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„Fühlst du dich als Deutscher oder als …?“

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G

Gelöscht 129772

Gast
Ich find es ehrlich gesagt schwierig, wenn es Menschen nun schon zum Vorwurf gemacht wird, wenn sie freundlich an Selbsteinschätzung und Lebensführung anderer interessiert sind.

Warum kannst du das nicht als freundlich werten und trotzdem klar darauf antworten?

(..............................................)
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

Buche

Aktives Mitglied
Ich deute schon an, dass ich mich nicht so fürs Kochen interessiere, aber wenn jemand mich fragt „Wie macht man …“ versuche ich schon das zu beantworten. Ich sage „Ich interessiere mich zwar nicht fürs Kochen, aber man macht … indem ….“. Ich bin zu höflich. Fragen beantworte ich, auch wenn sie mich nicht interessieren.
Das ist doch schon ein Anfang. Und du kannst immer noch auf "Uh, da bin ich überfragt, aber wenn Sie sich so sehr für die Küche interessieren, sollten Sie mal mit meiner Mutter/Tante/Cousine sprechen. Ich bin eher für Gespräche über Fußball zuständig. Wie fanden Sie denn das Spiel zwischen X und Y." Hier kannst du dann alles einsetzen, was dich interessiert und du bleibst trotzdem höflich.

Leider können manche Leute stundenlang über die Küche von … reden. Man möchte am liebsten schreien „Ich weiß doch auch nicht. Frag doch einen Koch oder eine Hausfrau“.
Manchmal machen Leute so etwas, um dir auf diese Art mitzuteilen, dass sie da irgendwo ein positives Gefühl für die Herkunftskultur deiner Elter/Großeltern haben. Viel mehr steckt da oft nicht hinter. Versuche sie auf andere Themen zu lenken und ihr könnt beide gewinnen.

Ich schreibe übrigens Herkunftskultur deiner Eltern/Großeltern, da deine anders ist. Das, was du hier in diesem Land vorfindest ist nun auch Teil deiner Herkunftskultur, da du hier aufgewachsen und zur Schule gegangen bist. Du hast hier Freunde gefunden, die zumindest zum Teil auch zu den "Langzeitdeutschen" gehören. Du bist Deutscher und ein Teil von dir wird es immer sein, egal, was du noch tun wirst.
 

Ausnahmsweise

Aktives Mitglied
Es wird gefragt, wo ich wirklich herkomme. Ich sage, dass ich mich wenn schon dann als Deutscher fühle und … nur vom Urlaub kenne.
Es werden trotzdem nur Fragen nach …, dem Essen, der Politik dort (mit der ich mich nicht auskenne), Promis aus … und so weiter gestellt.

Ich deute schon an, dass ich mich nicht so fürs Kochen interessiere, aber wenn jemand mich fragt „Wie macht man …“ versuche ich schon das zu beantworten. Ich sage „Ich interessiere mich zwar nicht fürs Kochen, aber man macht … indem ….“. Ich bin zu höflich. Fragen beantworte ich, auch wenn sie mich nicht interessieren.

Leider können manche Leute stundenlang über die Küche von … reden. Man möchte am liebsten schreien „Ich weiß doch auch nicht. Frag doch einen Koch oder eine Hausfrau“.
Wurde schon geschrieben, sag halt klar, du bist hier geboren und hast keine Ahnung davon.

Ich finde solche Fragen logisch, die Wahrscheinlichkeit, an interessante Insider-Infos über ein Land zu kommen, ist größer bei Menschen, die aus diesem Land stammen als anderswo.

Niemand sieht dir an, dass du nicht darüber sprechen willst und auch keine Ahnung hast.

Bei mir sieht es z. B. ganz anders aus, mich darf jeder im Umfeld nach Rezepten fragen.
Woher soll der sog. Biodeutsche (auch so eine blöde Wortkreation) das denn ahnen, wer wie drauf ist?

Unter sog. Biodeutschen gibt's solche Gespräche übrigens genauso, egal, ob nach Kochrezepten oder Herkunftsstädten gefragt wird.

Und wie oft ich schon gebeten wurde, etwas zu übersetzen oder Leute meinen, ihre Kenntnisse aus Fremdsprachenkursen bei und mit mir vertiefen zu müssen. Dabei spreche ich die Sprache schlechter als sie, nämlich im Grunde gar nicht. 😁
Kann lustig sein, kann irritierte Reaktionen hervorrufen, aber weshalb das ein Aufreger für mich sein sollte: 🤷‍♀️

Mich stresst, dass mir vermittelt wird, ich sei exotisch und „anders“.
Du ziehst diesen Schluss und das macht Stress.
Und Fakt ist, dass Menschen anders, also unterschiedlich, sind.
Du siehst anders aus als der käsige Standarddeutsche.

Ein Platz voll gelber Hasen und mittendrin ein roter, zwei grüne...
Die menschliche Wahrnehmung kann man nicht aushebeln.
Nur den Umgang damit, die Einstellung dazu.
 
G

Gelöscht 130078

Gast
Mich stresst, dass mir vermittelt wird, ich sei exotisch und „anders“.
wenn es nicht die herkunft ist, dann wären es andere dinge dir dir vermitteln würden dass du anders bist.
lange haare, kleidungsstil, dialekt, essgewohnheiten, und und und.
 

Ausnahmsweise

Aktives Mitglied
(Zitat entfernt)

(............................)

Wenn man Unterschiede über Jahre derart betont, liegt es mitunter nicht immer am Gegenüber.

(............................)
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

CAT

Aktives Mitglied
Dann bist du halt exotisch und anders
1724313458907.png
So what?

Das wird sich auch nicht ändern lassen.

Selbst wenn du nach .... oder x ziehst, dann wirst du dort aufgrund der eventuell mangelnden Sprachkenntnisse auch gefragt, wo du ursprünglich herkommst.

Warum beschäftigt dich das so? Und vor allem: warum wertest du das so negativ?
 
G

Gelöscht 129772

Gast
Weißt du, ich bin im Ruhrgebiet der 80er aufgewachsen. In meiner Schulklasse waren die Hälfte Türken, im Sportverein drei Viertel. Ich hab das geliebt, fand es auch spannend, und würde hier und heute jeden und jede gegen echte Diskriminierung verteidigen und tue das auch im Alltag.

Dass man Interesse an Menschen, die nun einmal anders aussehen, vielleicht woanders geboren sind, was anderes glauben, anders kochen nun hypermodern als "Othering" verpönt, das lässt mich etwas wütend werden.

Ich verstehe, dass jede*r das Recht hat, hier als Deutsche*r zu leben. Aber mit solchen Konstrukten schafft man es irgendwann, dass aus Interesse und Toleranz irgendwann die zwei Welten werden, die wir eigentlich nicht wollen.

"Eh ich was sage und es ist dann eh Rassismus, dann sag ich lieber gar nichts."

Echt, @vogelfrei, Alltagsrassismus hierauf anzuwenden, das stumpft diesen so wichtigen Begriff völlig ab.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

_vogelfrei

Sehr aktives Mitglied
Echt, @vogelfrei, Alltagsrassismus hierauf anzuwenden, das stumpft diesen so wichtigen Begriff völlig ab.
Nein, ehrlich gesagt ist das genau die Definition davon, du kannst dich ja noch ein bisschen einlesen:) es geht nicht darum, dass eine böse Intention unterstellt wird, aber das ein Mensch halt immer und immer wieder als "nicht deutsch" / "anders" gelesen wird. Ich denke, das ist auch schwer nachzufühlen, wenn einem das selbst nicht passiert, aber viele Betroffene sprechen darüber, dass es belastet (durch die Häufung) und ich finde wichtig, das anzuerkennen und so stehen zu lassen. Dann stellt man anderen Menschen halt einfach nicht die Frage, woher sie"ursprünglich " kommen oder ob sie sich deutsch fühlen und verkneift sich die Frage. Wenn das Gegenüber von sich aus darüber sprechen möchte, kann es das ja jederzeit machen. Ich denke, wenn man sich besser kennenlernt, kommt das Thema eh automatisch irgendwann darauf, weil man tiefer über die Familiengeschichte etc spricht, auch irgendwann erfährt, ob das Gegenüber nun gerne bestimmte Speisen kocht/isst oder auch nicht. Aber es muss doch nicht immer Inhalt des ersten smalltalks sein.
 
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