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Keine Zeit für Trauer in einer schnell lebigen Zeit

Elemente

Mitglied
Mir ist schon ein paar mal aufgefallen wie wenig Zeit einem die Gesellschaft für die Trauerbewältigung zur Verfügung stellt.

Auf der einen Seite hat man das Gefühl die Menschen sind damit überfordert und haben selber keinen wirklichen Bezug auf den eigenen Tod, man befasst sich einfach nicht damit.

Für mich gehört Trauer zu einem wichtigen Bestandteil um sich mit den Gefühlen auseinander zu setzen, doch ich habe schon erfahren, dass Gefühle doch nur Kopfsache sein sollen, solche Aussagen machen mich stutzig und sind absolut nicht tragbar.

Früher haben Trauende ein Jahr lang Schwarz getragen, nicht dass ich das möchte, doch es zeigt mir den Unterschied zu heute.
Verstorbene werden ziemlich schnell von der Gesellschaft vergessen, am Anfang wird noch darüber gesprochen wie "hast du gehört die Person Y ist gestorben" und das wars dann auch, mehr kommt da nicht, egal wer verstirbt und oft in der unmittelbaren Umgebung.

Die Evolution hat sich schon etwas dabei gedacht warum wir solche Gefühle haben und wieso wir sie empfangen.

Ich habe so meine Probleme seid meine Mutter vor knapp 2, 1/2 Monate verstorben ist, dafür ist das erst der Anfang und nicht es ist ja schon eins zwei Monate her. Ich merke wie nun das große Vermissen die unglaubliche Sehnsucht in mir wächst die Endgültigkeit im Ganzen angekommen ist, jede Nacht träume ich von ihr und jeden Morgen ist sie nicht da, ich höre ihre Stimme und manch mal habe ich das Gefühl sie ruft mich gleich an.
Gefühle die nicht steuerbar sind, weil alles sehr komplex ist was in einem abgeht, die Verbundenheit ist viel zu groß.
 

Buntehäsin

Sehr aktives Mitglied
Mein herzliches Beileid zum Tod Deiner Mutter 💐

Ich teile Deine Gedanken nicht. Trauer findet bei mir zumindest nicht im äußeren statt.
Schrecklich das mit den schwarzen Sachen.

Gibt Dir irgendwer vor, wie Du zu trauern hast oder wie lange?
 
Zuletzt bearbeitet:

Elemente

Mitglied
Danke dir.
Ja ich bekomme es zu spüren, auch mit Worten von der äußerlichen Gesellschaft.

Das mit den schwarzen Sachen muss ich auch nicht mehr haben, doch es zeigt eben wie früher damit umgegangen worden ist, nicht im heimlichen und ja es wurde auch nach außen getragen, da die Verstorbenen ja auch zur Gesellschaft gehörten.
 

Drölfchen

Aktives Mitglied
@Elemente
Mein Beileid zu deinem Verlust. Ich fühle mit dir.
Auch meine Mutter ist vor 10 Wochen gegangen.

Das Trauerjahr, früher, hatte eine rechtliche Bedeutung.
Dennoch geht Trauer so oft viel tiefer, als das Umfeld "meint" bzw. sich vorstellen kann. Das Trauerjahr ist daher ein "normaler" Zeitraum für Trauer.
Trauer ist höchst individuell und unterliegt keinen Regeln! Verdrängte Trauer schadet der Seele.

Das Gefühl, dass die Welt still steht, sich aber für alle anderen einfach weiterdreht, ist schwierig. Es wird mich aber noch länger begleiten, das weiß ich und ist nunmal so.

Wäre ein Trauerforum evtl. etwas für dich, Elemente?
Menschen dort wissen genau, wie du dich fühlst. Ein Ort, an dem man nichts erklären muss...

Alles Gute und viel Kraft!
 

Leere?Zukunft

Sehr aktives Mitglied
Auch mein herzliches Beileid zum Tod deiner Mutter.
Das ist ein schwieriges Thema.
Viele Menschen wissen nicht wie sie sich gegenüber einen trauernden Menschen verhalten sollen.Sind unsicher,soll man denjenigen darauf ansprechen?
Tut das gut oder macht das den anderen traurig?
Und jeder empfindet die Trauer auch anders.
Viele müssen sich ablenken und machen das mit sich selber aus und wollen behandelt werden wie sonst auch.
Andere möchten über ihre Trauer sprechen.
Die schwarze Kleidung,brauche ich auch nicht,vllt nur ganz am Anfang,weil ich zumindest dann keinen Sinn auf bunte Farben hatte.
Träume ,wie du sie hast,habe ich auch manchmal.
Und das immer noch nach sogar mehreren Jahren meines Verlustes.
Und das Aufwachen ist immer schlimm.
Ich denke,das zeigt,dass das Innere immer noch etwas verarbeiten muss.
Diese Gewissheit,dass man den Verstorbenen nie wieder sehen und berühren kann,tut so weh und es dauert unterschiedlich lang,bis man damit einigermaßen leben kann.
Nach dem ersten Schock und des " Es nicht glauben können" kommt dann die Sehnsucht und der Schmerz wird dann eher größer als kleiner,weil das Bewusstsein wächst,das Verstehen,was es überhaupt bedeutet.
Ich wünsche dir viel Kraft und dass du bald mit einem Lächeln an deine Mutter denken kannst.🌻
 

Kirschblüte

Aktives Mitglied
Auch von mir herzliches Beileid und mein tiefes Mitgefühl!

Auf der einen Seite hat man das Gefühl die Menschen sind damit überfordert und haben selber keinen wirklichen Bezug auf den eigenen Tod, man befasst sich einfach nicht damit.
Manche Menschen sind damit überfordert, weil sie den Tod nur bei anderen sehen und irgendwie ausschließen, dass es sie selbst auch treffen wird.

Ich habe so meine Probleme seid meine Mutter vor knapp 2, 1/2 Monate verstorben ist, dafür ist das erst der Anfang und nicht es ist ja schon eins zwei Monate her. Ich merke wie nun das große Vermissen die unglaubliche Sehnsucht in mir wächst die Endgültigkeit im Ganzen angekommen ist, jede Nacht träume ich von ihr und jeden Morgen ist sie nicht da, ich höre ihre Stimme und manch mal habe ich das Gefühl sie ruft mich gleich an.
Ich kann dir aus Erfahrung sagen (der Todestag meiner Mutter jährt sich in wenigen Tagen zum 39. mal), dass das Vermissen und die Sehnsucht bleiben wird, es verändert sich mit den Jahren und mehr und mehr akzeptiert man den Tod eines geliebten Menschen. Wie die Gesellschaft das handhabt, kann dir eigentlich egal sein, es ist deine persönliche Trauer, die du durchleben wirst.
 

Kylar

Aktives Mitglied
Hi Elemente,
Man sollte sich immer die Zeit nehmen, die man selber braucht und anderen die Zeit geben, die sie brauchen, und auch nicht werten, wenn mancher da recht schnell mit durch ist.
Jeder trauert individuell.
Also nimm dir die Zeit die du brauchts und orientiere dich nicht an der "Gesellschaft."
 
Hallo Elemente,
auch von mir herzliches Beileid! Lass Dich nicht stressen, lass es einfach nicht zu.....Gefühle bitten nicht um Eintritt und Verdrängung ist keine gute Lösung.
Ich denke, da könnte man Bücher füllen damit. Mich haben Verluste in der Kernfamilie schon drei Male getroffen und jedes Mal gab es Erfahrungen von denen ich dachte, ich höre nicht recht.....Manche Menschen sind einfach derart empathielos und müssen einen ungefragt mit irgendeiner eiskalten Grütze bedenken.

Die Intensität der Trauer hängt doch naturgemäß stark von der Beziehung ab....und oft auch von den Umständen des Todes. Hab es auch jüngst erlebt, dass meine Trauer um meinen Vater pathologisiert wurde.
 

Basi

Aktives Mitglied
Jeder trauert, wie er eben trauert. Wenn man Glück hat, kann man mit anderen Menschen gemeinsam trauern. Oder Möglichkeiten finden, seine Trauer mit anderen Menschen zu besprechen. Das kann ein Pfarrer sein, das kann ein guter Freund sein, das kann eine Trauergruppe sein.

Die anderen wissen nicht, wie der andere trauert. Sie wissen nicht, was er sich wünscht, wie er damit umgehen will.

Ich trauere zum Beispiel in Wellen. Es gibt Zeiten oder Tage, da trauere ich sehr, in anderen Zeiten oder an anderen Tagen trauere ich gar nicht. Da bin ich dann sehr abgelenkt.

Nun ist es bei dir ja erst kurze Zeit her. So wenige Monate. Soo schnell kann man die Trauer nicht "abschließen".

Hast du Geschwister, mit denen du drüber reden kannst?

Arbeitskollegen oder entfernte Bekannte sind da nicht so sehr dafür geeignet.

Ich habe schon sehr viele Todesfälle erlebt. Liegt u. a. wohl auch an meinem Alter.

Ich träume ganz oft von meinem verstorbenen EX. Ich träume auch oft von meinen verstorbenen Eltern, die schon lange tot sind.

Gestern bei einer bestimmten Musik im Radio musste ich plötzlich weinen, als ich an die kürzlich verstorbene Mutter eines Freundes dachte. Sie ist 97 geworden. Ihr Tod war so plötzlich, wie sie es sich gewünscht hat. Ich kannte sie seit Jahrzehnten.

Als ich von ihrem Tod hörte, spürte ich erstmal noch keine wirkliche Trauer. Ich dachte, das musste ja irgendwann passieren. Ich hatte Mitgefühl für ihren Sohn.

Gestern dann spürte ich, dass ich sie auch vermisse. Gleichzeitig spürte ich die Trauer bezüglich der Leute, die in meinem Umkreis in den letzten Jahren und Jahrzehnten gestorben sind. Und gleichzeitig das beklemmende Gefühl bezüglich der Menschen in meinem Umkreis, die auch immer älter werden, die auch schon Krebserkrankumgen oder ähnliches hatten.

Also Geschwister und Freunde, die auch noch um einiges älter als ich sind.

Der Tod und das Sterben wird uns alle treffen.

Trauern dürfen wir so lange wir wollen. Wahrscheinlich dürfen wir nicht erwarten, dass andere das längere Zeit mitfühlen können.

Deshalb wünsche ich jedem, der trauert, dass er Möglichkeiten findet, Menschen zu finden, mit denen er über seine Trauer sprechen kann.

Das können Freunde, Familienmitglieder, Pfarrer, Trauergruppen, wenn es sein muss, auch Therapeuten sein.
 

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