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Reagiere Ich über oder meine Mutter?

Bluehour

Neues Mitglied
Hallo ich wollte Mal einen Rat hören oder eine andere Ansicht sehen.

Ich (M27) hatte vor 9 Monaten meinen ersten epileptischen Anfall im Schlaf.

Ich wohne in einem Mehrfamilienhaus beziehungsweise so ein provisorisches Mehrfamilienhaus. Wir teilen uns die Küche.

An dem Abend wo ich mein Anfall im Schlaf hatte, ist ein Glas vom Nachttisch gefallen und sie kam hoch um nach mir zu schauen. Sie hat dann mein Anfall gesehen und den Notruf gewählt. Soweit so gut. Da sie dachte ich würde sterben hatte sie natürlich extreme Angst.

Die Tage danach waren für mich die Hölle. Die Diagnose, die Muskelschmerzen, das laufen einfach alles. Ich war daraufhin für eine Woche in einer neurologischen Klinik zur Untersuchung. Meine Mutter war mich nicht besuchen obwohl sie keine 10 Minuten weg wohnt mit dem Auto. Sie war bei keinem Arzt Gespräch dabei. Nirgends.

Als ich Zuhause war wurde ich von vielen aus der Nachbarschaft angesprochen, beim Gassi gehen mit dem Hund und sogar auf der Arbeit. Sie hat es einfach jedem erzählt! Vor allem das es jetzt alle auf der Arbeit wissen ist für mich ein No Go von meiner Mutter gewesen.

Die Form der Epilepsie die ich habe kann nur im Schlaf passieren. Ich kann Auto fahren, Schwimmen, Wandern und sonst was tun ohne das ich dabei einen Anfall haben kann. Es passiert wenn dann nur in einer Schlafphase und generell ist diese Form super mit Medikamenten behandelbar.

In den ersten Monaten nach der Diagnose hat es niemanden aus der Familie interessiert wie es mir damit geht. Es ging immer nur um die Gefühle meiner Geschwister und meiner Mutter. Mein Bruder der nicht mehr Zuhause lebt und mit dem ich nur 2 mal im Jahr rede, fängt plötzlich gemeinsamen Bekannten zu erzählen wie schlimm das für ihn ist.
Meine Mutter quatscht jedem damit voll wie sie besorgt ist, wie schlimm das ist und und und.

Vor 3 Monaten ist es dann eskaliert. Ich hatte an 2 Tagen zwei Anfälle. Schuld daran war das ich meine Medikamente vergessen habe durch den Stress auf der Arbeit. Bei beiden Anfällen hat sie den Rettungswagen gerufen und dabei bestanden das ich ja im Krankenhaus bleibe. Ich war dann eine Nacht dort und seit dem hatte ich auch keine Probleme mehr. Man hat die Dosis etwas erhöht und gut war. Aber sie hat sich absolut nicht das angehört was mein Arzt gesagt hat.

Nun fing das Bevormunden an. Ich darf ja kein Auto fahren. Sie hat mir die Schlüssel weg genommen und das Auto weg gefahren zu meinem Bruder. Mein Bruder kam dann zu Gesprächen nachhause und das sich ja alle Sorgen machen würden.
Laut den Ärzten darf ich Auto fahren weil ich eine Form der Epilepsie habe die nur im Schlaf vorkommen kann. Aber niemand möchte das hören.

Erst als ich gedroht habe die Polizei zu rufen wenn ich nicht mein Auto wieder bekomme, hab ich das Auto zurück bekommen. Zwei Wochen danach habe ich ihr geschrieben daß ich nach der Arbeit später komme weil ich mit Arbeitskollegen etwas essen gehe. Mein Handyakku war schwach und ging dann leer. Als ich dann nachhause wollte kam eine Polizeistreife zum Restaurant und wollte das ich die Autoschlüssel abgebe und kein Auto fahre. Meine Mutter meinte zu ihnen das ich trotz epileptischer Anfälle Auto fahren würde.

Ich hab sie am nächsten Tag zur Rede gestellt und ihr mehrfach Angeboten das sie mit meinem Neurologen sprechen kann über meine Form der Epilepsie und das ich im Wachen Zustand keine Anfälle bekommen kann. Hinter meinem Rücken hat sie dann mit meinem Bruder, den Nachbarn und Bekannten von mir gesprochen das ich ja nicht mehr zurechnungsfähig sei und verrückt werde und wie sehr sie das besorgt. Sie hat die Wochen danach immer wieder versucht mich zu Bevormunden. Ich darf nicht ins Freibad, ich muss nach der Arbeit direkt nachhause und und und. Auto fahren darf ich erst wieder wenn ich ein neues Gutachten habe von einem anderen Neurologen (was ich nach stand jetzt bekommen werde und ich wieder Auto fahren darf) und so muss ich jeden Tag zur Arbeit fahren. Auch da hat sie mehrfach versucht anzurufen aber mein Chef versteht mich und hat mittlerweile ihre Nummer blockiert.

Gestern ist es dann endgültig eskaliert. Sie war der Ansicht das ich ein epileptischen Anfall im Schlaf habe (sie hat sich nachts wohl hoch geschlichen) und hat den Rettungsdienst gerufen. Ich höre zum einschlafen Musik und habe in ear Kopfhörer drin mit Active Noice Cancelling. Ich wache auf und sehe plötzlich 4 Leute um mich, nur das Flurlicht war an und bin dann natürlich erschrocken und habe diese gewaltsam Weg gestoßen und mich im Bad eingeschlossen. Als sich die Situation geklärt habe habe ich mich entschuldigt und mir war das so unangenehm. Die Sanitäter hatten natürlich Verständnis für mich und haben es mit Humor genommen.

Seit dem schlafe ich in einem Hotel. Weder mein Bruder noch meine Mutter wissen wo ich bin. Ich hab mir bis Ende dieser Woche frei genommen. Mich verstört das ganze sehr und ich habe auch über mehrere Ecken mitbekommen das meine Mutter und mein Bruder mich für Unzurechnungsfähig erklären wollen. Das ist völliger Blödsinn.

Ich habe irgendwie das Gefühl das sich mein Bruder und meine Mutter für mehr Aufmerksamkeit in den Mittelpunkt stellen wollen und es ihnen egal ist wie es MIR geht.

Was soll ich dagegen nur tun? Ausziehen werde ich auf jeden Fall.
 

Selbst-Bewusst77

Aktives Mitglied
Sry, aber bei allem Verständnis für mütterliche Sorgen, und ohne respektlos wirken zu wollen, aber Deine Familie spielt hier verrückt.
Hab auch Grand Mal Anfälle. Zieh um Gottes Willen Grenzen. Du bist nun wirklich alt genug, und haftest auch allein für falsche Entscheidungen.

Ich halte den geplanten Auszug für eine sehr gute Idee. Da bist Du mit 27 eh spät dran. Zieh durch, aber nimm bitte Deine Medis regelmäßig.
 

Bluehour

Neues Mitglied
Sry, aber bei allem Verständnis für mütterliche Sorgen, und ohne respektlos wirken zu wollen, aber Deine Familie spielt hier verrückt.
Hab auch Grand Mal Anfälle. Zieh um Gottes Willen Grenzen. Du bist nun wirklich alt genug, und haftest auch allein für falsche Entscheidungen.

Ich halte den geplanten Auszug für eine sehr gute Idee. Da bist Du mit 27 eh spät dran. Zieh durch, aber nimm bitte Deine Medis regelmäßig.
Das tut mir echt leid zu hören. Ich kann nur Grand Mals bekommen. Hast du danach auch immer so viele Punkte im Gesicht? Ich hab das nach jedem Anfall gehabt..

Ich hab schon Grenzen gesetzt aber immer wieder wurden die eingetreten. Ich denke du hast Recht. Ausziehen ist das beste was ich machen kann.
Meine Medis nehme ich regelmäßig mittlerweile.
 

Marisol

Sehr aktives Mitglied
ich habe auch über mehrere Ecken mitbekommen das meine Mutter und mein Bruder mich für Unzurechnungsfähig erklären wollen.
Was sind das für Ecken?
Gibt es jemanden, der ein Interesse daran haben könnte, euch zu entzweien?
(So, wie ich es verstehe, wohnst du nicht in einem "Mehrfamilienhaus", sondern bei Mutti. Zieh aus, sie wird dann sehen, dass du prima alleine zurechtkommst. Einen Vater, der mäßigend auf sie einwirken könnte, gibt es nicht?)
 

Geißblatt67

Sehr aktives Mitglied
Hallo bluehour,

Deine Mutter braucht nicht bei Arztgesprächen anwesend zu sein. Du bist 27 und kannst das alleine, berichte ihr halt hinterher.

Deine Diagnosen weiterzuerzählen ist äußerst übergriffig. Das musst du klar kommunizieren.

Such dir eine eigene Wohnung. Ja, da muss man Miete zahlen und alles alleine regeln. Aber dann redet dir auch keiner rein.

Deine Mutter sieht dich noch als kleinen Jungen, meint manches vielleicht gut. Grenze dich ab, du bist erwachsen.
 

Blumenwiese

Aktives Mitglied
Hallo,

Du übertreibst nicht.
Deine Mutter und Dein Bruder drehen völlig am Rad, wenn ich das so schreiben darf.

Das tut mir so leid.
Ich kann wirklich verstehen, wie verzweifelt Du bist.

Bitte wende Dich an eine Psychosoziale Beratungsstelle/Lebensberatungsstelle. Die sind kostenlos und anonym und Du bekommst schnell einen Termin. Oft sind die von Diakonie und Caritas.
Erklär denen die Lage, dann schieben die Dich bestimmt heute noch rein.
 

Geißblatt67

Sehr aktives Mitglied
Bitte wende Dich an eine Psychosoziale Beratungsstelle/Lebensberatungsstelle. Die sind kostenlos und anonym und Du bekommst schnell einen Termin. Oft sind die von Diakonie und Caritas.
Erklär denen die Lage, dann schieben die Dich bestimmt heute noch rein.
Ich bin ein großer Fan der Beratungsstellen von Diakonie und Caritas. Was die in diesem Fall aber tun sollen, verstehe ich nicht.

Das Problem des TE lässt sich relativ einfach lösen. Ausziehen, abgrenzen. Was anderes kann ihm die Beratungsstelle auch nicht sagen.
 

Blumenwiese

Aktives Mitglied
Ich bin ein großer Fan der Beratungsstellen von Diakonie und Caritas. Was die in diesem Fall aber tun sollen, verstehe ich nicht.

Das Problem des TE lässt sich relativ einfach lösen. Ausziehen, abgrenzen. Was anderes kann ihm die Beratungsstelle auch nicht sagen.
Mir ging es dabei darum, dass das Ausziehen nicht sofort geht. Und die aus der Beratungsstelle können ihm zur Seite stehen, wenn die Mutter wirklich versucht, die Unzurechnungsfähigkeit beantragen zu wollen. Sie können ihm helfen, so schnell es geht da wegzukommen.
 

Selbst-Bewusst77

Aktives Mitglied
Das tut mir echt leid zu hören. Ich kann nur Grand Mals bekommen. Hast du danach auch immer so viele Punkte im Gesicht? Ich hab das nach jedem Anfall gehabt..

Ich hab schon Grenzen gesetzt aber immer wieder wurden die eingetreten. Ich denke du hast Recht. Ausziehen ist das beste was ich machen kann.
Meine Medis nehme ich regelmäßig mittlerweile.
Nee, hab keine Punkte im Gesicht gehabt. Aber blaue Lippen etc. - aber man kanns ja auch nicht ändern. Hatte aber meine immer im Wachzustand, und die haben sich auch mit einem Auraanfall angekündigt.
Meist wg Photosensibilität. :)
In jedem Fall griff das Vermeiden von Anfällen irgendwann schwerer ins Leben ein, als die Anfälle selbst. Und das kann es nicht sein. Bei allen Problemen die Epilepsie mit sich bringt, darf das Leben nicht komplett auf der Strecke bleiben.
 

Bücherpuppe

Moderator
Teammitglied
Was ich nicht verstehe ist, wieso deine Mutter das Gespräch nicht mir dir sucht und sich die Krankheit erklären lässt.

Ja, ziehe am besten aus.
Die Story mit der Polizei, die Bevormundung und die anderen massiven Grenzüberschreitenden reißen dem Fass echt den Boden aus.
 

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