Ich bin bei dem Thema Ukraine Krieg ja immer erstaunt darüber wie viele Militärexperten es gibt und auch die meisten hier sehr klare Positionen haben, was man tun müsse.
Ein paar Dokus im ÖRR und jeder meint genau zu wissen, ob und wie dieser Krieg beendet werden müsse. Der eine meint die Ukraine müsse kapitulieren und Gebiet abtreten, der Andere meint die Ukraine bräuchte nur mehr Waffen und würde dann garantiert gewinnen.
Genauso eindeutig waren die Meinungen auch zu Beginn. Man gab der Ukraine maximal 3 Wochen bis Kiew fallen würde. Wir wissen was aus dieser "Expertenschätzung" wurde.
Anschließend gab man sich in Medien Mühe, ein klares Framing aufzubauen. Insofern ist übrigens auch der Titel dieses Threads politisch inkorrekt. Laut ÖRR Medien ist die korrekte Bezeichnung nicht "Russlands Krieg in der Ukraine" sondern "Der russische Angriffskrieg".
Wo sind die Leute geblieben, die mal ehrlich zugeben, dass sie keine Ahnung haben?
Ich habe keine Ahnung, was für die Ukraine besser ist. Und da ich kein Bürger der Ukraine bin, maße ich mir auch kein Urteil zu. Soll ich mir eine Meinung anmaßen zu sagen, es sollen gefälligst weiter auf beiden Seiten Menschen sterben, weil man darf Russland nicht gewinnen lassen? Oder soll ich mir eine Meinung anmaßen zu sagen, die Ukraine habe gefälligst sofort zu kapitulieren und und sich den Bedingungen eines Agressors zu fügen?
Wir sitzen hier trocken und warm in unseren Sesseln, die meisten von uns waren wahrscheinlich noch nie in einem Krieg, aber wir "wissen" alles ganz genau.
Und wie sehr sich dieses "Wissen" ändert. Morgen noch auf Wahlplakaten gegen Waffenlieferung ins Kriegsgebiete, sprechen sich manch Grünen Wähler jetzt am lautesten für Waffenlieferungen aus. Gestern noch gegen Rüstung, sind heute die selben Leute sogar dafür das NATO Ziel noch zu übertreffen.
Wer weiß. Wenn Morgen der Krieg vorbei ist, schimpfen die selben Leute dann wieder gegen Rüstung, weil man doch lieber das "Klima retten" solle.
Was passiert eigentlich wenn Russland doch weiter vorrückt oder Kiew erobert. Sagen die selben Leute dann "Man hätte verhandeln sollen"? Ich finde viele Menschen verhalten sich bei Bauern im Schach, sie lassen sich von öffentlichen Meinungen, Politik und Medien steuern und wechseln auch auf Kommando täglich ihre Meinung. Und die Meinung ist dann natürlich auch die einzig richtige und alles andere ist böse.
Gibt es eigentlich noch Leute, die sagen "Ich weiß es nicht"?