Diskussionsthread: Vor- und Nachteile von LAT (Living Apart Together)-Beziehungen (auf mehrfachen Wunsch einiger User hin)

[Ausnahmsweise]

Den tristen Alltag alleine meistern, nur die schönen Stunden mit dem Lebenspartner verbringen

Ich empfinde meinen Alltag absolut nicht als trist. Schöne und weniger schöne Stunden gibt es sowohl alleine als auch in Anwesenheit eines Partners.

Ich persönlich denke, dass LAT offene Beziehungen und Fremdgehen begünstigt, da man einfacher planen kann, weil ja die eigene Wohnung "frei sei" und man dort eben Zeit mit seinem "Lover" verbringen kann. Man muss somit dafür nicht zwangsläufig eine dritte Bleibe organisieren oder "warten" bis der Partner aus dem gemeinsamen Haushalt mal für eine gewisse Zeit nicht anwesend ist.

Ich gehe da komplett bei @Kylar mit.
LAT lebt man nach meiner Ansicht nucht, um einfacher fremdgehen zu könmen.
Stattdessen hat es etwas mit der individuellen Lebenseinstellung zu tun.

Zudem ist es bei mir so, das irgendein Date niemals Zutritt zu meinem Zuhause bekäme. In meinen privaten Bereich kommen nur Menschen, die mir etwas bedeuten.

 

[Marisol]

Immer diese neuen, lustigen Bezeichnungen und Kürzel.
Also, es gibt da wenig zu diskutieren. Der eine mag`s, der andere nicht.
Mir wäre es zu wenig gemeinsames Leben, zu wenig ernsthafte Verbindung.
Kinder, Tiere, Garten, Anschaffungen, Pläne - das will ich zusammen und nicht getrennt leben und erleben.
Finde aber, jedes Paar soll das für sich entscheiden dürfen, ohne sich irgendeinem Druck auszusetzen.
Jede Beziehung hat ihre eigene Architektur.

 

[TaliTulin]

Ich würde gern wieder mit jemandem zusammenleben können. Beziehungen scheinen, mit fortschreitendem Alter jedoch, schwieriger zu werden. Charakter ist gefestigt, Bedürfnisse ausgelotet, Kompromissbereitschaft sinkt.

Ich habe vor 5 Jahren wegen Trennung ein Haus verloren. Ich kann mir nicht mehr vorstellen, Haushalte zu verbinden, in der Hoffnung, dass es hält. Ich will nicht immer wieder neu anfangen.

 

[Luisa1960]

Ja das ist wirklich eine individuelle Entscheidung.
Wie schon gesagt wurde, altersabhängig, vom Vorleben des Paares abhängig, Charaktersache.
Ich z.b. habe meinen jetzigen Ehemann mit mitte 50 kennengelernt, nach einer früheren Horror-Ehe und eigentlich wollte ich nie wieder einen Mann. Habe den auch nicht aktiv gesucht, er ist mir quasi "vor die Füsse" gefallen. Er hat auch seine Besonderheiten, immer Single gewesen, nie mit wem zusammen gelebt. Entsprechend schwierig, sich in dem Alter umzustellen auf ständige Nähe. Wir haben es erst mit einer gemeinsamen Wohnung versucht, das aufeinader hocken ging aber nicht gut. Jetzt haben wir eine größere Wohnung, mit geteilten Bereichen für jeden.
Das hat aber nichts mit fremdgehen (wollen) zu tun.

 

[Leere?Zukunft]

Ich würde gern wieder mit jemandem zusammenleben können. Beziehungen scheinen, mit fortschreitendem Alter jedoch, schwieriger zu werden. Charakter ist gefestigt, Bedürfnisse ausgelotet, Kompromissbereitschaft sinkt.

Ich glaube,darin steckt viel Wahrheit.
Ich denke auch,dass das Beziehungsmodell für Beziehungen im fortgeschrittenen Alter ist.
Familienplanung ist da bereits abgeschlossen.
Eine eigene Wohnung bietet Sicherheit,Raum zum Zurückziehen und man kann da so leben wie man möchte,ohne Kompromisse einzugehen,was bei jedem Zusammenleben erforderlich ist.
Als jüngerer Mensch fällt es noch einfacher,sich anzupassen.

Anderseits teilt man sich in der gemeinsamen Wohnung im Idealfall ja auch Kosten und die Hausarbeiten.
Bleibt also mehr Zeit und Geld für gemeinsame Aktivitäten.

 

[LFM]

Ich würde gern wieder mit jemandem zusammenleben können. Beziehungen scheinen, mit fortschreitendem Alter jedoch, schwieriger zu werden. Charakter ist gefestigt, Bedürfnisse ausgelotet, Kompromissbereitschaft sinkt.

Ich habe vor 5 Jahren wegen Trennung ein Haus verloren. Ich kann mir nicht mehr vorstellen, Haushalte zu verbinden, in der Hoffnung, dass es hält. Ich will nicht immer wieder neu anfangen.

@TaliTulin
Alles gut nachvollziehbar. Klingt allerdings auch etwas verbittert, dass es quasi nur noch LAT für dich als Lösung geben kann. Aber natürlich verständlich nach deinen Erfahrungen.
War es denn tatsächlich dein Haus, was du verloren hast? Oder lebtest du nur mit ihm dort und das Haus gehörte euch beiden bzw. noch der Bank?

 

[57-55]

Ich bin in diesem Monat 50 Jahre in einer festen Beziehung, seit 48 Jahren ein Haushalt.
Bei allen Problemen, die es gab, bleibt schließlich eine satte, positive Bilanz.
Ich würde es jederzeit wieder so machen.
In meinem sehr nahen Umfeld gibt es ein Paar, beide um die 40, beide mit negativen Beziehungserfahrungen in der Vergangenheit, beide lange Zeit Single.
Sie passen gut zueinander und verstehen sich ausgezeichnet.
Ich kann mir vorstellen, dass es eine längerfristige Beziehung wird/bleibt.
Ich kann mir nicht vorstellen, dass sie jemals komplett in einem Haushalt leben werden.,

 

[Dunkle Prinzessin]

Käme für mich niemals in Frage, habe mal versucht gehabt meine eigene Wohnung trotz langjähriger Beziehung zu halten und gab' das schnell wieder auf. Ich bin seit 30 Jahren feste mit meinem Partner zusammen und kann nicht alleine wohnen, ich muss mit jemandem zusammen-leben. Lebe ich alleine, höre ich auf zu essen und täte schlicht verhungern, bei mir muss jemand darauf achten, dass ich auch am leben bleibe. Wenn man wie ich nicht fähig ist, Hunger zu fühlen (Magen knurrt niemals) braucht man etwas persönlichen Beistand also jemandem der einem sagt, dass man mal wieder was zu sich nehmen muss.

Ich kann und will nicht alleine wohnen, zu einer Parnterschaft gehört für mich auch, dass man Bett und Tisch miteinander teilt.

 

[Geißblatt67]

Ich praktiziere LAT seit 5 Jahren und schätze es sehr.

Wir haben uns mit Ü50 kennengelernt, jeder lebt mit einem noch studierenden jungen Erwachsenen zusammen.

Es hält die Liebe frisch. Man muss sich nicht überlegen, wer putzt, wer einkauft, wer die Wäsche macht. Man verbringt freie Zeit am Wochenende und im Urlaub zusammen und kann das genießen und sich darauf freuen.

Für diese Lebensphase finde ich es ideal.

Als junge Frau mit Kinderwunsch wäre es nicht das richtige gewesen.

Es gibt ja nicht entweder-oder, sondern man hat in verschiedenen Lebensphasen verschiedene Bedürfnisse.

 

[Geißblatt67]

Vergessen:
Unsere Beziehung ist monogam, an Fremdgehen besteht kein Interesse.