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„Fühlst du dich als Deutscher oder als …?“

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Paul_xy

Mitglied
Ich verstehe nicht, warum mir mehrfach vorgeworfen wird, dass ich nicht auf die Frage eingehe, was ich vom Forum erwarte. Das sage ich gleich im zweiten Satzes meines Eingangspostings: Ich möchte darüber reden, wie sehr mich diese Fragen nach der Herkunft stressen.

Das habe ich auch im Thread mehrmals geschrieben.

Es ist vollkommen okay, wenn man das überliest. Das kann vorkommen.
Bitte werft mir aber nicht vor, dass ich „alles ignoriere“ und zieht dann noch Rückschlüsse auf meinen angeblich so komischen Charakter. Ich habe nichts ignoriert.

Damit möchte ich diese Diskussion bitte beenden. Sie führt nämlich zu nichts.
Vorschlag: Bitte noch nicht beenden.

Ich kann nachvollziehen, dass es Dich stresst.

Ich habe noch nie jemand gefragt woher er kommt oder irgendsowas.

Weil es mir egal ist. Und so denken viele, die ich kenne. Erzählt einer was über sich, prima. Wenn nicht, auch gut.

Kannst Du ein System für Dich finden, um den Stress zu vermeiden?

Einen wenn-dann Plan? Also wenn die Frage kommt, dann werde ich dies und das tun…?

Also einmal innerlich, zum Beispiel bis zehn zählen und äußerlich, eine vorbereitete Antwort geben?
 
S

Schmetterlingsflügel

Gast
Ich glaube, viele Menschen wissen (bzw. verstehen) gar nicht, wie viel Rassismus in der "wo kommst Du denn wirklich her?"-Frage überhaupt steckt. Vielleicht wäre es eine Idee, das mal ganz sachlich zu sagen, dass diese Frage eigentlich ziemlich verletzend ist...

In einem Dönerladen habe ich mal erlebt, dass ein Kunde seinen Döner bestellte "so scharf wie da, wo Du herkommst". Der Döner-Verkäufer gab ihm seinen Döner mit den Worten "bitteschön, einmal so scharf wie in Bielefeld". Das fand ich großartig, aber so schlagfertig muss man erstmal sein.
 

_vogelfrei

Sehr aktives Mitglied
Es wird so oft argumentiert, dass es um "ehrliches Interesse an der Person" geht, aber das endet scheinbar an dem Punkt, an dem das Gegenüber sagt "nee, sorry, ich will nicht aufgrund von äußeren Attributen in diese Schublade gesteckt werden". Nach meinem Gefühl geht's da weniger um echtes Interesse an der Person, sondern höchstens um Neugier, Bestätigung der eigenen Vorurteile, Lust "Insider-Wissen" abzugrasen. Dabei geht's aber um einen selbst, nicht um das Gegenüber.
 

KongKing

Mitglied
Genau. Gar nicht. So einfach ist das.
Es wäre besser, wenn man das nicht gleich in den ersten fünf Minuten des Kennenlernens fragt. Ich habe kein Problem mit der Herkunft meiner Familie oder dass die Leute danach fragen, aber erstens ist es nicht wo ich „wirklich“ herkomme. Ich kenne dieses Land nur vom Urlaub.

Zweitens ist das manchmal eine der ersten Fragen, die mir gestellt wird.

„Hi, ich bin der KongKing“
„Ist das dein echter Name?“ wird gefragt wenn ich beispielsweise meinen deutsch klingenden Spitznamen nenne „Wo kommst denn du her?“
„Kleinkleckersdorf“
„Wo kommst du denn WIRKLICH her?“
 

KongKing

Mitglied
Also ich habe jetzt mal zwei meiner Kollegen (nicht deutscher Herkunft) gefragt, ob die sich bei der Herkunftsfrage diskriminiert fühlen.
Antwort:
Ne, wieso. Das frage ich andere auch, weil ich mich für fremde Menschen und Kulturen interessiere.
Woran soll ich vorher erkennen, ob er schon immer hier (in D.) gewohnt hat. 🤷
Ich komme nicht aus einer „fremden Kultur“, verstehst du? Ich kenne dieses Land nur vom Urlaub

Wäre ich total unintegriert und würde nur mit der … Community interagieren und die Einheimischen meiden, würde ich diese Frage wahrscheinlich großartig finden. Dann würde ich selbst als „zum Glück fremdartig“ sehen und würde die Frage lieben.

Die Frage ist vollkommen in Ordnung, wenn man sich schon länger kennt als fünf Minuten.
 

KongKing

Mitglied
Es wird so oft argumentiert, dass es um "ehrliches Interesse an der Person" geht, aber das endet scheinbar an dem Punkt, an dem das Gegenüber sagt "nee, sorry, ich will nicht aufgrund von äußeren Attributen in diese Schublade gesteckt werden". Nach meinem Gefühl geht's da weniger um echtes Interesse an der Person, sondern höchstens um Neugier, Bestätigung der eigenen Vorurteile, Lust "Insider-Wissen" abzugrasen. Dabei geht's aber um einen selbst, nicht um das Gegenüber.
Ich finde Neugier vollkommen okay. Ich bin selbst auch neugierig.
Ich kann aber mit Themen wie Küchen von …, Politik von …, Promis aus … nicht so viel weiterhelfen. Ich kenne mich nicht gut aus.

Mich haben schon so liebe Leute nach Kochrezepten oder Promis aus … gefragt. Ich hasse die doch nicht.

Du sagst das schon ganz richtig @_vogelfrei. Ich möchte nicht direkt in eine Exoten Schublade gesteckt werden, weil ich ja sage, wo ich herkomme: Kleinkleckersdorf. Ich möchte, dass das wahrgenommen wird.

Ich bin Individualist, versteht ihr das?
 

KongKing

Mitglied
Vorschlag: Bitte noch nicht beenden.

Ich kann nachvollziehen, dass es Dich stresst.

Ich habe noch nie jemand gefragt woher er kommt oder irgendsowas.

Weil es mir egal ist. Und so denken viele, die ich kenne. Erzählt einer was über sich, prima. Wenn nicht, auch gut.

Kannst Du ein System für Dich finden, um den Stress zu vermeiden?

Einen wenn-dann Plan? Also wenn die Frage kommt, dann werde ich dies und das tun…?

Also einmal innerlich, zum Beispiel bis zehn zählen und äußerlich, eine vorbereitete Antwort geben?
Ich kann dir leider keine private Nachricht schreiben. Vielleicht diskutieren wir das später mal in einem anderem Thread und allgemeiner gehalten. Das wäre eine gute Idee.
 
Zuletzt bearbeitet:

KongKing

Mitglied
Eine letzte Sache möchte ich noch klarstellen. Ich hasse doch keinen, weil er mir die falsche Frage stellt versteht ihr?
Ich pöbel doch keinen an, weil er mit freundlicher Absicht eine dumme Frage stellt. Haltet ihr mich für ein Monster? Ich bin doch nicht so ein Monster, der dann ausrastet und brüllt „Willst du meine Ehre angreifen?“ oder was sich hier einige vorstellen. Mir geht es nicht um Ehre.

Ich finde nur die Frage so richtig, richtig dumm und unangebracht. Von meiner Seite aus ist die Diskussion damit beendet.
 
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