PeterMüller123
Mitglied
Hallo zusammen,
ich bin männlich, ca. 40 Jahre alt, und lebe mit meiner Frau & unserem Kind (7J) ca. 120km von meinen Eltern entfernt. Die Eltern meiner Frau leben nicht in Deutschland.
Meine Eltern leben in einem Dorf, in dem auch meine Schwester mit ihrem Mann & Kindern lebte. Leider ist meine Schwester vor ca. 4 Monaten an einer schweren Krankheit verstorben. Das hat uns alle sehr getroffen; sowohl meine Eltern als auch ich standen ihr sehr nahe. Aber das ist nicht der Grund meines Beitrags (das wäre ein separater Thread).
Die wirkliche Belastung ist, dass ich einen ständigen Druck habe, wann wir (meine Frau, mein Sohn, ich) meine Eltern treffen. Im Schnitt ist das alle 4-6 Wochen. Aber meine Frau trifft sich nicht so gern öfter mit anderen Menschen; ihr ist es am liebsten, wenn wir zu dritt sind. Auch mit Freunden verabredet sie sich nicht oft. Meine Eltern haben dagegen die Erwartungshaltung, dass wir uns praktisch ständig treffen.
Diese ganze Situation führt bei mir zu permanenten Schuldgefühlen und einem dauerhaften Druck. Wenn meine Eltern mich fragen, was wir am Wochenende machen und wir haben noch keinen Plan, steht sofort die (teils ausgesprochene, teils nicht ausgesprochene) Frage im Raum, ob wir uns treffen wollen. Sie haben uns gerade gestern am Sonntag besucht; ich war kurz zuvor auch bei ihnen, und ich dachte, nun wäre endlich mal wenigstens ein paar Tage Ruhe - aber schon bei der Verabschiedung kam die Frage, ob wir nächstes Wochenende kommen wollen; als ich das verneinte, kam heute wieder eine WhatsApp, ob es dann das Wochenende danach klappt.
Ich kann und will nicht mehr ständig mit meiner Frau darüber sprechen/diskutieren, wann wir zu meinen Eltern fahren. Sie ist auch schon ziemlich genervt von dem Thema, und es führt immer wieder zu Streit.
Ich weiß aber, dass meine Eltern mich vermissen, gerade jetzt, nachdem meine Schwester nicht mehr da ist. Daher lebe ich permanent, jeden Tag mit starken Schuldgefühlen. Eine Zeit lang habe ich mich gefragt, ob ich mir die Erwartungshaltung meiner Eltern nur selbst einrede und sie vielleicht gar nicht dauernd ein Treffen erwarten. Aber als es einmal ca. 8 Wochen nicht klappte, dass wir sie getroffen haben (wir waren dazwischen im Urlaub über 3 Wochenenden), ist es völlig eskaliert und meine Mutter hat mich angebrüllt, dass ich sie alleine lasse und mich nicht um sie kümmere, seit meine Schwester nicht mehr da ist. Spätestens in dem Moment war mir klar, dass die Erwartungshaltung an mich real ist.
Die Schuld an der Situation liegt nicht nur an meinen Eltern. Meine Frau ist auch nicht einfach. Wie gesagt, sie trifft sich nicht gern mit anderen Menschen, hat gern ihre Ruhe, und kann sich auch nicht gut in die Gefühle anderer Menschen (Einsamkeit meiner Eltern) hinein versetzen. Bei Treffen mit meinen Eltern kommt es auch immer wieder zu Konflikten. Nichts großes, aber immer wieder Kleinigkeiten, die zu Missstimmungen führen (wenn auch meist kein offener Streit). Deshalb sind auch für mich die Treffen noch nicht mal entspannend, weil ich standig auf glühenden Kohlen sitze, wann wohl ein Streit ausbricht. Wenn wir uns nicht treffen, habe ich aber permanent ein starkes Schuldgefühl.
Die Situation belastet mich enorm, jeden Tag. Ich merke, dass es mich allmählich kaputt macht, und ich kaum mehr an andere Dinge denken kann. Natürlich könnte eine Lösung darin bestehen, dass ich öfter allein zu meinen Eltern fahre - aber ich bin auch Vater, unter der Woche berufstätig und auch öfter auf Dienstreise; daher kann ich nicht so einfach am Wochenende allein wegfahren.
Eigentlich wollte ich nicht so lange schreiben. Bitte entschuldigt den langen Text. Falls ihr bis dahin gelesen habt, bin ich dankbar für eure Einschätzungen und Ratschläge. Vielen Dank
ich bin männlich, ca. 40 Jahre alt, und lebe mit meiner Frau & unserem Kind (7J) ca. 120km von meinen Eltern entfernt. Die Eltern meiner Frau leben nicht in Deutschland.
Meine Eltern leben in einem Dorf, in dem auch meine Schwester mit ihrem Mann & Kindern lebte. Leider ist meine Schwester vor ca. 4 Monaten an einer schweren Krankheit verstorben. Das hat uns alle sehr getroffen; sowohl meine Eltern als auch ich standen ihr sehr nahe. Aber das ist nicht der Grund meines Beitrags (das wäre ein separater Thread).
Die wirkliche Belastung ist, dass ich einen ständigen Druck habe, wann wir (meine Frau, mein Sohn, ich) meine Eltern treffen. Im Schnitt ist das alle 4-6 Wochen. Aber meine Frau trifft sich nicht so gern öfter mit anderen Menschen; ihr ist es am liebsten, wenn wir zu dritt sind. Auch mit Freunden verabredet sie sich nicht oft. Meine Eltern haben dagegen die Erwartungshaltung, dass wir uns praktisch ständig treffen.
Diese ganze Situation führt bei mir zu permanenten Schuldgefühlen und einem dauerhaften Druck. Wenn meine Eltern mich fragen, was wir am Wochenende machen und wir haben noch keinen Plan, steht sofort die (teils ausgesprochene, teils nicht ausgesprochene) Frage im Raum, ob wir uns treffen wollen. Sie haben uns gerade gestern am Sonntag besucht; ich war kurz zuvor auch bei ihnen, und ich dachte, nun wäre endlich mal wenigstens ein paar Tage Ruhe - aber schon bei der Verabschiedung kam die Frage, ob wir nächstes Wochenende kommen wollen; als ich das verneinte, kam heute wieder eine WhatsApp, ob es dann das Wochenende danach klappt.
Ich kann und will nicht mehr ständig mit meiner Frau darüber sprechen/diskutieren, wann wir zu meinen Eltern fahren. Sie ist auch schon ziemlich genervt von dem Thema, und es führt immer wieder zu Streit.
Ich weiß aber, dass meine Eltern mich vermissen, gerade jetzt, nachdem meine Schwester nicht mehr da ist. Daher lebe ich permanent, jeden Tag mit starken Schuldgefühlen. Eine Zeit lang habe ich mich gefragt, ob ich mir die Erwartungshaltung meiner Eltern nur selbst einrede und sie vielleicht gar nicht dauernd ein Treffen erwarten. Aber als es einmal ca. 8 Wochen nicht klappte, dass wir sie getroffen haben (wir waren dazwischen im Urlaub über 3 Wochenenden), ist es völlig eskaliert und meine Mutter hat mich angebrüllt, dass ich sie alleine lasse und mich nicht um sie kümmere, seit meine Schwester nicht mehr da ist. Spätestens in dem Moment war mir klar, dass die Erwartungshaltung an mich real ist.
Die Schuld an der Situation liegt nicht nur an meinen Eltern. Meine Frau ist auch nicht einfach. Wie gesagt, sie trifft sich nicht gern mit anderen Menschen, hat gern ihre Ruhe, und kann sich auch nicht gut in die Gefühle anderer Menschen (Einsamkeit meiner Eltern) hinein versetzen. Bei Treffen mit meinen Eltern kommt es auch immer wieder zu Konflikten. Nichts großes, aber immer wieder Kleinigkeiten, die zu Missstimmungen führen (wenn auch meist kein offener Streit). Deshalb sind auch für mich die Treffen noch nicht mal entspannend, weil ich standig auf glühenden Kohlen sitze, wann wohl ein Streit ausbricht. Wenn wir uns nicht treffen, habe ich aber permanent ein starkes Schuldgefühl.
Die Situation belastet mich enorm, jeden Tag. Ich merke, dass es mich allmählich kaputt macht, und ich kaum mehr an andere Dinge denken kann. Natürlich könnte eine Lösung darin bestehen, dass ich öfter allein zu meinen Eltern fahre - aber ich bin auch Vater, unter der Woche berufstätig und auch öfter auf Dienstreise; daher kann ich nicht so einfach am Wochenende allein wegfahren.
Eigentlich wollte ich nicht so lange schreiben. Bitte entschuldigt den langen Text. Falls ihr bis dahin gelesen habt, bin ich dankbar für eure Einschätzungen und Ratschläge. Vielen Dank