Das denke ich. Sie hat nicht viele Erfahrungen mit Männern und vor allem hat sie niemals einen kennengelernt, der wirklich großzügig zu ihr war.
Ich weiß halt auch nicht, ob das an der Generation liegt und heutzutage nicht mehr so üblich ist und auch von den Frauen nicht so empfunden wird.
Mit ihrem Vater hatte ich immer 50/50 aber das betraf dann eben alles da hat keiner persönlich profitiert. Wir haben beide alles in unser gemeinsames investiert, sei das Haus oder Urlaub.
Ich will ihr natürlich nicht dazwischen grätschen und grundsätzlich mag ich meinen zukünftigen Schwiegersohn ja auch.
Sie erzählte mir aber auch einmal dass er allgemein nicht besonders gut mit Geld umgehen kann, was ich an sich schon schwierig finde. Auch hat er beruflich keine Ambitionen obwohl er bei einem Wechsel wesentlich mehr verdienen könnte, er traut sich einfach nicht und arbeitet seit über 10 J. immer noch in der Firma, wo er seine Lehre gemacht hat.
Wenn sie das dann kompensiert hat er ja erst recht keinen Grund etwas zu ändern.
Ich möchte sie da einfach nur vor einem Fehler bewahren, den sie vielleicht bereut.
Erste Kredit für die Hochzeit, als nächstes der für sein neues Auto, was natürlich nicht klein ausfallen kann, weil er ja unbedingt wieder einen Bus braucht.... und ihr Name steht dann mit unter den Kreditverträgen. Ich habe beruflich genug solche Fälle erlebt, wo die Frauen letztlich für die Kredite der Männer abzahlen mussten, mit denen sie am Ende gar nicht mehr zusammen waren, weil sie aus Liebe oder Naivität sich darauf eingelassen haben.
Andererseits denke ich, dass sie mit gewisser Berechnung meiner Mutter von ihrem Kreditvorhaben erzählt hat in der Hoffnung, dass diese ihr einen entsprechenden Kredit gewährt oder eine größere Summe schenkt. Sie ist bei solchen Themen aber noch für skeptischer als ich. Für sie in ihrer Welt war es stets normal, dass der Mann alles bezahlt und die Frau großzügig zu allem einlädt.
Ich habe auch selbst keine Ambition mein mühsam angespartes Geld in diese Hochzeit zu investieren. Klar kaufe ich ihr vielleicht ihr Kleid oder gib was dazu aber das wird sich in Grenzen halten. Auch hier sehe ich keinen Sinn, mehrere tausend Euro für ein Kleid zu bezahlen, was man ein paar Stunden trägt und dann nie wieder.
Ich finde es schlimm, wenn du als Mutter dabei zusehen wirst, wie sie in ihr finanzielles Unglück läuft.
Kein Mensch kann sagen wie lange das mit der Ehe gut geht, kann ja auch sein, dass sie immer zusammen bleiben. Keiner weiß das. Es kann aber auch sein, dass alles in die Hose geht und dann auf einem Haufen Schulden sitzen. Evtl. gibt es eine Möglichkeit, dass ihr darüber reden könnt. Das Geldproblem kann in der Ehe ein Problem werden und dann womöglich noch Kinder in die Welt setzen.
Vielleicht kann du in einem belanglosen Gespräch das Thema Geld anbringen, indem du darüber redest wie du und dein Mann mit dem Geld umgegangen sind. Sie muss doch irgendwas aus eurer Famlien in Bezug auf Geld mitbekommen haben. Wenn sie das mit dem Kredit macht und die Ehe geht in die Hose, dann ist das Geheule wegen des Geldes groß. Vielleicht kannst du dich bei deiner Bank erkundigen, was so ein Kredit kostet und dann sage ihr das. Es kann auch sein, dass sie nicht bedacht hat, dass er Kredit Zinsen und Bearbeitungsgebühren kostet. Das alles muss bezahlt werden. Dann kannst du ihr ausrechnen wie sie und der Mann das vom Gehalt bezahlen sollen. Macht eine Liste, wo die monatlichenen Kosten und auch die jährlichen Kosten, die auf die Monate umgelegt werden, aufgelistet sind. Dann sieht sie mit eigenen Augen, wie die finanzielle Lage sein wird.
Wenn der Mann nicht mit Geld umgehen kann, dann würde ich es wirklich so machen, dass alle Kosten, außer der Klamotten, zusammengerechnet werden. Wenn er 20 Leuten einlädt, dann die Kosten auf 20 Personen rechnen, wenn deine Tochter 8 Personen einlädt, dann auf 8 Personen umlegen und jeder zahlt seinen Anteil. Keinen Menschen interessiert es, wie groß die Feier wird. Da spielen wohl auch Kindheitsträume vom Mann eine Rolle. Man kann heute das Aufgebot bestellen, zum Standesamt gehen und zack ist man verheiratet. Dann geht man evtl. noch essen und schon war es das und schont den Geldbeutel, in dem kein Geld ist oder man macht nur einen Polterabend, das ist weniger Aufwand und nicht so teuer.
Mir kommt das Denken von dem Mann wie ein Kleinkind vor. Alles muss riesig und viel sein und andere bezahlen daür, ohne auch nur den Hauch einer Konsequenz zu sehen. Was braucht einer solch großen Fuhrpark, man kann nur immer mit einem Teil fahren. Ich kenne solche Männer, die können nicht mit Geld umgehen. Die müssen alles haben was brummt und fährt.
Sage deiner Mutter, das sie kein Geld geben soll. Sie müsssen alle beide lernen mit Geld umzugehen.
Wenn es um finanzielle Dinge geht, in die 2 Personen eingebunden sind, gehe ich grundsätzlich vom Negativsten aus und ich denke das ist besser als blauäugig in sein Unglück zu laufen. Wie heießt es so schn: Bei Geld hört die Freundschaft auf.
Da fällt mir noch etwas ein. Was ist, wenn einer von beiden arbetislos wird, wenn jemand krank wird, einen Unfall hat und Rente beantragen muss.
Meine Schwester ist aus einer Ehe mit einem Schuldberg herausgekommen und ist fast 6 Jahre am Wochenende noch kellnern gegangen, um den Mist ab zu zahlen. Sie ist sowieso schon 40 Std. die Woche arbeiten gegangen.
Ich würde als Paar nie einen gemeinsamen Kredit aufnehmen, nie im Leben. Wenn kein Geld da ist, dann muss man sich das zusammensparen. Da fällt mir eine Arbeiskollegin ein, der Mann/Freund hat sie über den Tisch gezogen, ist auf Nimmerwidersehen verschwunden und sie ist alleine mit den ganzen Schulden, sie hat mit unterschrieben, sie musste Insolvenz anmelden.
Ich glaube jeder kennt solche Fälle.
Ich habe gleich von Anfang an einer Beziehung klar gemacht, dass es von mir kein Geld gibt