Anzeige(1)

  • Liebe Forenteilnehmer,

    Im Sinne einer respektvollen Forenkultur, werden die Moderatoren künftig noch stärker darauf achten, dass ein freundlicher Umgangston untereinander eingehalten wird. Unpassende Off-Topic Beiträge, Verunglimpfungen oder subtile bzw. direkte Provokationen und Unterstellungen oder abwertende Aussagen gegenüber Nutzern haben hier keinen Platz und werden nicht toleriert.

Schwiegereltern versorgen

Monika G.

Neues Mitglied
Meine Schwiegermutter muss nicht im Krankenhaus liegen, sie wurde direkt wieder entlassen und hat nun erst einmal eine Bandage. Die weitere Behandlung soll ein Orthopäde übernehmen.
Wir konnten zumindest gestern noch das Thema Haushaltshilfe und Pflegestufe ansprechen.

Meine Eltern leben nicht in der Nähe, sie haben auch Unterstützungsbedarf, der aber nicht so weit geht, mich einzuschränken. Mein Stiefvater ist ein Pflegefall, dies ist mit einem Pflegedienst, Haushaltshilfe und den Hausarzt bestens geregelt. Wir können aus der Ferne nicht viel tun, ich versuche moralisch zu unterstützen und die Bürokratie zu managen.
Ja, es wäre wahrscheinlich eine andere Situation, würden die beiden nebenan leben. Aber auch hier möchte ich mich nicht in meinem Leben einschränken lassen. Meine Mutter ist auch lange nicht so beratungsresistent wie meine Schwiegereltern, sie nimmt Ratschläge und Hilfe an, auch wenn ich sie immer wieder auf den Weg bringen muss, z.B. die Reinigungskraft.
Meine Schwiegermutter antwortete, es wäre ja nichts zu tun, sie haben ja den Saugroboter. Auf meine Frage, wer denn die Toiletten putzt und aufwischt, Fenster putzt: Schweigen.
Für mich sieht es so aus, als würden sie sich einfach nicht helfen lassen wollen, es sich nicht eingestehen, dass es ohne Hilfe aber nicht geht.

Die Situation mit meinem Mann ist weiter festgefahren. Ich habe ihm gestern erklärt, dass ich mit dem Gedanken spiele nicht vorzeitig in Rente zu gehen, weil die Situation dann nicht mehr flexibel zu sein, da wir die alten Leute nicht alleine lassen können, nicht unserer Lebensplanung entspricht. Bevor ich tagein tagaus zu Hause bleiben muss, gehe ich lieber arbeiten. Die Entscheidung muss in den nächsten 6 Wochen fallen, da ich meinem Chef Anfang des neuen Jahres mitteilen muss, wie lange ich noch zur Verfügung stehe.
Zumindest hat mein Mann mir zugehört, als ich ihm Vorschläge gemacht habe, was wir zumindest an Hilfe versuchen könnten zu bekommen. Er hat gestern von sich aus seinem Vater gesagt, dass er das so nicht mehr mitmacht.
 

HeartAttack

Aktives Mitglied
@Nachtgespenst Ich wollte gerade dasselbe zitieren und dazu schreiben wie Du.

Es ist doch klar, dass man, wenn man bei oder neben den Eltern oder Schwiegereltern einzieht, sich der Verantwortung (die man sowieso für die alten Eltern hat, ob es einem passt oder nicht) weniger leicht entziehen kann als wenn man nicht dort wohnt.
Und wenn die Eltern so unfair sind und nicht gleich sterben, bevor sie gebrechlich und hilfsbedürftig werden, muss man als Kinder - du für deine Eltern, dein Mann für seine Eltern - eben im Rahmen der Möglichkeiten und ggf rechtlichen Verpflichtungen ran.
Wie hier mehrfach geschrieben wurde, kann man natürlich auch dann noch Reisen machen. Da gibt es viele Möglichkeiten, solche Zeiten und auch den normalen Alltag mit fremder Hilfe zu überbrücken. Den alten Menschen, die spüren, wie sie hilfsbedürftig und vielleicht allmählich dement werden, geht es noch schlechter als dir, die du dann ggf Hilfe für sie organisieren musst.
 

kasiopaja

Urgestein
@Nachtgespenst Ich wollte gerade dasselbe zitieren und dazu schreiben wie Du.

Es ist doch klar, dass man, wenn man bei oder neben den Eltern oder Schwiegereltern einzieht, sich der Verantwortung (die man sowieso für die alten Eltern hat, ob es einem passt oder nicht) weniger leicht entziehen kann als wenn man nicht dort wohnt.
Und wenn die Eltern so unfair sind und nicht gleich sterben, bevor sie gebrechlich und hilfsbedürftig werden, muss man als Kinder - du für deine Eltern, dein Mann für seine Eltern - eben im Rahmen der Möglichkeiten und ggf rechtlichen Verpflichtungen ran.
Wie hier mehrfach geschrieben wurde, kann man natürlich auch dann noch Reisen machen. Da gibt es viele Möglichkeiten, solche Zeiten und auch den normalen Alltag mit fremder Hilfe zu überbrücken. Den alten Menschen, die spüren, wie sie hilfsbedürftig und vielleicht allmählich dement werden, geht es noch schlechter als dir, die du dann ggf Hilfe für sie organisieren musst.
Ich denke nicht, dass es darum geht, dass man nicht will, dass sich der Ehemann in die Pflege der Eltern einbringt, sondern darum, dass daneben auch noch persönlicher Freiraum bleibt um zusammen Reisen zu unternehmen und miteinander Freizeit zu verbringen.
Und das ist durchaus möglich, wenn man es richtig organisiert und nicht alles selber machen will.
 

Nachtgespenst

Mitglied
Wir konnten zumindest gestern noch das Thema Haushaltshilfe und Pflegestufe ansprechen.
Meine Schwiegermutter antwortete, es wäre ja nichts zu tun, sie haben ja den Saugroboter. Auf meine Frage, wer denn die Toiletten putzt und aufwischt, Fenster putzt: Schweigen.
Für mich sieht es so aus, als würden sie sich einfach nicht helfen lassen wollen, es sich nicht eingestehen, dass es ohne Hilfe aber nicht geht.
Hat das Sprechen über Pflegegrad und Haushaltshilfe denn zu einem (für dich zufriedenstellenden?) Ergebnis geführt? Dass alte Menschen, die es selber nicht mehr können, nicht einsehen, dass geputzt, gesaugt, gewischt, der Müll rausgebracht, ... werden muss - das kenne ich seeeehr gut. Ich glaube, dass die das teilweise sogar selber glauben und die Notwendigkeit nicht wahrnehmen, weil sie den Dreck entweder nicht mehr sehen oder sich mit etwas Staub sogar wohl fühlen. Keine Ahnung.
Die Schwiegermutter scheint ja nicht zu erwarten, dass ihr Sohn bei ihr putzt? Was spricht denn dagegen es erstmal soweit eskalieren zu lassen, dass sie vielleicht selber merkt, dass doch mal gewischt werden sollte? Du musst bei ihr ja nicht zur Toilette gehen. Möglicherweise kommt die Einsicht von alleine, wenn es wirklich mal schmutzig wird.

Meine Eltern leben nicht in der Nähe, sie haben auch Unterstützungsbedarf, der aber nicht so weit geht, mich einzuschränken. Mein Stiefvater ist ein Pflegefall, dies ist mit einem Pflegedienst, Haushaltshilfe und den Hausarzt bestens geregelt. Wir können aus der Ferne nicht viel tun, ich versuche moralisch zu unterstützen und die Bürokratie zu managen.
Die Organisation (aus der Ferne!) und moralische Unterstützung finde ich ehrlich gesagt sehr viel. Es wundert mich zwar, dass das so gut funktioniert ohne Angehörige vor Ort, aber umso besser. Was sagt denn dein Mann dazu, wie das geregelt ist mit Pflegedienst und allem? Kann er sich das für seine Eltern nicht vorstellen?

Bevor ich tagein tagaus zu Hause bleiben muss, gehe ich lieber arbeiten.
Ja, das würde ich auch raten, lieber weiter arbeiten gehen.

Zumindest hat mein Mann mir zugehört, als ich ihm Vorschläge gemacht habe, was wir zumindest an Hilfe versuchen könnten zu bekommen. Er hat gestern von sich aus seinem Vater gesagt, dass er das so nicht mehr mitmacht.
Das hört sich doch eigentlich sehr positiv an? Nimmst du es auch als ein Schritt auf dem richtigen Weg wahr? Glaubst du, da bewegt sich was?
 

früher-vogel

Aktives Mitglied
Bevor ich tagein tagaus zu Hause bleiben muss, gehe ich lieber arbeiten. Die Entscheidung muss in den nächsten 6 Wochen fallen, da ich meinem Chef Anfang des neuen Jahres mitteilen muss, wie lange ich noch zur Verfügung stehe.
.....das alles in der Annahme, dass einer oder beide Elternteile sowohl mehrere Jahre noch vor sich haben und pflegebedürftig sind?

Du hast nur ein Leben.....ich an deiner Stelle würde erst nochmal in mich gehen, was ich selbst will.

Warum planst du nicht beispielsweise eine Kurzreise für dich alleine.....als Signal an deinen Mann, dass du dich nicht an die Kette legen lässt?

Habt ihr schon mal an ein Notsignal-Armband für die Schwiegermutter gedacht (meine Oma hatte eins)? Durch bloße Anwesenheit im Nachbarhaus könnt ihr mögliche Stürze eh nicht aufhalten.....
 

Monika G.

Neues Mitglied
Zufriedenstellend ist wohl etwas anderes. Zumindest wurde das Thema mal angesprochen und wir haben Anträge von der Krankenkasse angefordert, um eine Haushaltshilfe und ggf. andere Hilfen zu beantragen. Ich sehe das so ein bisschen wie den ersten Schritt, das erleichtert mich. Auch, dass mein Mann mir zugestimmt hat. Vielleicht weil ich das Thema meiner Rente gestern noch einmal erwähnt habe.
Die beiden sehen die Notwendigkeit zu putzen tatsächlich nicht. Zum Teil wegen schlechter Augen, zum anderen schütteln sie den Kopf darüber, dass wir einmal die Woche unser Haus von oben bis unten putzen. Meine Schwiegermutter lässt "sich nicht zur Geisel ihres Haushaltes machen", sagt sie.
Es geht mir aber auch darum, dass jemand außer uns da ist, der mal guckt und hilft.
Natürlich können wir erneute Stürze und vor allem Krankheiten nicht verhindern. Im ersten Punkt bin ich ehrlich gesagt auch erstaunt, dass es so lange bis zum Unfall gedauert hat. Ein Notruf wäre sicher sinnvoll, falls sie mal alleine im Haus ist oder beim Spaziergang fällt.
Im Moment ist mein Schwiegervater ja zu Hause und wartet auf seinen OP Termin. Der hilft ihr. Wobei er nicht in der Lage war, eine Tasche für die Klinik zu packen. Sie macht alles, auch für ihn, inklusive tägliche Kleiderwahl. Irgendwie süß, aber im Ernstfall ein Nachtteil.
Was ich selber will? Ich möchte so viel Zeit mit meinem Mann mit schönen Dingen verbringen, eine Sprache lernen, mich sportlich mehr betätigen, nicht mehr an Urlaubstage gebunden sein, sondern Freiheit genießen. Es weiß schließlich auch niemand, wie viel Zeit wir als Paar noch zusammen haben, oder?
 

Nachtgespenst

Mitglied
Ich sehe das so ein bisschen wie den ersten Schritt, das erleichtert mich.
Dann wünsche ich dir, dass noch viele weitere Schritte folgen werden!

Meine Schwiegermutter lässt "sich nicht zur Geisel ihres Haushaltes machen", sagt sie.
Das finde ich ja irgendwie sympathisch.
Wie gesagt, ich kenne die Problematik und weiß, wie mühsam es sein kann. Halt mit dem Unterschied, dass ich währenddessen mit den "Putzmuffeln" in einem Haushalt gelebt habe und da mein eigenes Bedürfnis nach (zumindest etwas) mehr Sauberkeit schwierig war. In einem getrennten Haushalt würde ich das deutlich entspannter sehen und mich dort im Zweifelsfall halt nicht viel aufhalten.
 

Anzeige (6)

Ähnliche Themen

Anzeige (6)

Anzeige(8)

Regeln Hilfe Benutzer

Du bist keinem Raum beigetreten.

    Anzeige (2)

    Oben