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Einsamkeit, Liebeslosigkeit, Jungfrau

benutzer92

Mitglied
Hallo zusammen

Ich weiss leider aktuell leider nicht wohin mit meinen Gedanken, darum schreibe ich hier. Es ist schwierig das Gedankenchaos irgendwie in eine Struktur zu bringen, daher entschuldige ich mich jetzt schon falls es chaotisch wäre...

Ich bin männlich, demnächst 32, und hatte in meinem Leben noch nie eine Partnerin an meiner Seite. Auch einen Kuss oder Sex gab es bis zu diesem heutigen Tag noch nie. Warum und wieso es zu dieser jetzigen Ausgangslage gekommen ist, ist in den früheren Jahren erklärbar. Ich hatte schwierigere Jahre in denen ich bewusst keine Partnerin wollte und kein Bedürfnis danach da war, und ich mit mir selber genug beschäftigt war. Ich hatte auch sehr zeitintensive Hobbies mit denen ich mich jahrelang beschäftigt habe und sehr glücklich war. Es hat mich erfüllt und ich war stets von tollen Leuten umgeben die mich sehr geschätzt haben, auch wenn ich keine tiefen und engen Freundschaften hatte. Das Verhältnis zu den Eltern ist ok, aber ich war immer eher auf Distanz zu ihnen und der Kontakt ist sehr sporadisch, meistens von ihrer Seite.

Ich bin sehr gepflegt, sehr fit und sportlich, sehr geschätzt von anderen Menschen, finde sehr schnell den Anschluss an neue Umgebungen, finde schnell den Kontakt zu anderen Menschen, habe einen tollen Charakter, gute moralische und ethische Werte ect. ect... Alles Merkmale welche sehr positiv sind und von anderen Menschen, mit denen ich ein bisschen mehr Kontakt habe, auch so bestätigt wurden/werden würden.

Durch die Massnahmen während der Pandemie habe ich leider mein gesamtes soziales Umfeld verloren und stand plötzlich alleine da. Der Bezug und die zwischenmenschliche Beziehung zu meinem damaligen Umfeld ist, für mich, irreversibel zerstört und ich habe mich distanziert. Während dieser Zeit habe ich extrem gemerkt wie mir Liebe, Geborgenheit, Nähe, Zweisamkeit usw. fehlt. Ich habe mittlerweile wieder ein soziales Umfeld aufgebaut, die Lebensfreude wieder gefunden, aber ich merke wie es mir mit mittlerweile schwer fällt, alleine durchs Leben zu gehen. Die Einsamkeit frisst mich innerlich auf, die innerlichen Crashes nehmen zu. Vorallem nach tollen Tagen, tollen Abenden mit Freunden, erschlägt es mich wenn ich Zuhause die Türe hinter mir schliesse und ich weine den ganzen Abend durch. Es zerreisst mich, mit starkem Druck auf der Brust.
Ich habe die letzten 2 Jahre öfters gedatet. Normal ist jedes Date auf harmonische 2-3 Treffen hinausgelaufen welche danach dann aber jeweils von der Frauenseite her beendet worden sind. Es war immer "du bist wirklich ein toller Mann, aber..."

Ich habe während dieser Zeit auch massive Gefühle für eine tolle Frau bekommen, welche in einer Freundschaft entstanden sind. Leider war dies aber nur einseitig und ich kämpfe bis heute mit dieser Situation. Wir haben beide Kontakt zueinander, weil wir zusammen trainieren, aber auch weil mir dieser Kontakt innerlich sehr sehr gut tut auch wenn ich selber an dieser Situation nichts ändern kann. Wir schätzen uns beide sehr. Ich würde mich zu gerne frisch verlieben in einen Menschen, aber ich stehe mittlerweile einfach an einem Punkt an dem ich keine Energie dafür habe und ich nicht weiss was ich noch tun soll.
Ich reise alleine, gehe alleine in Restaurants, alleine in Konzerte, alleine an Veranstaltungen usw. , aber es fällt mir immer schwerer und es zerreisst mich innerlich immer mehr. Ich gehe mittlerweile öfters mit Tränen in den Augen durchs Leben, umgeben von Paaren, Beziehungen ect. ect. und fühle mich mittlerweile einfach nur noch unwohl und völlig fehl am Platz. Ich weiss nicht mehr was ich tun soll und zweifle mittlerweile auch an mir selber. Es ist so aussichtslos und das ganze Onlinedating ist einfach so anstrengend und eher negativ für mich mit meinen 1.72. Aus den wenigen Matches entspringen hier und da wieder ein paar tolle Dates, aber das ist es dann auch...

Ich bin ratlos, völlig durch den Wind, hilflos und einfach nur müde... Ich habe einen tollen Job und viele Hobbies, aber ich kann nicht noch mehr in die Hobbies fliehen damit ich abgelenkt bin, das macht mein Körper auf lange Sicht nicht mit und endet im Übertraining. Escort und sonstiges in diese Richtung kommen für mich nicht in Frage...
 

Uwe

Aktives Mitglied
Ist kein Trost, aber einen meiner beiden Söhne, den Älteren mit nun 40 Jahren, geht es ähnlich. Seit vielen Jahren- fast Jahrzehnten sucht er auch über Online- Plattformen und Datings einfach nur die interessierte ehrliche Partnerin, hat nicht mal große Ansprüche, ist bescheiden, aber es wird immer verrückter, diese vielen Fakes und Maschen, nur um an das Geld der "Suchenden" zu kommen. Er sucht weiter, probiert es immer wieder, verliert einfach nicht den Mut. Das kann ich dir auch nur wünschen.
 

Betty Boop

Mitglied
Guten Abend benutzer92,

dein Text hat mich sehr berührt und mitgenommen. Einerseits weil es sehr traurig klingt, wie du dich in deiner Einsamkeit fühlst und andererseits, weil ich sehr ähnliche Erfahrungen wie du gemacht habe und all das nachempfinden kann.

Ich war nur wenig jünger als du als ich meine ersten (relevanten) Dating Erfahrungen sammelte. Es fing bei mir so ähnlich an wie bei dir, dass ich früher eher wenig Interesse an einer festen Bindung zu jemanden hatte und meine Zeit lieber alleine und mit Hobbys verbracht habe. Lediglich dieser "gesellschaftliche Druck", dass man doch "komisch" sei, wenn man mit 20+ noch niemanden hatte, hat mich dazu getrieben, mich umzuschauen. Leider ist mir dann bei meinem Umschauen mit Anfang/Mitte 20 ein negatives/traumatisches Erlebnis (im Grunde genommen auch noch das erste Erlebnis in Richtung Sexualität) passiert, weshalb ich wieder großen Abstand von der ganzen Sache hielt. Letztlich hatte ich ja sowieso kein großes Interesse an Partnerschaft, das fiel mir also nicht so schwer.

Irgendwann kam dann aber doch wieder der Punkt, an dem ich es nochmal versuchen wollte. Nicht wegen dem gesellschaftlichen Druck, sondern, weil ich es diesmal wirklich wollte. Da hatte ich dann auch schon ein ziemlich "hohes" Alter und es war mir unangenehm. Ich bin mittlerweile aber froh, dass ich nicht aufgegeben habe, sondern meine Erfahrungen - positive und negative - sammeln konnte.


Ich kann dir jedenfalls nur empfehlen, nicht aufzugeben. Auch für dich wird irgendwann eine Frau dabei sei, mit der es klappt. Was ich spontan überlegt habe, war, dass du vielleicht verzweifelt und/oder unsicher wirkst und es deshalb bislang nicht geklappt hat. Meinst du, das kann ein Grund sein? Was ich dir auf jeden Fall empfehlen würde, wäre nicht mit dem Gedanken in das Dating zu gehen "endlich mal Sex haben zu können", sondern vielleicht erstmal nur schöne Dates ohne Hintergedanken anzustreben. Ich konnte es immer riechen, wenn ein Mann stark auf "das eine" fixiert war. Lass es einfach auf dich zukommen und stelle nicht zu hohe Erwartungen an ein Kennenlernen.

Achja und online Dating halte ich - insbesondere für Männer mit wenig Erfahrung - für einen sehr schlechten Weg, Frauen kennenzulernen. Die Erwartungen, die viele online Dating NutzerInnen haben, sind utopisch. Am besten lernt man jemanden offline kennen. Könntest du dir z.B. vorstellen, mal auf Frauen zuzugehen, wenn du - wie beschrieben - alleine auf Konzerten etc. bist?

Ich wünsche dir jedenfalls viel Erfolg bei deinen ersten Erfahrungen🍀
 

benutzer92

Mitglied
Die "Einwände" waren "der Funke sprang nicht rüber", "es passt irgendwie nicht", ect.

Und das trotz sehr tollen und tiefgründigen Gesprächen, harmonischen, lustigen und schönen Abenden, und offensichtlich sehr vielen Punkten in denen es gematcht hat. Ich bin sehr ehrlich und über fast alle Themen sehr offen. Einzig dass ich noch Jungfrau bin, lasse ich bewusst weg, weil ich das als sehr negativ in der heutigen Zeit empfinde.
Bezüglich Sex ist es für mich wirklich kein Problem, aber ich spreche es hier auch als Punkt offen an, um meine Situation einfach darzustellen.
Ich suche eine Partnerin auf Augenhöhe für eine gemeinsame Zukunft, füreinander da sein, gemeinsame Pläne schmieden, sich lieben, sich gegenseitig unterstützen. Alles andere kommt von alleine. Ich möchte keine eigene Familie haben.

Es ist für mich mittlerweile einfach extrem schmerzvoll innerlich, dass man eigentlich alles hat was "die Frau" heute sucht an Werten, Vorstellungen, Eigenschaften, aber man dennoch einfach komplett keinen Erfolg hat. Ich komme so schnell in Kontakt mit vielen Frauen, bin ein immer willkommender Gesprächspartner, werde sogar um Rat gefragt bezüglich Beziehungen, kann mit meiner Empathie punkten usw... aber bin dennoch immer alleine. Es is für mich mittlerweile auch nur noch streng Freunde nach Unternehmungen zu fragen, weil ich die Crashes danach nicht haben möchte, und ich mich selber dabei immer als bedürftig fühle. Die meisten haben dann oft auch einfach keine Zeit, weil sie mit ihren Partnern bereits schon verplant sind.
 

Betty Boop

Mitglied
Es ist für mich mittlerweile einfach extrem schmerzvoll innerlich, dass man eigentlich alles hat was "die Frau" heute sucht an Werten, Vorstellungen, Eigenschaften, aber man dennoch einfach komplett keinen Erfolg hat. Ich komme so schnell in Kontakt mit vielen Frauen, bin ein immer willkommender Gesprächspartner, werde sogar um Rat gefragt bezüglich Beziehungen, kann mit meiner Empathie punkten usw... aber bin dennoch immer alleine.
Klingt sehr danach, als wenn du sehr schnell in der Friendzone landest bei den Frauen. Mir ist das auch öfter passiert, dass ich super nette und liebe Männer kennengelernt habe, mit denen ich mich richtig gut verstanden habe, aber dann war da meinerseits gar keine Anziehungskraft da. Das ist dann immer so der Punkt, an dem gefriendzoned wird... Genau erklären, woran das (jedenfalls bfi mir) liegt, kann ich nicht. Da muss halt so ein Funke sein und wenn der fehlt, dann kann der Mann nur ein (guter) Freund sein.

Ich kann dir nur weiter empfehlen, nicht aufzugeben.

Kurze Frage noch: ein Grund könnte eventuell sein, dass du zu Hohe Ansprüche an die Frauen stellst. Wie würdest du das selbst so bewerten? Du beschreibst dich ja selbst ziemlich positiv, fast wie einen Hauptgewinn (was durchaus ja auch sein kann; ich kann das nicht beurteilen), aber womöglich kommt das arrogant rüber? Lässt du das vielleicht - unbewusst - raushängen, wenn du datest?
 

kaela

Aktives Mitglied
Hallo benutzer92,

es hört sich für mich so an, als wärst du innerlich - nicht äußerlich - völlig isoliert. Das muss alles sehr, sehr schmerzhaft sein. :(

Wie war denn deine Kindheit? Ist dir ein Elternteil nahe gestanden? Was war deinen Eltern in Bezug auf dich wichtig, was nicht? Welche Werte hatten sie? Ich könnte mir gut vorstellen, dass das eine Rolle für deine jetzige Situation spielt.
 
Zuletzt bearbeitet:
A

Alf

Gast
Ich glaube auch, dass es ein Problem unserer Zeit ist. Viele Dating-Geschichten sind zum Scheitern verurteilt, weil man sich nicht wirklich auf sein Gegenüber einlassen will und kann. Ungeschriebene Regeln müssen nicht eingehalten werden, trotzdem schwingt unterschwellig eine Erwartungshaltung mit, die stark mit dem Zeitaufwand verknüpft ist. Aus amerikanischen Filmen, beispielsweise, kamen solche Dinge über den Teich, dass man spätestens nach 3 Dates in der Kiste gelandet sein müsse.

Über Profile und soziale Medien werden Personen wegen vermeintlicher Inkompatibilität aufgrund des Musikgeschmacks, der Lieblingsspeise oder irgendwelcher Aktivitäten ausgesiebt. Vorher schon die Gesichtskontrolle, versteht sich. Man muss sich nicht mehr anstrengen, um sich ein Bild eines Menschen machen zu können. Ob das mit der Realität viel zu tun hat, lässt sich oft nicht mehr so leicht feststellen, wenn schon zu viele Labels vergeben und Schubladen geöffnet wurden.

Menschen finden sich oft in Situationen, in denen sie täglich miteinander zu tun haben. Im Studium ist die Auswahl üblicherweise sehr groß. Man beschnuppert sich zu Beginn, kleinere Grüppchen bilden sich oft schnell heraus, weil jeder neu ist und Freunde finden will oder jemanden, den man ausnutzen kann, jemanden, der einen weiterbringen kann oder jemanden, der einen von der Ausstrahlung magisch anzieht und tausend andere Gründe. Eine Beziehung steht meist nicht an vorderster Stelle, weil alle erst einmal angetreten sind, ihr Studium zu meistern. Wenn sich dann mit der Zeit Kontakte ergeben haben, entstehen mit der Zeit Freundschaften. Haben sich wenige Kontakte gebildet, hat man die Möglichkeit freiwillig Kurse zu besuchen (z.B. Fremdsprachen) und lernt wieder einen Haufen neue Leute kennen.

So vergeht die Zeit und plötzlich merkt man, wie die unscheinbare junge Frau, die einem in 6 Monaten nicht wirklich aufgefallen ist (wie konnte das sein?) plötzlich jeden Tag an Schönheit zu gewinnen scheint. Die Stimme ist auch total besonders. Zoooooom. - „Fuuuck! Ich kann an niemand anderen mehr denken, als an dieses Wunder der Natur.“

Und wenn sie nicht gestorben sind…. Es muss nicht heißen, dass solche Geschichten besonders oft eine märchenhafte Entwicklung nehmen. Der Punkt ist, dass die Chance, dass man genau diese Person auf einer Dating-Plattform angeschrieben hätte, sehr gering gewesen wäre. Ein Kennenlernen, ein zwangloses Nebeneinander-Existieren, eine wachsende Wertschätzung, ein Aufbau von Gefühlen durch Gemeinsamkeiten, das Funken auf einer Wellenlänge, das Teilen von Werten (und Zielen) usw. – all diese Dinge können mit einer Dating-Wegwerf-Mentalität kaum eine Rolle spielen.

In der Ausbildung und im Beruf – auch wenn viele abraten (meist die gebrannten Kinder) – ist die Auswahl (natürlich abhängig vom Beruf) manchmal auch noch recht groß, um neue Kontakte zu knüpfen, aus denen sich vielleicht mal etwas ergiebt.

***

Mit dem Alter wird es schwieriger, aber mit 32 bist Du noch sehr jung, um in allen Altersklassen (+/-) Anschluß finden zu können.

Ich glaube, dass Du die Geschichte mit der unerwiderten Liebe noch nicht verarbeitet hast und vielleicht in einer depressiven Phase steckst (Druck auf der Brust wird immer als Symptom genannt und kenne ich aus eigener Erfahrung). Ich glaube, Du musst erst wieder aus diesem Loch kommen, um wieder wirklich attraktiv zu wirken, vor allem auch für Dich, aus Dir selbst. Man strahlt seine seelischen Qualen doch irgendwie aus, selbst wenn man das zu maskieren versteht. Ich hatte in so einer Phase das Gefühl, dass mein Gegenüber das riechen konnte (ohne das jetzt wörtlich zu meinen, vielleicht aber doch auf unbewusster Ebene). Viele Menschen haben, besonders wenn es um Probleme geht, feine Antennen, eine Art 7. Sinn. Und weil jeder an der Last des Lebens unterschiedlich zu tragen hat, fällt es oft schwer, sich bewusst zu machen, dass man gemeinsam diese Last mitunter leichter zu stemmen vermag, als alleine. Und so vermutet man, dass da noch ein paar Steine in den Rucksack kämen, auf die man gerne verzichten kann. Vielleicht erscheint einem dann deswegen ein Mensch, der ein gewisses Maß an Leichtigkeit, Souveränität und Selbstsicherheit ausstrahlt, als die bessere Wahl.

Lange Rede, kurzer Sinn:
Ich vermute, dass Du, wenn Du aus dieser Phase herauskommst (Sport, Lesen, aktiv sein, oder: wenn alles nichts bringt, professionelle Hilfe) und Du wieder mit Leidenschaft an Sachen herangehst, die Dir Freude bereiten, Du wieder neue Menschen kennenlernen wirst, die zumindest dadurch Interesse an Dir zeigen werden. Leidenschaft wirkt ansteckend. Hobbies, bei denen Du auf Mitmenschen triffst, bestenfalls regelmäßig, sind eine gute Basis. Es ist nie zu spät, neue Dinge auszuprobieren. Wenn Du gerne Ratespiele machst, dann geh zum Pub Quiz. Beim Sport kann man sich auch in Gruppen treffen, ebenso bei Veranstaltungen.

Ich hoffe, dass Du schon bald aus dem Tal kletterst und dann an Erfahrung reicher und besser gerüstet die Zukunft angehen kannst. Mit einem gesünderen Selbstbewusstsein und Selbstbild, werden die Dinge wieder in einem positiveren Licht erscheinen. Das kann noch viel Kraft kosten, aber es wird sich lohnen. Dann schaust Du zurück und weißt, dass Du auch Lebenskrisen meistern kannst. Die meisten von uns müssen da irgendwann durch.

Alles Gute!
 

Kreischhuhn

Mitglied
Erstmal Hallo,

Dein Text könnte von mir stammen. Ich habe in jungen Jahren sehr viel für die Karriere, den Job getan, das Studium, die Ausbildung davor, das alles führten inkl. einem sehr zeitintensivem Hobby (Schwimmen/Leistungssport) dazu, dass ich zwar hin und wieder Beziehungen hatte, die mich aber dermaßen vereinnahmen wollten, dass ich die Wahl hatte zwischen Trennen von der Frau und Trennen vom Hobby. Letztendlich trennten sich die Frauen, da sie kein zeitintensives Hobby akzeptierten.

Bis ich etwa 35 Jahre alt war, war vieles ein Selbstläufer, ich lernte ständig neue Frauen kennen, auch wenn ich mit keiner von denen etwas am Laufen hatte, wusste ich stets, dass da Möglichkeiten bestehen.

Die Corona Pandemie änderte komischerweise auch vieles in meinem Umfeld und gesellschaftlich hat sich auch vieles verändert. Ich will es mir nicht zu einfach machen, aber ab 40 wird es noch mal schwerer, kann ich Dir sagen.

Meine Hobbys rückten mehr und mehr in den Hintergrund, auch weil ich die Zeit, die Leistung nicht mehr bringen konnte, und auch die Motivation nur noch für Hobbysport reicht. Der ist intensiv genug. Ich bin sozial gut eingebunden, bin ebenso wie du immer herzlich eingeladen zu Vereinstreffen oder auch sonst wo. Ab und zu hatte ich Kontakt zu vereinzelt manchen Frauen, die Kontakte verflüchtigten sich sofort. Im Gegensatz zu früher. Verändert habe ich mich nicht, aber irgendwie scheint sich einiges Drumherum verändert zu haben.

Ich habe 2 Jahre gekämpft, fast täglich. Mit dem Gedanken: "Wieso finde ich niemanden mehr, der sich für mich ernsthaft interessiert". Ich hatte verschiedene Ansätze: Ich gerate immer an die falschen Frauen, was ich abhaken kann, da ich mich ja auf keine einließ oder sie auf mich. Mein Umfeld habe ich mehrfach verändert, Vereine gewechelt, Hobbys neu entdeckt. Am Ende half der Blick auf die Sache.

Zum einen ist es so, dass sich die Frauen gesellschaftlich stark verändert haben. Die Ansprüche sind verändert, Frauen sind eigenständig, sie wählen, sie regulieren den Zugang zu Beziehung: Ja/nein. Am Ende ist es natürlich so, dass mit etwa 40 sich das ganze nochmal gewaltig verändert, denn dann wendet sich oft das Blatt, aber die Frauen sind trotzdem oft noch verheiratet oder vegeben oder abgetaucht, oft in Zweckehen, von denen sie sich aufgrund der finanziellen Annehmlichkeiten nicht trennen wollen oder können.

Als Mann buhlst du heute um eine Frau, an der noch 10 weiterer Männer interessiert sind. Unattraktive Frauen haben natürlich weniger bis keine Angebote. Das ist bei unattrakiven Männern allerdings um Welten schlimmer. Den meisten bleiben wohl nur Bezahl-Angebote.

Heute - also seit etwa einem halben Jahr sehr bewusst - genieße ich Wochenenden für mich, habe inzwischen nahezu abgeschlossen mit dem Thema. Neulich hatte ich Kontakt zu einer früheren Arbeitskollegin, eine der Frauen, die mal an mir interessiert waren vor 10 Jahren, ich aber kein Interesse hatte. Gerne hätte ich mich getroffen, aber ich habe in den ersten Nachrichten schon gemerkt, dass ich derjenige sein möge, der ihr den Hof macht, der Vorschläge macht. Den ersten Vorschlag, sich zu treffen, lehnte sie ab, weil sie die nächste Zeit total ausgebucht sei. Dann meldete sie sich ständig Freitag Nachmittags die Wochen drauf und fragte, was ich vor hätte. Natürlich war das eine indirekte Frage, ob ich Zeit habe. Aber da ich keine Lust auf solche Interpretations-Spielchen habe, wenn ich zuvor gesagt bekomme, man sei über Wochen ausgeplant, erwarte ich entweder eine klare Frage, ob ich Zeit habe oder nicht. Auf meine Antworten kam dann auch nichts mehr, da ich mir natürlich auch keine Wochenenden frei halte in der Hoffnung, dass doch spontan irgendwer mich fragt. Dieses Mindset musste ich lernen. Um nicht zu springen wie ein Depp, wenn jemand sich trotzdem an mich erinnert.




Man darf nie bedürftig wirken....
Das schreckt Frauen ab
Ist halt eine unbrauchbare Floskelt. Dieses "Bedürftig" hat sich inflationär abgenutzt. Mann wirkt ja schon bedürftig, wenn er mit Frau flirtet, oder gar die Nummer erfragt oder gar nach einem Date fragt. Tut er es nicht, gilt er wiederum als zu passiv. Mann wirkt bedürftig, wenn er sich online anmeldet. Frau irgendwie nicht. Also ich finde, "bedürftig" ist so ein Schutzbegriff, den man immer anwenden kann, wenn einem irgendwie nichts mehr einfällt, und man eigentlich nichts richtig machen kann.

Wenn mich eine Frau ansprechen würde oder in der Vergangenheit angesprochen hat, hatte ich nie das Gefühl, dass diese bedürftig wirkt, sondern ich habe immer das Gefühl gehabt, sie interessiert sich für mich. Vielleicht ist das auch so ein Begriff der Damenwelt, um sich zu schützen und einzureden, sobald ein Mann sich traut, ist er sofort bedürftig. Den will man dann natürlich nicht. Wen will man denn eigentlich dann? Den passiven Mann, der nichts nötig hat? Nur wer spricht dann wen an in einer Welt, wo noch immer Frauen erwarten, dass der Mann aktiv wird? Daher halte ich von diesem Begriff nicht viel.
 

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