Er meinte, ich sei „nicht weiblich genug“ und solle mich fragen, warum ich nicht weiblicher sein will. Laut ihm will jede Frau weiblich sein, und er hat mir sogar empfohlen, mir Videos anzuschauen, um zu lernen, wie ich mich verändern kann. Er sagt, ich soll das für mich selbst tun, nicht für ihn, aber es fühlt sich an, als würde er meine Persönlichkeit angreifen.
Du musst garnichts.
Habe auch ne Weile so Dating-Coaches geguckt um meinen damaligen Freund an mich zu binden und wurde "weiblicher" um ihn in seiner "Männlichkeit" zu bestätigen.
Solche Coaches erzählen, das der Mann männlich sein muss und die Frau weiblich, damit sich beide gegenseitig bestätigen.
Hab für mich aber entschieden, das ich das so mache wie ich Lust habe und mich fühle und nicht um einem Mann zu gefallen und ihn an mich zu binden.
Hat zwar funktioniert ihn so um den Finger zu wickeln, also meine weiblichen Rundungen durch die richtige Kleidung zu betonen, Make-Up und Parfum aufzutragen, aber finde es anstrengend.
Er fühlte sich so tatsächlich männlicher...hatte aber selbst auch Selbstwertprobleme so wie ich damals.
Das Ganze hat mich ziemlich aus der Bahn geworfen, weil ich generell nicht sehr selbstbewusst bin. Seitdem habe ich das Gefühl, nicht gut genug zu sein – weder als Frau noch als Mensch. Ich habe Angst, dass mich auch andere als „männlich“ ansehen, was mein Unsicherheitsgefühl noch verstärkt.
Um selbstbewusst zu werden musste nicht weiblich sein, das geht es drum sich selbst bewusst zu werden, seiner Stärken und Schwächen und damit im Reinen zu sein. Was andere dann sagen ist egal, du kennst dich und magst dich so wie du bist.
Ausserdem zusätzlich am Selbstwert arbeiten, also dich selbst lieb haben und Selbstfürsorge betreiben.
Eventuell musste mal deine
Glaubenssätze mit einem Therapeuten bearbeiten.
Seine Vorstellungen von Weiblichkeit sind für mich nicht wirklich klar. Er hat nur gesagt, ich solle fürsorglich sein, zum Beispiel für ihn kochen, keinen Streit provozieren und „für Frieden sorgen“. Das sind kleine Gesten, die ich seiner Meinung nach von selbst wollen müsste. Aber konkret, was er mit „weiblich sein“ meint, hat er mir nicht erklärt – außer, dass ich mir dazu irgendwelche Videos anschauen soll.
Klingt so als suche er einen Muttiersatz...wenn du bei ihm erstmal aufräumen müsstest um kochen zu können...
Ist doch eh nur Freundschaft plus, ein echter Partner nimmt dich so wie du bist, mit Ecken und Kanten.
Klar kann man dann auch Hausarbeit aufteilen und Kompromisse schliessen...aber hier finde ich es nicht angebracht.
Und ab und zu mal weiblich in schöne Dessous schmeissen geht ja auch, aber das meint er wohl nicht?
Lass den Kerl bleiben...bzw. mach nicht mehr als Freundschaft plus...
Übrgens hatte ich ganz oft Beziehungen mit Männern die mich gern bekocht haben, bei denen wars auch ordentlich daheim...es hat nichts mit weiblich sein zu tun, die waren sehr männlich. Und so verwöhnt werden ist schon echt toll...wenn Mann kochen kann.
Mein jetziger kann nicht so kochen, aber dann koche ich, auch nicht schlimm, er verwöhnt mich anders.
Man sollte sich ja gegenseitig was Gutes tun in einer Beziehung und wenn er dich so hart verunsichert und verlangt das du Dinge tun sollst die du nicht von dir aus gern tust, dann klingt das schlecht.
Er will nichts tun und du sollst ihn auch noch bestätigen...der hat zuviel solcher Coach-Videos geschaut.
Er sollte mal an sich arbeiten...wenn es so schlimm bei ihm aussieht...oder muss sich eben eine suchen, die Bock drauf hat seine Mutti zu sein.
Ich find's immer wieder geil, wie wir Menschen völlig fiktive Konzepte entwickeln, in denen wir uns auch noch bestätigen müssen, indem wir das gegenteilige Konzept... wart nein. Ich versteh's nicht. Ach wurst.