Das mit dem Traumempfinden kenne ich sehr gut. Ich habe immer gesagt es fühlt sich so unwirklich an. Es ist ja auch so, dass es ein davor gibt (normale Welt), ein total krasses Geschehen welches nur kurz andauert (bei mir vielleicht so drei Minuten) und danach wieder „normale Welt“, wenn auch im Schockzustand. Das hat was irreales.
Das mit dem Körper kenne ich auch. Das ist bei mir so, als würde er von alleine reagieren, ohne das ich einwirken kann. Ich bekomme dann manchmal Schwindel. Aber es ist weniger geworden!
Ich denke auch, dass Hilfe für dich gut ist, damit es sich nicht so verfestigt.
Ich war bei einer Trauma - Therapeutin, die mir folgendes erklärt hat:
Die Tat liegt in der Vergangenheit, dahin gehört die Angst, denn die Tat ist vorbei. Das ist etwas was man sich immer wieder, wenn die Ängste (von damals) hochkommen, klar machen soll.
Einmal bin ich mit einer Sozialpädagogin aus einer Beratungsstelle die Strecke abgelaufen. Natürlich war dies eine schwierige Aufgabe und ich habe dies ca erst zwei/ drei Monate später gemacht. Man sollte keinen zu großen Zeitraum verstreichen lassen, wenn möglich, da Normalität wichtig ist. Ängste verselbstständigen sich manchmal. Du gehst ja schon zum Teil zum Tatort, vielleicht kannst du dir da aber erstmal jemanden mitnehmen.
Auf diesem „Spaziergang“ sollte ich alle Unterschiede zu „damals“ aufzählen.
Z B das es eine andere Tageszeit ist, ich andere Bekleidung trage, eine andere Jahreszeit, Temperatur, ich nicht alleine unterwegs bin, etc… Das hört sich banal an, aber es soll der Psyche vermitteln, das die Tat vorbei ist.
Vielleicht auch eine Idee für Dich? Mach es aber nur, wenn du dich ausreichend stabil fühlst und du eine Person deines Vertrauens dabei hast. Mach nichts was sich zu schwer anfühlt.
Es klingt so, als würdest du ländlich wohnen. Mit manchen Beratungsstellen kann man auch chatten oder telefonieren. Da spielt es dann keine Rolle wo du wohnst und kannst trotzdem Hilfe bekommen.
Ich wünsche es dir.