen eingehen, etwa Unternehmensbewertung, Leasing Bilanzierung, Impairment Test, Deferred Tax Liability etc. Aber wenn ich das konkret am Schreibtisch auf der Arbeit bearbeiten soll, scheitere ich komplett.
Du konntest dir also theoretisches Wissen aneignen, kannst es in der Praxis jedoch nicht anwenden.
Dir fehlt es also an Anwendungskompetenz.

Blockieren dich gefühlter Druck, Stress, Versagensängste, stehst du dir so selbst im Weg?

Meine mittlerweile eingeschränkten kognitiven Fähigkeiten was das Lernen angeht.
Treten auch Konzentrationsstörungen auf?
Kannst du auf vorhandenes Wissen zuverlässig zugreifen?

Hatte mir schon überlegt, Gärtner zu werden
Warum?

das ist halt so extrem schlecht bezahlt.
Erstens könntest du deinen Lebensstil anpassen, zweitens könntest du dich selbständig machen oder bei jemandem einsteigen, der einen Nachfolger sucht und einarbeiten möchte.

Vielleicht ist dies der Punkt, deine Prioritäten im Leben zu überdenken.
Wie du jetzt lebst, machst du dich unglücklich und schadest deiner Gesundheit.
Wenn du etwas findest, das zu dir passt, das du kannst, kannst du zufrieden leben, wenn dir keine Ansprüche im Weg stehen, die nicht zum Einkommen passen.
Was ist dir wirklich wichtig im Leben?
 

Bibi1986

Neues Mitglied
Als was arbeitest du genau?

Mir kam als erstes Burn Out in den Sinn. Evtl. würde es helfen, wenn du dich besser organisierst, um das abzuwenden. Ist das Arbeitsaufkommen hoch? Nimmst du dir evtl. zu viel vor und kommst so ins "schleudern"? Wenn man zu viel im Kopf hat, macht man eher mal Leichtsinnsfehler. Daher mein Tipp, einen realistischen Wochenplan zu erstellen, mit den Arbeiten, die du in dieser Zeit schaffen kannst. Vielleicht hilft das, um etwas mehr zur Ruhe zu kommen, falls das das Problem ist. Dadurch überforderst du dich im Idealfall nicht (denn du hast ja einen Plan vor Augen), kannst demzufolge ruhiger arbeiten und machst weniger Fehler. Auch neue Dinge anzueignen, sollte dann leichter fallen. Wichtig: in Ruhe arbeiten und nicht unter Druck setzen lassen. Auch deine Kollegen werden es dir danken, wenn du dann weniger Fehler machst.
 

Soul-Sister

Aktives Mitglied
Was ist das Problem?
Ich denke immer noch, du hast mit den einfachen Aufgaben Probleme, das Niveau noch weiter runterschrauben wird nichts bringen.
  • Kann mir nichts (mehr ?) merken. Ich muss 3x einen Satz lesen um gerade mal 50% vom Inhalt wiederzugeben. Wenn ich am Ende der Seite bin habe ich es jedoch wieder vergessen. Also fange ich wieder von vorne an. Ich bleibe also immer auf der Stelle wo ich angefangen habe
Verstehst du denn, was da steht, oder kommt es dir unlogisch vor? Mir fällt es auch schwer stur Dinge auswendig zu lernen, die ich unlogisch finde. Ggf. durchdenken, in eigenen Worten neu aufschreiben.

  • Ich lerne nichts dazu bzw. lerne nicht aus meinen Fehlern. Ich fühle mich schon fast geistig behindert. Ich mache sie wieder und wieder
Was sind das für Fehler? Kannst du akzeptieren, dass Dinge auf eine bestimmte Weise gemacht werden, auch wenn dir das nicht logisch vorkommt. Tipp: Einfach dran halten. Nicht nachdenken.

  • Aufmerksamkeit praktisch nicht existent, v.a. bei Fachgesprächen überfordert. „Du bist schwer von Begriff“ musste ich mir schon öfter anhören
Das ist kein Umgang mit Mitarbeitern, Kollegen, das ist Mobbing.

  • Starkes Organisationsproblem v.a. bei komplexeren aber zunehmend auch bei nicht so komplexen Aufgaben, die mehrere Teilschritte haben
Ist das alles gut genug dokumentiert? Ansonsten schreib dir selbst Dokumentationen. Das hilft auch, das noch einmal zu durchdenken.

  • Ständig Fehler auf der Arbeit. Ich habe eine Fehlerquote von ca. 60%. Sogar die einfachsten Sachen mache ich falsch. Und wenn der Fehler passiert ist, denke ich mir danach: Wie kann man bei so einer einfachen Aufgabe einen Fehler machen? Die Reaktionen von meinen Kollegen sind entsprechend.
Du bist schon sehr verunsichert. Wer misst die 60%? Es wird dir oft vorgeworfen, oder? Das ist eine schlechte Fehlerkultur.

  • Kognitive Transferleistungen nicht existent. Ich schaffe es praktisch nicht, Theorie auf die Praxisfälle zu übertragen, Gelerntes oder Erfahrung einzusetzen um es auf andere / ähnliche Problemstellungen zu übertragen, trotz Berufserfahrung
Oft braucht man die Theorie gar nicht. Du musst das ausschalten und einfach machen.

  • Schon bei normalen bzw. leicht größeren Datenmengen zB in Form von Tabellen bin ich komplett überfordert, zB mögliche Fehler oder Trends zu erkennen. Kollegen sagen dann so etwas wie „Das siehst du doch“, „Das ist doch offensichtlich“
Sie erklären dir nichts? Die wollen dich nicht richtig einarbeiten...

  • Ich schreibe mir meine Aufgaben auf, bin aber dennoch überfordert. Es geht immer etwas verloren
Schreib dir eigene Arbeitshilfen. Wenn dir Informationen fehlen, bittest du die Kollegen, die nachzuliefern, bis das vollständig ist.

  • Das klingt so dumm, aber Arbeiten strengt mich geistig massiv an. Fühle mich einfach nur gestresst die ganze Zeit über
  • Mein Gehirn fühlt sich komplett wirr an, es fällt mir extrem schwer strukturiert zu denken
Das liegt daran, dass du zu kompliziert denkst. Du musst das runterbrechen.
 
Zuletzt bearbeitet:

Soul-Sister

Aktives Mitglied
Hey @xxxyyyzzz
vielleicht fängst du einfach irgendwo anders noch einmal neu an und beherzigst ein paar meiner Ratschläge:
-- Texte ggf. durchdenken, in eigenen Worten neu aufschreiben.
-- An Anweisungen halten, auch wenn sie dir unlogisch vorkommen.
-- Selbst Dokumentationen, Arbeitshilfen schreiben. Wenn dir Informationen fehlen, bittest du die Kollegen, die nachzuliefern, bis das vollständig ist.
-- schlechte Fehlerkultur ignorieren
-- Theorie vergessen
-- einfach denken, das runterbrechen
und tiefstapeln, tiefstapeln, tiefstapeln.

Vielleicht wirst du dann mal nicht gemobbt und kannst noch Fuß fassen in deinem erlernten Beruf. Ich würde es dir wünschen. 🍀
 

Ausnahmsweise

Aktives Mitglied
Es ist doch auch überhaupt kein Problem, wenn man herausfindet, dass etwas nicht zu einem passt. Selbst die Gründe hierfür finde ich nachrangig, auch wenn es natürlich hilfreich sein kann, das herauszufinden.

Wichtiger fände ich herauszufinden, wie sich eine zufriedenstellende Lebens- und Arbeitssituation erschaffen ließe.
An der Ursachenforschung kann man ja nebenbei dranbleiben.

Bei mir z. B. herrscht gesundheitlich ziemliches Chaos, das zieht sich seit vielen Jahren, sich steigernd. Lange gab es keine Diagnose, die Auswirkungen nahmen jedoch zu.
Ich musste mein Leben daran immer wieder anpassen, um zufrieden leben zu können.
Die ersten Diagnosen kamen deutlich später ans Licht, nun wurde - weil ich wegen Verschlechterung Lösungen einforderte - noch etwas entdeckt.
Hätte ich zu sehr auf Ursachenforschung gesetzt, mich darauf versteift, wäre wertvolle Lebenszeit verschwendet worden.
So habe ich einfach das Beste daraus gemacht, immer flexibel auf neue Gegebenheiten reagierend. Ich lege mir vorausschauend einen Plan B und C zurecht und leite das frühzeitig ein, wenn das nötig wird.

Verharre nicht in einer für dich schlechten Situation. Konzentriere dich nicht zu stark auf Ursachenforschung, verliere das aber nicht aus dem Blick. Denk dir eine Alternative aus und fang an. Plan B ist auch immer gut.
Das Leben ist ein Abenteuer, wenn du es lässt und den Mut dafür hast. 😉
 

Anzeige (6)

Autor Ähnliche Themen Forum Antworten Datum
M Hilfe wegen Ausbildungs Entscheidung Beruf 11
H Meinung und Hilfe erbeten Beruf 52
B Schulamt setzt mich unter Druck / Hilfe erbeten Beruf 78

Ähnliche Themen

Anzeige (6)

Anzeige(8)

Regeln Hilfe Benutzer

Du bist keinem Raum beigetreten.

    Anzeige (2)

    Oben