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Familie macht mich kaputt

Uwe

Mitglied
Hallo, zwischen Stühlen sitzen ist schwierig und man kann es nie allen recht machen, nicht privat, nicht familiär und auch nicht beruflich. Sie sollten alle mal an einen runden oder eckigen Tisch einladen, die Dinge offen und schonungslos ansprechen, was Sie belastet, so allen die Möglichkeit geben, zu antworten oder zu reagieren. Das ist schwer, sehr schwer, aber so könnte man die Fronten entweder klären, aufweichen oder klar sagen, was nicht mehr geht oder nicht so weiter gehen kann. Alle können sich dann erklären, äußern, so auch vielleicht gegenseitig Achtung und Wertschätzung sich gegenseitig schenken. Vielleicht wäre das ein gangbarer Weg. Alles Gute.
 
Hallo zusammen,

nochmals vielen Dank für die vielen und ausführlichen Antworten. Gerne gehe ich auf ein paar Punkte nochmal ein.

Es wurde teils gefragt, ob meine Eltern praktische Hilfe benötigen bzw. wie "fit" sie noch sind. Mein Vater ist 70, meine Mutter Mitte 60. Sie können sich problemlos selbst versorgen und haben auch viele Freunde in nächster Nähe; es geht also nicht um praktische Hilfe. Es geht also rein darum, ihnen Gesellschaft zu leisten, da sie unter dem Verlust ihrer Tochter / meiner Schwester sehr leiden.

Weiterhin wurde gefragt, warum sie nicht gelegentlich uns besuchen. Mit "Treffen" meine ich nicht unbedingt, dass wir zu ihnen fahren, sondern sie entweder herkommen oder wir zu ihnen fahren. Wenn wir bei ihnen sind, ist es meist über Nacht (ist etwas komfortabler, sogar für meine Frau, weil man dann nicht so lange an einem Tag im Auto sitzt).

Es wurde ja mehrmals gefragt, warum ich nicht alleine fahre. Zunächst mal kommt das tatäschlich gelegentlich vor - dann zwar nicht über Nacht, aber ich fahre schon ab und zu ohne meine Frau hin. Die Regel kann das aber nicht sein bzw. würde das Problem nicht lösen. Denn wir haben an den Wochenenden, an denen wir nicht bei meinen Eltern sind, häufig auch andere Dinge geplant - z.B. ein Klaviervorspiel meines Sohnes; ein Kindergeburtstag, auf den mein Sohn eingeladen ist; ein geplanter gemeinsamer Ausflug usw. Dazu kommt, dass ich Mo bis Fr beruflich sehr stark eingespannt bin, oft auf Dienstreise und nicht zu Hause. In gewisser Weise verstehe ich, wenn meine Frau sagt, dass man ja alle 4-6 Wochen ohnehin zu meinen Eltern fährt (oder sie uns besuchen) und die Wochenenden "dazwischen" eben der Familie (Frau, Kind) gehören.

Einen festen Tag (z.B. immer das erste WE im Monat oder etwas in der Art) fände ich persönlich auch charmant. Dann würde man sich die Diskussionen und Fragerei sparen, und jeder könnte sich darauf einstellen. Aber da an den Wochenenden ja auch andere Verpflichtungen/Termine anstehen (siehe oben) wird auch das praktisch schwer umsetzbar sein.

Mehrmals wurde angesprochen, was ich eigentilch selbst will und ob sich jemand für meine Trauer interessiert. Ehrlicherweise hatte ich noch gar keine echte Zeit zu trauern. Das Wochenende, an dem sie starb, konnte ich mich tatsächlich ein paar Tage darauf konzentrieren. Aber da war alles sehr frisch. Danach war ich gleich auf Dienstreise und hatte es auch als positiv empfunden, viel arbeiten zu können/müssen, um nicht so viel nachdenken zu müssen. Und dann ging schon das ganze Hin und Her los, wann wir meine Eltern treffen (was ja wie gesagt eigentlich schon immer ein Problem ist - nur aktuell eben viel intensiver als zuvor), sodass ich gedanklich eher mich darauf konzentriere, die Wogen zu glätten. Was ich selbst will: wie auch schon angesprochen, fahre ich grundsätzlich gern zu meinen Eltern; ich muss sagen, in letzter Zeit nicht mehr so gern wie früher, was vielleicht an den Launen meiner Frau liegt, vielleicht auch daran, dass meine Eltern im Moment bei Kleinigkeiten bereits sehr schnell gereizt und genervt wirken (liegt sicher an dem Verlust - ist aber auch anstrengend).

Das klingt jetzt alles danach, als würde ich mich guten Lösungen sperren und lieber vor mich hin jammern. Tatsächlich bin ich aber der Meinung, das Thema lässt sich nicht lösen - allenfalls durch eine "harte" Maßnahme, z.B. durch Trennung von meiner Frau oder durch Umzug ins Ausland oder indem meine Eltern näher zu uns ziehen oder wir näher zu ihnen o.ä.

Am Ende ist es ein Zusammenspiel von vielen Punkten die hier angesprochen wurden: meine Frau, die wirklich ein schwieriger Mensch ist; meine Eltern (bzw insbesonder meine Mutter), die zu viel "klammern", und mir selbst, der versucht Konflikte zu vermeiden statt "hart" ggüb meiner Familie aufzutreten.

Danke für eure Unterstützung, viele Grüße
Peter
 

grauer Kater

Aktives Mitglied
z.B. ein Klaviervorspiel meines Sohnes
Ein guter Grund, um die Großeltern einzuladen, euch zu besuchen
ein Kindergeburtstag, auf den mein Sohn eingeladen ist
Er ist doch schon so alt, da gehen doch bestimmt nicht mehr die Eltern mit. Und falls ja, reicht Deine Frau auch.
Es geht also rein darum, ihnen Gesellschaft zu leisten
Nein, es geht um Nähe.
Gesellschaft hätten sie bestimmt genug, glaube ich. Es geht um familiäre Nähe.
120 km kann man locker innerhalb eines Tages fahren (hin und rück).
Alle 4 bis 6 Wochen oder sogar noch länger bei dieser Distanz finde ich ein ausbaufähiges Besuchsintervall, gerade jetzt in der speziellen Situation.
Tatsächlich bin ich aber der Meinung, das Thema lässt sich nicht lösen - allenfalls durch eine "harte" Maßnahme, z.B. durch Trennung von meiner Frau oder durch Umzug ins Ausland oder indem meine Eltern näher zu uns ziehen oder wir näher zu ihnen o.ä.
Das ist, mit Verlaub, totaler Bullshit.
 

Ausnahmsweise

Aktives Mitglied
Einen festen Tag (z.B. immer das erste WE im Monat
Aber da an den Wochenenden ja auch andere Verpflichtungen/Termine anstehen (siehe oben) wird auch das praktisch schwer umsetzbar sein.
Das ist DEINE Entscheidung, die du triffst.
Natürlich ließe sich das wie ein Geschäftstermin eintragen.
Wenn man genug will, also DU genug willst.

Was ich selbst will: wie auch schon angesprochen, fahre ich grundsätzlich gern zu meinen Eltern
Wenn es das ist, was du willst, dann steh dazu und mach es. Nur eben sehr viel häufiger ohne deine Frau.

Das klingt jetzt alles danach, als würde ich mich guten Lösungen sperren und lieber vor mich hin jammern.
Ja.
Du standst bereits 2017 an diesem Punkt und stehst da noch immer, weil du es so willst.
Weil du es bequemer findest so zu verharren statt zu einer anderen Entscheidung zu stehen.
Das ist eine Entscheidung, die DU immer und immer wieder triffst.

Tatsächlich bin ich aber der Meinung, das Thema lässt sich nicht lösen
Das Problem kann nur von dir gelöst werden.
DU löst es nicht. Weil du nicht wirklich willst.
Und somit wird es auch in 20 Jahren noch der gleiche Stand sein, du wieder einen Thread eröffnen.
Vielleicht kommt irgendwann aber auch ein Thread dazu, daas deine Frau dich verlassen hat.
 

Salome64

Aktives Mitglied
Nein, es geht um Nähe.
Nähe kann man aber nicht einfordern. Entweder der andere gibt sie freiwillig und so wie er es fühlt, oder eben nicht. Was bringt erzwungene Nähe, ein erzwungener Besuch, aus einer Verpflichtung heraus?

Die Eltern müssen lernen, loszulassen und nicht zu fordern. Der TE muss lernen, seine eigenen Bedürfnisse zu vertreten und es nicht jedem Recht machen zu wollen.
 

Amaliah

Aktives Mitglied
Nähe kann man aber nicht einfordern. Entweder der andere gibt sie freiwillig und so wie er es fühlt, oder eben nicht. Was bringt erzwungene Nähe, ein erzwungener Besuch, aus einer Verpflichtung heraus?
Sorry, das klingt so herzlos!

Natürlich kann man Nähe auch aus einer Verpflichtung heraus dem anderen zu helfen/ beizustehen zustande bringen.
Die Eltern müssen lernen, loszulassen und nicht zu fordern. Der TE muss lernen, seine eigenen Bedürfnisse zu vertreten und es nicht jedem Recht machen zu wollen.
Aber die Eltern überschreiten auch eine Grenze, indem sie diesen Beistand so vehement einfordern und damit den Familienfrieden ihres Sohnes gefährden.
 

NanaTraurig

Aktives Mitglied
Du sagst das Du keine Zeit zum Trauern hattest.
Weisst Du was das bedeutet?
Und weisst Du was Deine Frau, Deine Eltern, sowohl auch Du selbst mit Dir anrichtet?
Das wird sich gesundheitlich rächen!
Dann hat keiner mehr was von Dir wenn Du erst mal Wochen- Monate- Jahre ausfällst.

Ich weiss wovon ich spreche. Habe vor 3 Jahren meinen kleinen Bruder verloren.
Musste auch beruflich funktionieren.
Das war verdammt hart!
Zum Glück hatte ich keine Menschen in meiner Familie wie Du, die auch noch von mit Forderungen stellten.
Wäre nicht gegangen!
Ich war seelisch ein Frack!
Und Du wirst das auch bald sein.
ich persönlich finde Deine Eltern höchstgradig egoistisch, Deine Frau - schln das Du selbst weisst das sie schwierig ist.
womöglich haben Deine Eltern Angst , auch Dich zu verlieren.
Trotzdem gehen sie zu weit!
Achte endlich auf Dich und nicht um Leute, die den ganzen Tag zu Hause sitzen und auf einen Gesellschafter warten.
Sollen sich ehrenamtlich betätigen und Gutes tun.
Das lenkt ab und macht froh.
ich fände übrigens alle 6 Wochen Besuch in Ordnung.

Sorry für meine etwas scharfen Worte, aber Du tust mir einfach nur Leid, so wie mit Dir umgegangen wird!
Ich weiss was Trauer bedeutet. Und
Das braucht kein Mensch in einer so schmerzlichen Zeit.
Alles Liebe für Dich/Euch.
 

Amaliah

Aktives Mitglied
Mein Bruder war 8.
Unfall ( du hast es also noch gut @NanaTraurig .

Das Problem ist ja, der TE trägt die Erwartungshaltung ja schon auch in sich drinnen.

Ist traurig wie klein die deutschen Jungs gehalten werden, da kann sich dann auch kein Selbstbewusstsein entwickeln.
 

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