Hallo F.,
ich schreib mal, auf die Gefahr hin, dass dich vielleicht doch manches negativ triggern könnte. Deshalb versuche ich knapp zu bleiben.
Ich kenne des Problem inzwischen auch bei Freunden, dass es die Gefahr gibt, dass wenn man zu lange gekämpft hat und dann enttäuscht wird, dass die innere Seite plötzlich sehr aktiv wird. Und bei uns geprägten ist das manchmal auch etwas extremer. Aber mir hat es geholfen, dass ich davon wusste und es beobachten musste bei anderen. Ich habe aber gemerkt, dass wenn man sich auf Disaster vorbereitet und darauf gefasst ist, dass es dann nicht so schlimm wird, wie bei anderen. Aber Nachwirkungen hat man trotzdem.
Man könnte meinen, das mit deinem Freund wäre so eine Sache. Ich finde das aus meiner erfahrenen Sicht wirklich schön zu sehen, wie wichtig dir das ist und wie sehr du daran festhalten möchtest. Mir ginge es auch so. Mir ist so klar, dass das Leben mit einem Menschen tausend mal lebenswerter sein kann, wie alleine. Je nach Mitmensch. Und ich denke es würde dir selber helfen, wenn du das mit mehr Ruhe, Sicherheit, weil von absoluter Überzeugung und ohne Frage.
Es kann auch anders herum sein. Ein Mensch kann auch zur Last fallen und ein Fehler sein. Das ist wohl dein alltägliches Leid. Und ich kenne das auch. Es passiert wirklich sehr leicht, dass die Gesamteinstellung in einem sozialen Umfeld sehr leicht unmenschlich werden. Und wenn man dabei empfindlich ist, dann stell ich mir das sehr schwierig vor. Vorallem, da mir inzwischen sehr klar geworden ist, dass besonders wir geprägten Menschen sehr beeinflussbar darin sind, wie man angenommen wird und wie man auf uns zugeht. Und ich habe den Spieß auch umgedreht. Wenn man menschlich positiv wirkt, dann reagieren alle positiv darauf. Das ist einfach so. Und wenn uns jemand abweisend oder bei dir wahrscheinlich oft unbewusst verletzend, dann reagieren besonders wir depressiv darauf. Deshalb wünsch ich dir einen geregelteren, also zeitsparenderen Lebenszyklus, damit du nicht so das Gefühl hast immer kämpfen zu müssen, wo vielleicht noch ein paar andere Menschen arbeiten, die nett und freundschaftlicher zueinander sind. Aber mein Tipp ist es zu versuchen es nicht zu wichtig zu nehmen, weil die meisten mögen dabei meist besonders ihre Distanz dazu. Deshalb ist die subtile Botschaft vieler Mitmenschen eher negativ und abweisend, während wenn man sie fordert mit einem Gespräch sie ganz schön zu versuchen zu erscheinen. Aber nur weil man das feststellt, darf man selber auch nicht gleich böses Blut hinein geben. Weil vieles erscheint einem auch einfach so, weil es so aussieht. Dabei drücken sie im inneren oft ganz angenehme Dinge aus unter ihrer Gesichtshaut und Augenlider. Mir ist einfach aufgefallen, dass mich meine Mitmenschen gar nicht wirklich verstehen bis fast gar nicht. Deshalb nehm ich alles auch nicht mehr so ernst und nehm vieles auch nicht wirklich war. Früher dachte ich, damit alles gut wird muss ich alles beachten und auf jeden Wimpernschlag reagieren. Ich hab viel gelernt dabei und deshalb kann ich es vielleicht auch ganz gut. Einfach die Menschen mehr ignorieren und mehr auf Schlüsselreize reagieren. Das was man sowieso mitbekommt. Und wenn nicht, dann eben so, dass man gerade nicht so richtig weiß wie. Und darauf reagieren wieder andere. Früher war ich verunsichert und überlegte, welcher Fehler mit jetzt schon wieder passiert ist. Heute habe ich eine Reaktion auf verunsichert sein. Dann teilt man andere Informationen mit oder die anders. Und dann wissen die anderen wieder viel besser das Problem zu lösen.
Und deshalb mein anderer Rat, nimm das alles nicht so ernst. Die Welt ignorieren können und sie trotzdem so wahrnehmen, dass sie einem positiv erscheint ist vielleicht sogar ein bisschen eine Kunst. Aber es würde dir denke ich gut tun. Ich finde mein Leben inzwischen wieder sehr unterhaltsam. Aber alles im allem hast du mit deiner Menschenfrust irgendwie Recht. Mich kotzen manche Menschen zum Teil sowas von an. Dabei muss man doch eigentlich nur Menschlich sein, um mit jedem Menschen gut genug klar kommen zu können. Verständnisvoll und lösungsorientiert. Das wäre schön.
Und ich würde dir wünschen, dass deine Probleme schwächer werden, weil ich finde, da dein Herz schlägt ;-), deine Suche und das Ziel das du verfolgt hast sinnhaft waren, kannst du dir sicher sein, wenn deine Lebensambitionen eine soziale Erfüllung bekommen, dass du dich dann auf deine inneren Einstellung verlassen kannst ohne kämpfen zu müssen und du dich dann als unkaputtbar vielleicht besser annehmen kannst.
Dir sollte einfach klar sein, dass du eine innere Stärke hast und wenn es dir selber gut geht, dass das manche Ähnlichgeprägten befriedigen würde. Wenn du dann deine Geschichte erzählst, dann hören andere ein Happy End und man mag eigentlich nur solche Geschichten.
Jedenfalls habe ich diese Seite auch aus meiner langjährigen Krankheitsgeschichte mit aufnehmen können.
Ich meine du musst doch nichts mehr erreichen groß? Bieg deine jetzigen Probleme so hin, dass du in Ruhe dein Scheiß weiter machen kannst. Zum Beispiel eine Arbeitstherapie, wo du 15h in der Woche arbeitest und sonst keiner mehr was von dir will. Da täte dir vielleicht gut, wenn du es schaffst es zu einer guten Erfahrung hinzubiegen. Aber du könntest dein Privatleben gefahrlos als Ausgleich nehmen und der bekäme so dann mehr positive Bedeutung für deine Lebensqualität.
Ich jedenfalls glaube, dass du vielleicht deshalb diese Träume hast. Für mich stecken in diesen Albträumen Liebe. Sicherlich sollten Liebesträume schön sein. Aber dein inneres weiß einfach, wie viel dir das wirklich bedeutet. Vielleicht auch seelisch. Aber mir würde es Ruhe und Frieden geben von mir selber zu wissen, dass mein Inneres so versteht. Ich würde es jedenfalls versuchen auf dem Hintergrund mir mehr Frieden und Ruhe zu erarbeiten. Bis das innere von dir selber besser glauben kann, dass du auch wirklich ruhiger und innerlich friedlicher geworden bist. Ich denke du machst dir selber auch oft Angst.
Ach Mist. Ich denk zu gerne.