Ich überlege weiter- man spricht immer von einem "Schutzengel"- unser früherer Schäferhund war im Ort gefürchtet, er lag neben dem Kinderwagen meiner kleinen Schwester und knurrte, fletschte die Zähne, zog seine Lefzen zurück, wenn sich da wer näherte, er beschützte sie, indem er sich böse zeigte.
Wir liebten ihn, er war ja nicht echt böse, er tat so, um zu verscheuchen. Zu uns hin war er gutmütig, also ein Gutwesen, zu vermeintlichen Feinden andersrum.
Manchen Wesen sind Stacheln gewachsen, prügelnde Hände, würgende Arme, zutiefst hassendste Monster"innereien"- das wurde weiter gegeben als Erbgut vielleicht? Also ich habe eindeutig so einen Zug in mir drin und würde ich mich nicht beherrschen können, ich wär natürlich ein Monster.
Oder anders- würde ich nicht in diesem friedlichen Eck leben, sondern unter argem Druck, bedroht, getrieben, gehetzt- ein Lämmchen wäre ich da sicher nicht.
Es gab schon mehrmals Situationen, wo man bleich und voller Schrecken die Flucht ergriff. Bei Bedarf Wolf, bei Bedarf Schaf.
Ich merke immer wieder, dass Emotionen blitzartig wechseln können, je nach Reiz, der diese Reaktionen auslöst.
Drum finde ich auch- gehen wir so um miteinander, dass diese Reaktionen möglichst im Zaum gehalten werden. Zu mir ist niemand bös. Rundherum friedliche Eintracht.
Früher war das anders, da gabs Ohrfeigen rein nur deshalb, weil ich eine ( sehr hübsche) Frau war. Ein Sündenbock praktisch für gefrustete Männer.