Deinen Unmut kann ich wohl verstehen, aber wenn Dein Chef für Personal- und Urlaubsunterlagen zuständig ist, was mischst Du Dich da in seine Kompetenzen? Er sei chaotisch und habe keinen Durchblick, beim Weihnachtsurlaub der Kollegin aber doch schon. Habt ihr denn gar keine richtigen Anweisungen zur Urlaubsplanung eines Jahres???
Du unterstellst Deiner Kollegin Betrug und hast doch gar keine Nachweise, bis auf diese Abwesenheitsmail. Wie andere hier schon geschrieben haben, es ist eh alles irgendwie komisch, was diesen anteilmäßigen Urlaub nach ein paar Wochen Arbeitsbeginn betrifft, diese schludrigen An-/Abwesenheitsaufzeichnungen.
In welcher Funktion hast Du denn Einsicht in Personalakten, mal so zum Datenschutz gefragt?
In der Abwesenheit Deiner Kollegin kann z. B. Krankheit eine Rolle spielen, unbezahlter Urlaub, haben andere schon erwähnt, es ist nicht Dein Bereich, das anzuzweifeln oder aufzuklären. Und schon gar nicht den Reisepass o. ä. einzusehen.
Was mit dem Urlaub ist oder nicht war, ist einzig und allein Sache Deines Chefs. Ich kann mir nicht vorstellen, dass er jemandem Urlaubswochen schenkt, einfach so.
Also dass sie kurz nach ihrer Einstellung bereits mehrere Wochen in den Urlaub konnte, war abgesprochen. Sie hatte das wohl bereits im Vorstellungsgespräch erwähnt, dass sie jedes Jahr um dieselbe Zeit in die Heimat fährt und alles schon gebucht sei etc.
Sämtliche Personalakten liegen bei uns offen und für jeden Mitarbeiter zugänglich auf dem Laufwerk. Schwer zu glauben, ist aber tatsächlich so.Ich könnte wenn ich wollte alle Arbeitsverträge einsehen, alle Krankmeldungen und so weiter und so fort.
In puncto Urlaub läuft es so, man muss einen Urlaubsantrag ausfüllen mit Angabe von wann bis wann man weg möchte, den Antrag vom Chef absegnen lassen und das Ganze dann einscannen und in seiner Urlaubsakte ablegen. Dazu gibt es noch eine vorgefertige Excel, in die man den Urlaub eintragen muss.
Als ich meine Kollegin eingelernt habe, musste ich ihr logischerweise auch ihren digitalen Urlaubs-Ordner zeigen und habe dann in dem Zug auch die Excel aufgemacht, in die sie ihren Urlaub eintragen muss. Da habe ich dann gesehen, dass sie einen anteiligen Jahresurlaub von 15 Tagen hat.
Diesen hat sie ja wenige Wochen später mit ihren 3 Wochen verballert.
Mein Chef handhabt das alles so nach dem Vertrauens-Prinzip. Er hat null Übersicht, wer überhaupt noch wieviele Urlaubstage übrig hat, wer gerade eigentlich weg ist usw. und sagt immer nur "Ihr müsst das halt im Blick haben mit eurem Urlaub!".
Dementsprechend ist es ihm auch relativ wurscht, ob man seinen Jahresurlaub schon im Januar einträgt oder erst 2 Wochen vorher damit um die Ecke kommt, dass man freihaben will.
Dass die betreffende Kollegin an Weihnachten auch freihaben will, wusste er wohl nur deswegen, weil sie laut seiner Aussage kurz vorher bei ihm war und Urlaub eingereicht hat.
Edit: Meine anderen Kollegen sind natürlich derselben Meinung wie ich. Sie war definitiv 3 Wochen weg, ohne wenn und aber. Freie Tage aus einer Vorbeschäftigung mitnehmen gibt es bei uns übrigens nicht. Sie hatte also definitiv nicht mehr als diese 15 Tage anteiligen Jahresurlaub.
Da meine anderen Kollegen davon aber nicht betroffen sind, interessiert sie das Ganze eher weniger - es geht ja nur darum, dass unser (ihrs und meins) Büro an Weihnachten besetzt sein muss.
Und ja, natürlich geht mich sowas im Grunde nichts an, aber es betrifft mich ja ebenso, da ich wegen ihr auf meinen Weihnachtsurlaub verzichten soll, weil sie freie Tage nehmen will, die sie gar nicht mehr hat. Klar empfinde ich das als riesen Sauerei und Ungerechtigkeit und ich sehe ehrlich gesagt nicht ein, warum ich mir das bieten lassen soll.