Ich weiß nicht ob dies das richtige Forum für die Frage ist. Ich würde gerne darüber reden, wie sehr mich diese Frage stresst.
Die Gründe: Ich bin Individualist und fühle mich als Mitglied meiner Familie. Ich fühle mich als „local“ von dem Platz innerhalb Deutschlands, wo ich aufwuchs.
Wenn ich mich zwischen beiden Länder entscheiden muss, fühle ich mich eher als Deutscher, aber die Leute nehmen das nicht so wahr. Das wird mir abgesprochen.
Leute haben eine gewisse Erwartungshaltung gegenüber Menschen aus … Sie mögen zum Beispiel die Küche von … und wollen darüber mit mir diskutieren. Dabei interessiere ich mich nicht fürs Kochen, kann nicht Kochen und hasse das Gesprächsthema.
Klar kann die Optik erste einmal von der eigentlichen Staatsangehörigkeit ablenken, aber für mich ist deutsch, was deutsch klingt. Solltest du richtig dunkel fast schwarz sein, dabei aber wie ein Dreijahrhundertdeutscher klingen, dann bist du für mich auch einer. Ich habe also erst einmal mehr oder weniger die gleichen Erwartungen an dich, wie an meine milchfarbenen Mitbürger. Das beinhaltet natürlich auch sowas wie "oh Gott, ein Bayer", wenn du wie einer klingst.
Natürlich nehme ich auch wahr, dass dich etwas unterscheidet, da also noch eine zweite Kultur zugrunde liegt und über die lasse ich mir gern etwas erzählen. Und solltest du indischstämmig sein, dann musst du dir auch leider ein paar Minuten etwas über die indische Küche anhören, die ich einfach liebe. Aber dann kann ich auch wieder zu anderen Themen übergehen.
Ich frage mich, wie man sich als Deutscher fühlt, denn für mich als Nachkomme hier schon ewig Ansässiger stellt sich die Frage einfach nicht. Ich fühle mich daher erst einmal weniger als Deutsche, denn als Nordrhein-Westfälin.
(Bis hierhin habe ich nur dein Eingangsposting gelesen, jetzt schaue ich mal nach dem Rest.)