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Warum so "verkopft"?

FLoki979

Aktives Mitglied
hm. Das liest sich für mich wie ein abstrakter Gedanken. Das bringt mich auch wieder auf einen Gedanken. Was wäre wenn du von dem, was andere Menschen so erleben, wenn sie lieben, Beziehungen eingehen uvm. eher eine abstrakte Vorstellung hast?
 

Selbst-Bewusst77

Aktives Mitglied
hm. Das liest sich für mich wie ein abstrakter Gedanken. Das bringt mich auch wieder auf einen Gedanken. Was wäre wenn du von dem, was andere Menschen so erleben, wenn sie lieben, Beziehungen eingehen uvm. eher eine abstrakte Vorstellung hast?
Das kann ich Dir nicht beantworten. Natürlich sind meine Vorstellungen abstrakt.
Ich besitze keine eigenen Erfahrungen.
 
Zuletzt bearbeitet:

weidebirke

Urgestein
Wie @57-55 schreibt, hat auch die Liebe ihre Werktage und wie @Niceguy sagt, ist Liebe immer noch keine Beziehung.

Du selbst schreibst, dass Du bedauerlicherweise noch keine eigenen Erfahrungen damit machen konntest und so sind Dir logischerweise die Bauchschmerzen und die zerkratzten Arme nach dem Brombeeren pflücken unbekannt und kannst Dir auch gar nicht vorstellen, warum alle so einen Wind darum machen.

Ich liebe meinen Partner sehr. Er ist der wichtigste Mensch in meinem Leben. Er hält mich, wenn es mir schlecht geht. Ich kann jederzeit mit ihm reden und er bemüht sich immer, mich zu verstehen. Auch, wenn es ihm schwer fällt oder er meine Ansicht nicht teilt.

Und manchmal streiten wir, sind sauer aufeinander und ich kann es nicht leiden, wenn er schon wieder xy nicht gemacht hat oder dafür 123 tut. Wenn das Zusammenleben schwierig ist, weil wir eben Individuen sind und keine zwei Brombeersträucher, die sich einfach nebeneinander ganz bedürfnislos ineinander hakeln und die schönsten Früchte produzieren. Wir gehen einander auf die Nerven und freuen uns, wenn der andere mal für ein paar Tage verreist. Er hat neben all der schönen und süßen Seiten auch ein paar nicht sehr schöne. So wie ich auch. Und das macht Arbeit.

Die meisten Menschen reden mit Dritten eher über diese nicht so schönen, weil sie ein Ventil zum Dampf ablassen brauchen oder einen Rat.
Über die süßen Momente rede ich selten, obwohl die mindestens genauso oft vorkommen. Nur brauche ich dazu keinen Rat oder muss das irgendwie mal teilen.
 

Selbst-Bewusst77

Aktives Mitglied
Das klingt jetzt vielleicht schräg, aber gerade das habe ich immer vermisst.

Als Behinderter wird man oft in Watte gepackt, oder auf einem Podest geparkt. Dann hört man Sätze wie "Du tust mir so leid", "Du bist so tapfer" etc. bla bla

Aber die weibliche Wut ist ja auch immer eine Spiegelseite ihrer Zuneigung. Das ist eben genau das was Partnerschaft von Freundschaft unterscheidet. Der beste Freund war ich oft. Bis heute. Die Schulter zum Ausweinen.

Dabei hätte ich mir so oft gewünscht mal richtig angeschnauzt zu werden. Also jetzt nicht, weil irgendein Choleriker sich darüber aufregt, dass ich zu langsam über den Zebrastreifel rolle.
Nein, sondern weil ich Teil von etwas bin. Von einem "Wir." Richtig "kontra" zu bekommen.

Merkwürdigerweise dreht sich bei Nichtbetroffenen in ihrer Perspektive auf meine mangelnden Erfahrungen größtenteils alles immer nur um körperliche Aspekte. Aber die sind eigentlich sekundär.

Vielmehr habe ich die emotionalen Ebenen vermisst.

Klingt bescheuert, oder?
 

weidebirke

Urgestein
Nein, finde ich gar nicht bescheuert.

Diese Auseinandersetzungen braucht man auch zum Reifen. Sie sind ein Stück auch die Bedingung zur Freude am Schönen. Nicht umsonst werden einsame Menschen oder freiwillig isoliert Lebende oft zu komischen und schwer aushaltbaren Käuzen, die andere und vielleicht sich selbst nicht gut ertragen.

Wir haben neulich mal darüber gesprochen, was anfangs bzw. in den ersten 2-3 Jahren schwer oder schlecht verstehbar für uns war und wie weit wir inzwischen gekommen sind. Das ist so eine Freude. Neben all der Schmerzen und Tränen, die das gekostet hat.

Ich finde es absolut nachvollziehbar, dass Du Dir eine erwachsene Beziehung wünschst, in der Du nicht der "Behinderte" bist, der Hilfe, Pflege, Rücksicht und Verständnis braucht. Sondern einfach der Mann, der Partner, der Vertraute, mit dem man offen sein kann und mit dem man sich auseinander setzen muss.

Das ist tatsächlich eine schwierige Sache. Mein Freund ist auch 100% und dauerhaft berentet und gerade so am Anfang wusste ich ja nicht - was gehört zur Erkrankung und was gehört zu seinen schlechten Eigenschaften. Und selbst wenn es zur Erkrankung gehört, was müssen wir einfach anders lösen und an welcher Stelle muss er sich halt auch mal aus der Komfortzone rausbewegen?
Jemanden zu finden, der unterstützend ist, aber weder die Mami noch die Krankenschwester lebt, ist auch schwer. Und die Person selbst muss da viel Bewusstsein haben und sich selbst immer wieder hinterfragen.
 

Selbst-Bewusst77

Aktives Mitglied
Nein, finde ich gar nicht bescheuert.

Diese Auseinandersetzungen braucht man auch zum Reifen. Sie sind ein Stück auch die Bedingung zur Freude am Schönen. Nicht umsonst werden einsame Menschen oder freiwillig isoliert Lebende oft zu komischen und schwer aushaltbaren Käuzen, die andere und vielleicht sich selbst nicht gut ertragen.

Wir haben neulich mal darüber gesprochen, was anfangs bzw. in den ersten 2-3 Jahren schwer oder schlecht verstehbar für uns war und wie weit wir inzwischen gekommen sind. Das ist so eine Freude. Neben all der Schmerzen und Tränen, die das gekostet hat.
Das klingt wirklich schön.

Ich selber hab den Gedanken an Partnerschaft lange abgehakt. Einfach weil die Umstände es unrealistisch machen. Ich bin körperlich wirklich sehr eingeschränkt.
 

weidebirke

Urgestein
Das klingt wirklich schön.

Ich selber hab den Gedanken an Partnerschaft lange abgehakt. Einfach weil die Umstände es unrealistisch machen. Ich bin körperlich wirklich sehr eingeschränkt.
Nach Deinem Eingangstext hätte ich jetzt fast gesagt: Gib nicht auf. Das liest sich so romantisch und bejahend, dabei durchaus zutreffend beschreibend - wer weiß, was die Zukunft bringt. Du wirst ja sicher Versorgung haben und macnhmal ergeben sich dann Konstellationen, in denen Du jemanden triffst, der mit all dem umgehen kann und Dir genau auf der Ebene begegnen kann, auf der es Dir möglich ist und es auch genauso für sich selbst braucht.

So etwas gibt es, das weiß ich.

Aber ich weiß auch, dass das sozusagen das Einhorn unter den "Topf-Deckel-Konstellationen" ist und finde es daher realistisch und wahrscheinlich sehr viel gemütsschonender, wenn Du es für Dich zu den Akten legst.
 

Selbst-Bewusst77

Aktives Mitglied
Du wirst ja sicher Versorgung haben
Lach, also die Versorgung (kochen, waschen etc) mach ich schon wenn möglich selber. Dauert natürlich zehnmal länger als bei Gesunden, muss auch immer Pausen machen, und ich bin danach auch geschlaucht, aber es funktioniert. Und dann halt noch bei Bedarf Pflege durch Angehörige. Das war mir immer wichtig - eine eigene barrierefreie Wohnung.
Gibt ja zum Glück immer mehr Gadgets zur Unterstützung, wie zB Saugroboter.
Einkaufen ist leider schwer, weil ich oft starken Schwindel habe, und mich dann im Rolli unsicher bewege. .
Ich hoffe, dass hier iwann mal n REWE Lieferdienst kommt. xD
 
Zuletzt bearbeitet:

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