Ich finde das Thema auch sehr interessant und möchte einfach mal meine persönlichen Gedanken zusammenfassen:
- ich glaube, je jünger man ist umso mehr ist man überhaupt in der Lage diese wirklich romantisch, sexuell-prickelnde Beziehung führen zu können. In seinen 20ern ist der Mensch sicherlich idealistisch genug, um lange an diesem Modell (Monogamie) festhalten zu können. Voller Überzeugung und in Übereinstimmung mit den eigenen, inneren Gefühlen
- Frauen wird die Vorstellung allgemein leichter fallen (bis zum Lebensende nur noch mit ein und derselben Person Sex zu haben)
- Unabhängig davon, ob Monogamie theoretisch, physisch möglich ist (was sie ja eindeutig ist) wie regelmäßig macht sie Menschen dauerhaft glücklich?
- ich denke auch, dass im Sinne der genetischen Vielfalt serielle Monogamie wahrscheinlich (!) die natürlichste und vielleicht auch zufriedenstellendste Beziehungsart für den Menschen ist. Eigentlich ist die „Erfindung“ von Voll-geschwistern im genetischen Sinne total sinnbefreit. Anders wäre es, wenn der Mensch wie ein Hund einen großen Wurf gebärt, wo nur die stärksten Nachkommen sich durchsetzen gegen die Geschwister.
Ich persönlich würde mir für mich wünschen ich wäre entweder asexuell oder aber absolut nicht eifersüchtig. Denn eigentlich (!) muss ich sagen, dass wir uns alle selbst einen riesigen Ballast mit der sexuellen Exklusivität aufbürden. Um es klar zu sagen: wenn ich in einer Partnerschaft bin, will ich Exklusivität. Ich bin aber nüchtern genug um zu sagen, was bringt mir sexuelle Treue wenn mein Partner (wie alle anderen) doch ständig noch am Glotzen ist. Wieso hört dieser Trieb nach anderen nicht auf, wenn man sich in einer Beziehung wiederfindet? Warum muss das ein Spiel, ein Kampf sein bis zum Lebensende? Irgendwie wissen sowieso alle, dass der Partner natürlich noch andere geil findet, Pornos schaut. Du kannst regelmäßig Sport treiben, dich pflegen, süß sein, sexy sein. Das ist alles wunderbar. In der Fußgängerzone würde jeder Mann (oder auch Frau) trotzdem noch 100 andere sehen, mit denen er sich Sex vorstellen könnte. Diese Magie, dass man nur diesen einen Menschen schön findet, gibt es doch sowieso nicht. Und das bestätigt auch jeder, jeder ist vollkommen fine damit, dass der Partner sich Pornos reinzieht. Geht es aber um den echten, realen Akt an sich wird plötzlich das Fass aufgemacht. Ist das wirklich „nur“ ein hygienischer Aspekt? Das man es eklig findet und Angst vor Krankheiten hat? Denn ja, genau diese „Doppelmoral“ finde ich tatsächlich super strange. Alle wissen es, es ist absolut normal und der große Beweis der Liebe3 gründet denn darin, die verbotenen Früchte halt nie zu probieren. Auch wenn man beim Sex mit dem Partner vielleicht schon die ganze Zeit sich jemand anderen vorstellt.
Wir sind besitzsüchtige Egoisten. Und dann zu idealisiert um unsere Wünsche und Triebe in Einklang zu bringen. Und ich denke darüber verzweifelt der Mensch regelmäßig. Ich zumindest, denn ja, Ich wünsche mir eine monogame Beziehung ABER mit echter sexueller Exklusivität, mit echtem Glücklichsein. Dieses ich hab jetzt einen Partner für den Alltag aber natürlich guckt jeder weiterhin nach links und rechts ist für mich Augenwischerei. Und irgendwie bleib ich dann lieber wirklich allein, reduziere die Kontakte zum anderen Geschlecht von vorneherein auf das sexuelle und lebe so das für mich kleinere Übel.