kann man der Gruppe wirklich keinen Vorwurf machen? Es hätte ja auch einer von denen mal zu X sagen können: „hör mal, du bist in deinem Chor die Chefin, aber hier nicht“? Klar, das wäre sachlich gesehen meine Angelegenheit gewesen, aber emotional? Moralisch?
Immerhin mache ich das freiwillig in meiner Freizeit, kostenlos. Hätte mich da nicht mal jemand verteidigen können - auch, als sie hinter meinem Rücken geredet haben?
Ich bin so enttäuscht. Auch, weil ich dachte, X wäre die eine gute Freundin, die ich mir immer gewünscht habe. Aber ich habe die Augen davor verschlossen, wollte es nicht wahrhaben, dass sie das nicht ist.
Sie hat auch z.B. als ich mich von meinem Mann getrennt habe (aus gutem Grund) hinter meinem Rücken mit ihm telefoniert und ihn supportet.
Als ich sie darauf hin ansprach und sagte, dass ich mir von einer (besten) Freundin ein anderes Verhalten gewünscht hätte, sagte sie nur, dass sie keinen Unterschied machen würde zwischen Freundin und Bekanntschaft (Mit meinem Mann hat und hatte sie kaum etwas zu tun).
Wie ich mit dieser Enttäuschung umgehen soll, weiß ich auch nicht.
Irgendwie ziehe ich auch solche Leute an, die mir dann auf der Nase herumtanzen. Aber warum? Ich meine: ich bin introvertiert, sensibel, das sind Eigenschaften, die ich nicht ändern kann. Oft bin ich auch wegen der Depressionen defensiv, kann mich nicht gut wehren, bin kaum in der Lage, zu sprechen.
Vielleicht war es auch ein Fehler, so eine Sache mit Gruppen machen zu wollen.
Vielleicht bin ich dafür nicht geeignet, weil ich nur mit Anstrengung extravertiert sein kann, das kostet mich viel Energie. Ein Fehler war es sicher auch, mir zu viel aufzuhalsen: Job, Studium, dann noch diese Gruppe….zwischendrin tausend andere Termine (Physio- und Psychotherapie, Arzttermine….), chronische Schmerzen etc.
Da sollte man nicht auch noch so eine Gruppe ins Leben rufen. Aber ich dachte, dass ich damit mich in die Gesellschaft einbringen kann und somit auch mehr Teil von dieser Gesellschaft werde. Jetzt ist das Gegenteil der Fall. Eine gut gemeinte initiative von mir ist krachend gescheitert und ich bin isoliert wie eh und je. Aber vielleicht soll es einfach nicht sein. Vielleicht kann ich einfach nicht mit Menschen. Das muss ich dann einfach akzeptieren und mich zurückhalten.