Anzeige(1)

  • Liebe Forenteilnehmer,

    Im Sinne einer respektvollen Forenkultur, werden die Moderatoren künftig noch stärker darauf achten, dass ein freundlicher Umgangston untereinander eingehalten wird. Unpassende Off-Topic Beiträge, Verunglimpfungen oder subtile bzw. direkte Provokationen und Unterstellungen oder abwertende Aussagen gegenüber Nutzern haben hier keinen Platz und werden nicht toleriert.

Liebe, was ist das?

Sigillaria

Aktives Mitglied
Ich sag's mal ganz ehrlich. Eine große Liebe von mir hat mir ein Vermächtnis in unbekannter Höhe hinterlassen. Ich bin vollkommen baff.

Kann das alles gar nicht so richtig verarbeiten.
Aber das ist hoffentlich kein Prinz aus Nigeria, oder eine bis dato unbekannte reiche Tante, die jetzt nur noch eine drei-vierstellige Summe an Bankgebühren von dir braucht, damit sie dir das versprochene ganz große Erbe überweisen kann..😉😁
 

_Tsunami_

Urgestein
Sagt das etwas über die Qualität einer Liebe aus?
Okay, vielleicht sollte ich das ein wenig erläutern. Als alter Kenner von K-Dramen erläutere ich es exemplarisch einfach mal mit einem Plot, den ich mal gelesen habe:

"Eine Frau hat aufgrund schwerer Krankheit nicht mehr lange zu leben, nur noch ein paar Monate. Sie begibt sich nun auf die Suche nach einer Frau für ihren Mann, damit er nach ihrem Ableben nicht so alleine ist."
 

Sigillaria

Aktives Mitglied
Nur mal so nebenbei:

Wie ist es mit der Liebe, die über den Tod hinausgeht?
Wie soll es damit sein?
Jedenfalls nicht so, daß man z.B. wegen dem Tod eines geliebten Partners keine neue Liebe finden könnte.
Aber wenn man den verstorbenenen Partner wirklich geliebt hat, dann braucht das seine Zeit, und da sollte man auf keinen Fall versuchen, die Trauer und die Liebe quasi wegzuwischen, indem man sich auf die Suche nach jemand Neues macht.
Es ist wirklich besser, wenn man sich die Zeit zum Trauern nimmt, ganz egal was andere Leute dazu sagen!

Mein letzter Partner ist ja vor 2 Jahren verstorben, und da habe ich erstmal eine ganze Zeit gebraucht, um überhaupt zu realisieren, was passiert ist.
Die Zeit davor, in der er immer mehr abgebaut hat, kommt mir auch jetzt noch so unwirklich und surreal vor, keine Ahnung, wie ich das anders beschreiben kann...
Wir haben zwar nicht zusammen gelebt, sondern hatten beide unsere eigene Wohnung.
Aber im letzten halben Jahr bevor er gestorben ist, war er fast nur noch bei mir, zumal er die letzten paar Monate gar nicht mehr allein hätte leben können.
Und ich habe zwar oft darüber nachgedacht, was ich mache, wenn er erstmal zu 100% hilflos wird, denn das war abzusehen, daß es soweit kommt.
Ich habe ja auch trotzdem (Teilzeit) gearbeitet, und er war dann alleine bei mir, in den letzten Wochen meistens im Bett, er hat damals sehr viel geschlafen.
Aber er konnte sich noch allein anziehen, wenn es auch gedauert hat, und er oft nicht mehr gemerkt hat, ob die Sachen sauber sind, oder dem Wetter angemessen.
Und leider hat er auch noch manchmal darauf bestanden, daß er noch Fahrrad fahren kann, er meinte, das würde sogar besser gehen, als zu Fuß.
Ja, und so ist er dann eines Tages mit seinem Rad gestürzt, und ist ins Krankenhaus gekommen, das er nicht mehr verlassen hat...
Hätte ich vielleicht mehr versuchen sollen, Hilfe zu bekommen? Damit er eben nicht mehr allein draußen rumfahren hätte können? Wahrscheinlich....

Seine Schwester und ich haben uns schon bemüht, ihm einen Platz in einem örtlichen(!!) Pflegeheim, oder wenigstens eine ambulante Hilfe zu besorgen, und hatten auch schon eine Pflegestufe beantragt, und geplant, daß ich die Betreuung für ihn übernehme.
Was natürlich immer viel zu lange dauert, und gerade bei einer Demenzerkrankung, die nicht so allmählich wie z.B. bei Alzheimer abläuft sondern viel schneller, hat man da wirklich schlechte Karten.

Aber der ganze Papierkrieg lief für mich irgendwie nur so nebenbei, die meiste Zeit war ich einfach viel zu sehr mit ihm und mir beschäftigt, um den Alltag hinzukriegen.
Und das Gefühl der Liebe ist bei mir immer noch da, was aber nicht ausschließt, daß ich irgendwann mal diese Gefühle für jemand anderen haben könnte.
Aber ich versuche momentan nicht, unbedingt jemand kennenzulernen, ich lasse es einfach auf mich zukommen.

Ich gehe auch viel unter Leute, habe auch wieder mehr Kontakt zu meinen Freundinnen und Angehörigen, und jetzt hab ich mich für einen Wochenend-, Tanzkurs in der VHS angemeldet.
Nicht mit der Option, einen neuen Partner zu finden, sondern einfach, um meine Lebensfreude und Interessen nicht zu verlieren.
Und da ist Bewegung und neue Sachen erleben auf jeden Fall sehr hilfreich...

Meine Eltern sind ja jetzt auch schon über 80, da bin ich froh, daß ich im gleichen Ort wie sie wohne, und wir ein gutes Verhältnis zueinander haben.
Die Vorstellung daß ich sie auch irgendwann verlieren werde, liegt für mich immer noch in weiter Ferne, trotz ihres Alters....
 
Zuletzt bearbeitet:

_Tsunami_

Urgestein
Wie soll es damit sein?
Jedenfalls nicht so, daß man z.B. wegen dem Tod eines geliebten Partners keine neue Liebe finden könnte.
Aber wenn man den verstorbenenen Partner wirklich geliebt hat, dann braucht das seine Zeit, und da sollte man auf keinen Fall versuchen, die Trauer und die Liebe quasi wegzuwischen, indem man sich auf die Suche nach jemand Neues macht.
Es ist wirklich besser, wenn man sich die Zeit zum Trauern nimmt, ganz egal was andere Leute dazu sagen!

Mein letzter Partner ist ja vor 2 Jahren verstorben, und da habe ich erstmal eine ganze Zeit gebraucht, um überhaupt zu realisieren, was passiert ist.
Die Zeit davor, in der er immer mehr abgebaut hat, kommt mir auch jetzt noch so unwirklich und surreal vor, keine Ahnung, wie ich das anders beschreiben kann...
Wir haben zwar nicht zusammen gelebt, sondern hatten beide unsere eigene Wohnung.
Aber im letzten halben Jahr bevor er gestorben ist, war er fast nur noch bei mir, zumal er die letzten paar Monate gar nicht mehr allein hätte leben können.
Und ich habe zwar oft darüber nachgedacht, was ich mache, wenn er erstmal zu 100% hilflos wird, denn das war abzusehen, daß es soweit kommt.
Ich habe ja auch trotzdem (Teilzeit) gearbeitet, und er war dann alleine bei mir, in den letzten Wochen meistens im Bett, er hat damals sehr viel geschlafen.
Aber er konnte sich noch allein anziehen, wenn es auch gedauert hat, und er oft nicht mehr gemerkt hat, ob die Sachen sauber sind, oder dem Wetter angemessen.
Und leider hat er auch noch manchmal darauf bestanden, daß er noch Fahrrad fahren kann, er meinte, das würde sogar besser gehen, als zu Fuß.
Ja, und so ist er dann eines Tages mit seinem Rad gestürzt, und ist ins Krankenhaus gekommen, das er nicht mehr verlassen hat...
Hätte ich vielleicht mehr versuchen sollen, Hilfe zu bekommen? Damit er eben nicht mehr allein draußen rumfahren hätte können? Wahrscheinlich....

Seine Schwester und ich haben uns schon bemüht, ihm einen Platz in einem örtlichen(!!) Pflegeheim, oder wenigstens eine ambulante Hilfe zu besorgen, und hatten auch schon eine Pflegestufe beantragt.
Was natürlich viel zu lange dauert, und gerade bei einer Demenzerkrankung, die nicht so allmählich wie z.B. bei Alzheimer abläuft sondern viel schneller, hat man da wirklich schlechte Karten.

Aber der ganze Papierkrieg lief für mich irgendwie nur so nebenbei, die meiste Zeit war ich einfach viel zu sehr mit ihm und mir beschäftigt, um den Alltag hinzukriegen.
Und das Gefühl der Liebe ist bei mir immer noch da, was aber nicht ausschließt, daß ich irgendwann mal diese Gefühle für jemand anderen haben könnte.
Aber ich versuche momentan nicht, unbedingt jemand kennenzulernen, ich lasse es einfach auf mich zukommen.

Ich gehe auch viel unter Leute, habe auch wieder mehr Kontakt zu meinen Freundinnen und Angehörigen, und jetzt hab ich mich für einen Wochenend-, Tanzkurs in der VHS angemeldet.
Nicht mit der Option, einen neuen Partner zu finden, sondern einfach, um meine Lebensfreude und Interessen nicht zu verlieren.
Und da ist Bewegung und neue Sachen erleben auf jeden Fall sehr hilfreich...

Meine Eltern sind ja jetzt auch schon über 80, da bin ich froh, daß ich im gleichen Ort wie sie wohne, und wir ein gutes Verhältnis zueinander haben.
Die Vorstellung daß ich sie auch irgendwann verlieren werde, liegt für mich immer noch in weiter Ferne, trotz ihres Alters....
Puh, ganz bestimmt nicht einfach... danke für deine Schilderung.
 

Zebaothling

Sehr aktives Mitglied
@ s
Zitat Du
Die Zeit davor, in der er immer mehr abgebaut hat, kommt mir auch jetzt noch so unwirklich und surreal vor, keine Ahnung, wie ich das anders beschreiben kann...
ZItat Ende

Als klar wurde das jemand versterben wird , der mir sehr nahe stand - der Akku kann auch ganz ohne Krankheiten leer werden, ist es so gewesen, dass ich das Gefühl von diesem Zeitpunkt an hatte, als würde ein Strom im Kopf fließen, wie eine " Bedrückung " die unausweichlich eintreten wird, ein, das Wohlbefinden störendes Gefühl was mich von " Ertragen " des Abbaus, den der Mensch durchlitt, den wohl jeder Mensch durchleidet, wenn er alt wird , umgeschaltet hat auf " Alarmbereitschaft ", weil es bald "soweit" sein wird ....man erlebt dann den Alltag nicht mehr als solchen, sondern unter dem Übergeordneten Gefühl des Ertragens oder der Alarmbereitschaft. Zumindest war es bei mir so , als der Mensch dann starb, riß der Tod ein großes Loch, weil es wieder bedeutete, den Alltag komplett umzustellen, dann war aber das Gefühl eher, dass man den Menschen in Gedanken irgendwo sitzen sieht oder etwas sagen hört, man erinnert sich an die Zeit , wo der Mensch noch da war.........

Was bleibt ist die Trauer, obwohl man nicht weiß, ob es nach dem Tod noch etwas gibt oder grade deshalb, weil man es nicht weiß.....
der Verlust ist schmerzlich für mich bestand die Gratwanderung darin, nicht am Verfall zu verzweifeln.

Vielleicht hilft Dir der Gedanke zum Gefühl ja weiter...das ist ein schweres Los.
 

Leere?Zukunft

Sehr aktives Mitglied
Wie ist es mit der Liebe, die über den Tod hinausgeht?
Warum sollte die Liebe mit dem Tod des Geliebten enden?
Aber wenn man den verstorbenenen Partner wirklich geliebt hat, dann braucht das seine Zeit, und da sollte man auf keinen Fall versuchen, die Trauer und die Liebe quasi wegzuwischen, indem man sich auf die Suche nach jemand Neues macht
Sicher braucht es Zeit.
Und ich denke,auch eine neue Liebe löscht die " alte" Liebe,also die Liebe zum verstorbenen Partner,nicht aus.
Die Liebe bleibt und ich glaube die Trauer auch,bloß ist sie mit der Zeit nicht mehr so stark und schmerzhaft wie am Anfang.
 

Sigillaria

Aktives Mitglied
Okay, vielleicht sollte ich das ein wenig erläutern. Als alter Kenner von K-Dramen erläutere ich es exemplarisch einfach mal mit einem Plot, den ich mal gelesen habe:

"Eine Frau hat aufgrund schwerer Krankheit nicht mehr lange zu leben, nur noch ein paar Monate. Sie begibt sich nun auf die Suche nach einer Frau für ihren Mann, damit er nach ihrem Ableben nicht so alleine ist."
Davon halte ich gar nichts.
Ein Mann den ich liebe, der sollte sich nach meinem Ableben bitte seine zukünftige Frau selbst aussuchen!

Und ich glaube auch nicht, daß das irgendeine Frau im realen Leben machen würde, und ob irgendein Mann davon begeistert wäre, das kann ich mir auch nicht vorstellen.
Das was die Frau in deiner TV-Schnulze gemacht hat, ist zum einen übergriffig, und passt eher zu einer Mutti von der arabischen Halbinsel, die sich für ihr Söhnchen nach einer guten und fleißigen Frau umschaut die gut kochen kann, nicht soviel wiederspricht und ihr bald ein paar Enkelkinder schenkt. 🧕😊
 

Anzeige (6)

Ähnliche Themen

Anzeige (6)

Anzeige(8)

Regeln Hilfe Benutzer

Du bist keinem Raum beigetreten.

    Anzeige (2)

    Oben