Pfefferminzdrops
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Hmm.. ich glaube, das hat eher etwas damit zu tun, dass insbesondere junge Menschen heutzutage ihren Zeitvertreib optimieren wollen, möglichst alles sinnvoll investieren mit Blick auf den Punkt in der Mitte der Zielscheibe. Unbeschwert einfach laufen zu lassen wird gleich als Verschwendung angesehen und eben als Zeit, die man an anderer Stelle dann eben sinnvoller oder zielgerichteter hätte investieren können. Und genau das meine ich. Diese Zeit im Nacken zu spüren, bloß nicht investieren zu wollen, wenn am Ende dann nicht 100%ig etwas Konstruktives herauskommt. Wieviel Genuss-Zeit geht bitte mit solch einer Einstellung flöten?!Das ist ein interessanter Aspekt. Nur weißt du, was das Problem in der Realität häufig ist? Es gehören ja 2 Personen dazu.
Wenn du dich über Hobbys, Freundeskreis, Arbeit kennenlernest, mag das klappen. Denn da gehst du hin, unabhängig der Person. Da begegnet man sich und lernt sich kennen.
Aber das ist ja eher nicht der Fall beim Dating, egal ob online oder offline, verabredet man sich ja fest zum Treffen. Und spätestens dann, wenn einer der beiden Parteien weniger Interesse hat oder auch weniger Interesse beim Gegenüber spürt, wird lockerer gelassen, werden andere Sachen priorisiert und man trifft sich ausklingend weniger. Und so kann man sich natürlich gerade mal garnicht kennenlernen.
Denke, da muss man einfach mal die Situation betrachten. ich würde auch im Arbeitsumfeld eher davon ausgehen, es passiert einfach, dass man sich verliebt. Beim Dating passiert deswegen oft nichts, weil einfach keine Treffen mehr stattfinden. Die Erwartung ist konkreter. Wenn die Erwartungen nicht erfüllt werden, wie auch immer die sind, wird das Ganze oft als Zeitverschwendung empfunden und man trifft sich nicht mehr.
Zugegeben: Ich hab mich auch mit keiner Frau mehr getroffen, bei der ich klar gespürt habe, ich bin als Kumpel eingestuft worden. Ich sammel keine Frauenkontakte und brauche keine Frauen als Freunde, die habe ich bereits. So kam es also dass man sich nicht mehr gesehen hat.
Ich habe mir tatsächlich angewöhnt, irgendwann konkret zu werden und zu fragen, wie es aussieht, denn oft ist das nicht so einfach zu spüren vom Gegenüber und mein Terminplan war voll genug, ich hätte meine Zeit nicht verschwendet mit jemandem, der ganz klar sagte, ich bin nicht sein Typ, aber man könne ja ab und zu was unternehmen. Mag sein, dass es Männer gibt, die Kapazitäten und Zeit für sowas haben, ich hab mich da lieber mit Freunden getroffen als mit einer Frau in der Friendzone.
In meiner Vorstellung ist auch genau das der Grund, warum die Partnersuche heutzutage oft als so krampfig empfunden wird. Sobald die Lockerheit raus ist, wird es nach meiner Erfahrung ohnehin schwieriger, zum Ziel zu kommen. Ich bin ehrlich gesagt froh, dass ich nicht in der Situation bin, suchen zu müssen. Ich wollte diesen Druck nicht, sofort sortieren zu müssen in hop oder topp. Und per se wäre ich niemand, der sich erst einmal im Bett beweisen wollen müsste, um dann meine Tauglichkeit als Partnerin festzustellen.