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„Fühlst du dich als Deutscher oder als …?“

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Schwertlilie

Aktives Mitglied
Essen ist immer ein beliebtes Smalltalkthema, auch unter Leuten die nicht "exotisch" aussehen.

Kenne auch eine die deutsch ist, weil sie hier aufwuchs und sich z.B. in Vietnam dann vollkommen fehl am Platz fühlte, als sie dort 2 Jahre lebte (Partner der dort lebt gefunden), weil sie deutsch ist und die Geflogenheiten wie man sich dort verhält und miteinander umgeht vollkommen anders sind, also wieder zurück hierher kam, das funktionierte einfach nicht.
Ist jetzt auch glücklich mit einem "Deutschen" zusammen, blöd es so betonen zu müssen, aber nur weil man anders aussieht (exotisch) ist man nicht weniger deutsch, wenn man hier aufgewachsen ist.
 

_vogelfrei

Sehr aktives Mitglied
Essen ist immer ein beliebtes Smalltalkthema, auch unter Leuten die nicht "exotisch" aussehen.
Ehrlich gesagt kann ich mich nicht dran erinnern, dass ich im ersten smalltalk (außer man sitzt zusammen beim Essen) auf essen angesprochen wurde und ob ich gerne eine bestimmte traditionelle Küche koche.

Würde ich in jedem Smalltalk gefragt werden, ob ich gerne Schnitzel/ Scheinebraten/ whatever koche und wie ich das genau zubereite und ich müsste jedes mal erklären, nee, ich esse gar kein Fleisch und würde dann verwundert angeschaut werden, das hätte man jetzt ja gar nicht von mir gedacht, ich fände es irgendwann auch sehr störend und nervig. Und wenn damit dann noch Fragen nach Herkunft und Identität verbunden würden... Ne danke, stelle ich mir nicht angenehm vor
 
Zuletzt bearbeitet:

Arktur

Sehr aktives Mitglied
Von woker Ideologie habe ich nichts mitbekommen. Ich denke, man kann das Thema gut diskutieren und besprechen, ohne solche Buzzwords zu bemühen.

Ich kann mir schon vorstellen, dass es nervt, wenn man aufgrund seiner äußeren Erscheinung ständig zu bestimmten Themen (z.B. politische, religiöse, Ernährung) angesprochen wird, obwohl man damit gar nichts zu tun hat oder zu tun haben will.

Das geht mir ja selbst schon manchmal so, obwohl ich vom Aussehen her in Deutschland "unauffällig" bin. Aber sobald man erfährt, dass ich aus Bayern stamme, kommen einige übliche Klischees: Bier, Oktoberfest, FC Bayern, Lederhosen, Berge, Söder. Schon das nervt mich ehrlich gesagt. Umso mehr kann ich nachvollziehen, wie es einem wohl ergeht, wenn man ständig mit einer fremden Kultur bzw. Land in Verbindung gebracht wird, zu dem man eigentlich gar keinen rechten Bezug hat.
 

bird on the wire

Aktives Mitglied
Hallo KongKing

mit fällt ein Punkt auf, der Dir vielleicht weiterhelfen kann:

Du gehst auf Dein Gegenüber aus Höflichkeit ein, obwohl Dich das Thema stört. Du räumst damit Deinem Gegenüber mehr Raum ein als Dir selbst.

Das ist Dir selbst gegenüber sehr lieblos.

Du kannst höflich sein und Dich trotzdem zu Deinem eigenen Wohl gut abgrenzen.

Vielleicht wäre das ein gutes Übungsfeld für Dich, Wege zu finden, wie Du höflich, aber bestimmt das Thema wechseln kannst? Oder höflich aber klar ein Gespräch beenden kannst. Oder höflich und gleichzeitig bewußt ein Gespräch auf ein Thema lenken kannst, das Dich interessiert. Oder genauso höflich sagen, daß Du eine Frage nicht beantworten möchtest. Oder höflich feststellen, daß Du Dich bei einer Frage unwohl fühlst.

Höflichkeit und Gesprächslenkung schließen sich nicht aus.

Klare Aussagen sind nicht unhöflich. Ehrliche Rückmeldungen an Deine Gesprächspartner sind nicht unhöflich.

Ich habe die Erfahrung gemacht, daß es das Leben bedeutend vereinfacht, wenn man sich klar äußert. Auch für Dein Gegenüber ist das meist angenehmer. Auch wenn Du höflich Fragen beantwortest, die Dich nicht interessieren, spürt Dein Gegenüber vermutlich Dein Unwohlsein. Und es erschwert die Kommunikation, wenn man spürt, beim anderen ist irgendwas nicht stimmig. Und dann fühlen sich beide unwohl. Da ist es doch viel besser, offen und klar zu kommunizieren.

Wenn Du das öfter in solchen Situationen versuchst und Erfahrungen machst, wie Du in einem Gespräch nicht nur dem anderen Raum geben kannst, sondern auch selbst Deinen Raum einnimmst, dann wird es vielleicht leichter für Dich.

Der erste Schritt könnte sein, Dir anzuschauen, wann Unhöflichkeit tatsächlich beginnt und wie groß Dein Spielraum und Deine Möglichkeiten wären anders zu reagieren als bisher, ohne daß Du als unhöflich wahrgenommen wirst.
 
G

Gelöscht 130078

Gast
Von woker Ideologie habe ich nichts mitbekommen. Ich denke, man kann das Thema gut diskutieren und besprechen, ohne solche Buzzwords zu bemühen.
othering und alltagsrassismus sind wohl keine buzzwords?

Ich kann mir schon vorstellen, dass es nervt, wenn man aufgrund seiner äußeren Erscheinung ständig zu bestimmten Themen (z.B. politische, religiöse, Ernährung) angesprochen wird, obwohl man damit gar nichts zu tun hat oder zu tun haben will.
klar kann es nerven, aber entscheidend ist doch der eigene umgang damit. zumal fragen basierend auf dem äußeren erscheinungsbild keine art von (ab)wertung sind. das hat nichts damit zu tun sich über jemanden erheben zu wollen.

der themenersteller hat ein problem mit grenzsetzung und falsche vorstellungen von höflichkeit. daran lässt sich arbeiten. eine stilisierung zum opfer hilft dagegen nicht.
 

cafard

Sehr aktives Mitglied
Ich würde offen sagen: "Ich habe zwar in ... Wurzeln, und das Land ist für seine Küche bekannt, aber mich hat das Thema Kochen nie interessiert, ich habe andere Interessen, z.B. interessiere ich mich für..."

Und dann kannst du noch allgemein hinzusetzen, dass ja jeder Mensch einzigartig ist, völlig unabhängig davon, wo er seine Wurzeln hat.
 
Zuletzt bearbeitet:

Kylar

Aktives Mitglied
Hallo KongKing,
finde dein Bestreben möglichst immer höflich zu sein, erst mal sehr gut.
Aber Höflichkeit bedeutet in meinen Augen nicht , jede Frage ehrlich beantworten zu MÜSSEN und jede Auskunft erteilen zu MÜSSEN.
Und auch wenn jemand total im Redefluss ist zu einem Thema, dass dich Null interessiert, darfst du nach einiger Zeit ruhig höflich unterbrechen.
Du hast total das Recht zu sagen " Kochen interessiert mich mal so gar nicht. Wollen wir nicht über was anderes reden?"
Und auch bei anderen Fragen zu deinem Heimatland/Abstammungsland , stet es dir total zu, zu sagen "ich kenne das Land kaum und kann dazu nichts sagen. Bin/Fühle mich als Deutscher."

Dass es dich nervt, wenn immer wieder die gleichen Fragen kommen, kann ich verstehen.
Ich glaube aber, die meisten haben damit nicht die böse Absicht, dir dein Deutsch sein abzusprechen.

Wenn du hier lebst und dich wie ein Deutscher fühlst, dann bist du auch einer, zumindest nach meiner Auffassung.
 
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