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Deutsche staatshaushaltskrise 2023-25

G

Gelöscht 78719

Gast
Wir haben den Mindestlohn und es gibt das Gesetz zur Lohntransparenz.
Es ist jedoch nicht vorgesehen, das der Staat individuell die Lohnhöhe reguliert.
Das wäre in einer freien Marktwirtschaft auch nicht möglich.
In Deutschland haben wir uns aber auf eine soziale Marktwirtschaft geeinigt. So gänzlich frei ist sie nun doch nicht.
 

Daoga

Urgestein
In Deutschland haben wir uns aber auf eine soziale Marktwirtschaft geeinigt. So gänzlich frei ist sie nun doch nicht.
"Sozial" regelt Mindesthöhen, über Maximalhöhen sagt es nichts aus. Nach oben ist rein theoretisch unbegrenzt Platz, nur halt nicht für jeden, da regelt der Markt mit Angebot, Nachfrage, Qualität und Anforderungen. Wer zu billig ist bestraft sich selber, wer teuer sein will muß entsprechend Leistung bringen.

Dieser Beitrag trieft nur so von Stereotypen. Wenn Du mal nur einen Wasserschaden hast, dann wird Dir ein Klempner mehr wert sein als ein Manager. Und auch in anderen Berufen, die häufig unterbezahlt sind, ist der Stresspegel hoch. Nehmen wir zum Beispiel die Pflege: Hier gibt es häufig Schichtdienst und viele sind am Limit. Auch die Ausbildug ist hochwertig. Gerade in der ambulanten Pflege springen aber viele Leute ab, weil die Arbeitsbedingungen unterirdisch sind. Dafür ist gerade dieses Berufsbild unterbezahlt.
Und wenn Du mal eine Herz-OP brauchst, wird es Dir recht sein wenn die der Straßenkehrer macht? Weil im sozialistischen Weltbild bekanntlich jeder alles kann, deshalb auch gleiche Bezahlung für alle.
Schöner Traum, hat nur mit der Realität nichts zu tun.

Die Pflege leidet bis heute daran, daß sie mal ausschließlich von Frauen innerhalb von Familien geleistet wurde und daher in vollem Umfang eine unbezahlte und unbelohnte Tätigkeit war.
Auch heute wird noch viele Pflege innerfamiliär geleistet (und entsprechend schlecht belohnt, bis hin zu massiven Verlusten in der Altersrente), das zieht sich natürlich rüber in die professionelle Pflege, daß sie möglichst nichts kosten dürfe, denn die Gepflegten haben selten das Geld dicke um sich selber zu finanzieren, die Betreiber der Pflegeeinrichtungen wollen nicht ständig rote Zahlen schreiben weil die Ansprüche und Kosten ständig steigen, und der Staat spart wo er kann.
Die Pflegeversicherungen leiden aber auch darunter, daß sie es von den Lebendigen/Leistungsträgern im Land nehmen und nicht von den Kranken oder Alten oder Kindern nehmen können, denn die Leistungsträger dünnen sich aus - aus demographischen Gründen und auch politisch gewollt, mit tausenden von Auflagen, die arbeitende Bevölkerung ist die Melkkuh für alle Ansprüche. Schon heute sind die Abgaben und Ausgaben für Soziales nirgendwo so hoch wie in Deutschland, und wie wird das dann erst mal, wenn alle Babyboomer in Rente sind und die Zahl der Einzahler entsprechend schrumpft. Das Geld wächst auch dann nicht auf Bäumen.
Ein Zurück zur familiären Pflege mit einseitiger Belastung der Frauen wird es dann aber auch nicht geben, denn die wissen heute besser denn je, daß sie dafür mal mit schwerer eigener Altersarmut bezahlen werden, denn auf "Belohnungen" des Staates wird dann kein Verlaß sein. Wer ruiniert sich schon gern die eigene Zukunft.
 
G

Gelöscht 78719

Gast
"Sozial" regelt Mindesthöhen, über Maximalhöhen sagt es nichts aus. Nach oben ist rein theoretisch unbegrenzt Platz, nur halt nicht für jeden, da regelt der Markt mit Angebot, Nachfrage, Qualität und Anforderungen. Wer zu billig ist bestraft sich selber, wer teuer sein will muß entsprechend Leistung bringen.
Ein Gegenbeispiel wäre hier die unterschiedliche Bezahlung der Geschlechter: Auch wenn hier noch ein deutlicher Unterschied zu sehen ist, hat sich die Bezahlung durch staatliche Maßnahmen angeglichen. Dabei geht es doch nicht nur um Mindestlöhne.

Etwas anderes ist der "Salary Cap" im US-Sport: Zwar ist hier nicht der Staat federführend, aber auch hier gibt es eine Begrenzung.

Und wenn Du mal eine Herz-OP brauchst, wird es Dir recht sein wenn die der Straßenkehrer macht? Weil im sozialistischen Weltbild bekanntlich jeder alles kann, deshalb auch gleiche Bezahlung für alle.
Schöner Traum, hat nur mit der Realität nichts zu tun.
Erstens geht es nicht um Sozialismus. Zweitens konnte auch in der sozialistischen DDR nicht jeder alles machen.

Und ein Straßenkehrer, der die Straßen sauber hält, oder auch ein Müllmann, tun bestimmt mehr für mich als ein Manager, der Fabriken schließt und dafür noch irgendwelchen Aktionären belohnt wird.

Die Pflege leidet bis heute daran, daß sie mal ausschließlich von Frauen innerhalb von Familien geleistet wurde und daher in vollem Umfang eine unbezahlte und unbelohnte Tätigkeit war.
Auch heute wird noch viele Pflege innerfamiliär geleistet (und entsprechend schlecht belohnt, bis hin zu massiven Verlusten in der Altersrente), das zieht sich natürlich rüber in die professionelle Pflege, daß sie möglichst nichts kosten dürfe, denn die Gepflegten haben selten das Geld dicke um sich selber zu finanzieren, die Betreiber der Pflegeeinrichtungen wollen nicht ständig rote Zahlen schreiben weil die Ansprüche und Kosten ständig steigen, und der Staat spart wo er kann.
Die Pflegeversicherungen leiden aber auch darunter, daß sie es von den Lebendigen/Leistungsträgern im Land nehmen und nicht von den Kranken oder Alten oder Kindern nehmen können, denn die Leistungsträger dünnen sich aus - aus demographischen Gründen und auch politisch gewollt, mit tausenden von Auflagen, die arbeitende Bevölkerung ist die Melkkuh für alle Ansprüche. Schon heute sind die Abgaben und Ausgaben für Soziales nirgendwo so hoch wie in Deutschland, und wie wird das dann erst mal, wenn alle Babyboomer in Rente sind und die Zahl der Einzahler entsprechend schrumpft. Das Geld wächst auch dann nicht auf Bäumen.
Ein Zurück zur familiären Pflege mit einseitiger Belastung der Frauen wird es dann aber auch nicht geben, denn die wissen heute besser denn je, daß sie dafür mal mit schwerer eigener Altersarmut bezahlen werden, denn auf "Belohnungen" des Staates wird dann kein Verlaß sein. Wer ruiniert sich schon gern die eigene Zukunft.
Um das Fettgedruckte zu Präzisieren: Es ist oft die Mittelschicht, die Melkkuh ist. Wer zu den Bestverdienenden gehört kann durch Lücken in den Gesetzen oft nicht herangezogen werden.
 

Andreas900

Sehr aktives Mitglied
Die Pflege leidet bis heute daran, daß sie mal ausschließlich von Frauen innerhalb von Familien geleistet wurde und daher in vollem Umfang eine unbezahlte und unbelohnte Tätigkeit war.
Auch heute wird noch viele Pflege innerfamiliär geleistet (und entsprechend schlecht belohnt, bis hin zu massiven Verlusten in der Altersrente), das zieht sich natürlich rüber in die professionelle Pflege, daß sie möglichst nichts kosten dürfe, denn die Gepflegten haben selten das Geld dicke um sich selber zu finanzieren, die Betreiber der Pflegeeinrichtungen wollen nicht ständig rote Zahlen schreiben weil die Ansprüche und Kosten ständig steigen, und der Staat spart wo er kann.
Die Pflegeversicherungen leiden aber auch darunter, daß sie es von den Lebendigen/Leistungsträgern im Land nehmen und nicht von den Kranken oder Alten oder Kindern nehmen können, denn die Leistungsträger dünnen sich aus - aus demographischen Gründen und auch politisch gewollt, mit tausenden von Auflagen, die arbeitende Bevölkerung ist die Melkkuh für alle Ansprüche. Schon heute sind die Abgaben und Ausgaben für Soziales nirgendwo so hoch wie in Deutschland, und wie wird das dann erst mal, wenn alle Babyboomer in Rente sind und die Zahl der Einzahler entsprechend schrumpft. Das Geld wächst auch dann nicht auf Bäumen.
Ein Zurück zur familiären Pflege mit einseitiger Belastung der Frauen wird es dann aber auch nicht geben, denn die wissen heute besser denn je, daß sie dafür mal mit schwerer eigener Altersarmut bezahlen werden, denn auf "Belohnungen" des Staates wird dann kein Verlaß sein. Wer ruiniert sich schon gern die eigene Zukunft.
Das Thema Pflege könnte hier einen eigenen Thread füllen, aber zu allem gesagten gebe ich dir Recht.
Menschen geben für viele Dinge viel Geld aus. Bei der Pflegeversicherung hingegen verlässt man sich meist auf die Gesetzliche, die einkommensabhängig und abhängig davon ob man Kinder hat 2,3% des Bruttolohnes einzieht. Selbst wenn man hier 40 Jahre einzahlt, käme bei einem Bruttogehalt von 3.000 € gerade mal 33.000 €raus. Das ist so viel wie manche Menschen alleine schon für ein einziges Auto ausgeben, nur dass sie im Leben vielleicht 5 solcher Autos kaufen.

Klar, wer spart schon gerne für den Pflegefall?
Uns muss bewusst sein, dass Pflege eben kein schönes Thema ist, auf das man hinarbeitet und fleißig Geld spart wie für ein Haus oder ein Auto. Pflege ist eine Notwendigkeit und genauso wird sie auch finanziell behandelt, als leidige Notwendigkeit, aber bitte keinen Cent mehr als nötig!

Die Leute gehen nicht mit 70 durch Pflegeheime wie sie durch Autohäuser gehen und suchen sich was schönes aus. Im schlimmsten Fall entscheiden Angehörige, die auf das Erbe schielen und eine billige Pflegelösung suchen. Was nicht sexy ist, wird halt nicht gut bezahlt. und nein, da helfen auch keine Mindestlöhne, denn wenn die Leute das Geld nicht zahlen wollen, haben die Pflegeheime nicht die Möglichkeit mehr Lohn zu zahlen.

Stellt euch vor, die Pflegeversicherung wäre vollkommen privatisiert und jeder könnte sich aussuchen ob er in eine teure oder günstige private Versicherung einzahlt. Manche Pflegeheime wären mit Gold gepflastert, weil man die Patienten abgreifen will, die bereit sind viel einzuzahlen. Auch hier würde eine echte freie Marktwirtschaft statt einer staatlichen Versicherungswirtschaft viele Probleme lösen.

Ja, wer wenig hat, hätte dann ein Problem, aber das hat er jetzt auch.

Aus meiner Sicht wäre mehr Markt und mehr Privatisierung für vieles eine Lösung. Einfach weil es Wettbewerb fördern würde. Und das haben wir ja gelernt: Gierige Unternehmen sind, so sehr sie auch verachtet werden, besser darin die Bedürfnisse von Menschen zu erfüllen, als Staaten. Sie reagieren schneller, sind effizienter, anpassungsfähiger und haben im Vergleich zum Staat, dem die Kohle auch so zufließt, eine Motivation Dinge besser zu machen.

Wer Dinge (wie z.B. die Pflege) besser machen will, braucht Private. Er muss weg von sozialen Systemen, die staatlich koordiniert werden.
 

Daoga

Urgestein
Und ein Straßenkehrer, der die Straßen sauber hält, oder auch ein Müllmann, tun bestimmt mehr für mich als ein Manager, der Fabriken schließt und dafür noch irgendwelchen Aktionären belohnt wird.
Um das Fettgedruckte zu Präzisieren: Es ist oft die Mittelschicht, die Melkkuh ist. Wer zu den Bestverdienenden gehört kann durch Lücken in den Gesetzen oft nicht herangezogen werden.
Glaubst Du, Firmen dichtmachen ist das einzige was ein Manager macht? Dann wären die alle ziemlich schnell arbeitslos. Auch ein Manager hat Interesse daran daß es seinem Arbeitgeber (der Firma) gut geht, was Du meinst sind die "Haifische", Liquidatoren die bewußt quasi-insolvente Firmen aufkaufen, um noch alles rauszuziehen was rauszuziehen geht. Entrümpeler gewissermaßen, die noch die letzte Glühbirne rausschrauben bevor das Licht von selber ausgeht. Aber auch die sind Teil der Nahrungs- und Recyclingkette in einer freien Wirtschaft, wo untergeht was sich nicht selber erhalten kann (ohne staatliche Rettungsringe).

Die Bestverdienenden allerdings sind meistens auch die besten Investoren. Sei es in der Wirtschaft, der Forschung oder in anderen Bereichen die der Gemeinnützigkeit dienen, als Mäzene für Sportvereine, Museen, Veranstaltungen und vieles weitere. Wenn man sich da auf den Staat oder Kleinspender verlassen müßte, wären viele Projekte gar nicht möglich und müßte manch ein Verein dichtmachen. Auch Universitäten und Forschungsstätten sind in hohem Maß abhängig von großzügigen sprich reichen Förderern. Forschung kostet immens, bringt aber nicht immer oder sofort einen Nutzen, da läßt sich keine Kosten/Nutzen-Rechnung aufstellen wie in einer Fabrik. Ohne Förderer die nicht aufs Geld schauen müssen, sondern langfristig abwarten können, liefe auch da ziemlich wenig. Der Staat gibt sicherlich kein Geld aus für Forschungsreihen, von denen die meisten als Fehlschläge enden, aber leider trotzdem nötig sind.
Das sind keine "Gesetzeslücken", sondern Leistungen, die der Staat in dieser Form nicht bringen kann und auch gar nicht will.
 
G

Gelöscht 78719

Gast
Glaubst Du, Firmen dichtmachen ist das einzige was ein Manager macht? Dann wären die alle ziemlich schnell arbeitslos. Auch ein Manager hat Interesse daran daß es seinem Arbeitgeber (der Firma) gut geht, was Du meinst sind die "Haifische", Liquidatoren die bewußt quasi-insolvente Firmen aufkaufen, um noch alles rauszuziehen was rauszuziehen geht. Entrümpeler gewissermaßen, die noch die letzte Glühbirne rausschrauben bevor das Licht von selber ausgeht. Aber auch die sind Teil der Nahrungs- und Recyclingkette in einer freien Wirtschaft, wo untergeht was sich nicht selber erhalten kann (ohne staatliche Rettungsringe).
Nö, es ist nicht das einzigste, aber gerade für Arbeitsplatzabbau und das Dichtmachen von Firmen erhalten manchen Manager hohe Provisionen. Und da wo sich aus den Arbeitnehmern beispielsweise Genossenschaften bilden, um die Firma oder Fabrik doch noch zu erhalten, wird es diesen durch manch Mangager äußerst schwer gemacht.
 

Doratio

Aktives Mitglied
Nö, es ist nicht das einzigste, aber gerade für Arbeitsplatzabbau und das Dichtmachen von Firmen erhalten manchen Manager hohe Provisionen. Und da wo sich aus den Arbeitnehmern beispielsweise Genossenschaften bilden, um die Firma oder Fabrik doch noch zu erhalten, wird es diesen durch manch Mangager äußerst schwer gemacht.
Auch Manager haben Ziele zu erfüllen.
Dazu gehören nunmal Gewinne zu erwirtschaften, zukünftige Märkte zu erschließen, neue Entwicklungen voranzutreiben.
Unprofitable Bereiche müssen umgebaut oder geschlossen werden.
Das ist ganz normales wirtschaftliches Handeln.
 
G

Gelöscht 78719

Gast
Auch Manager haben Ziele zu erfüllen.
Dazu gehören nunmal Gewinne zu erwirtschaften, zukünftige Märkte zu erschließen, neue Entwicklungen voranzutreiben.
Unprofitable Bereiche müssen umgebaut oder geschlossen werden.
Das ist ganz normales wirtschaftliches Handeln.
Wenn dies unter Berücksichtigung des Gemeinwohls geschieht, ist das ja auch okay. Aber oft geschieht das ja nicht.
 

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