Ich vermute, dass diese Eltern hinter der freundlichen Fassade allgemein sehr schwierig sind, wenn sie so extrem intolerant reagieren..
Soweit würde ich auch nicht gehen. Meine Mum hat manchmal auch solche Anwandlungen, wo sie trotzig extrem konservative Sichtweisen vertritt, aber ich weiß woher das kommt, zB ihre eigene Erziehung und die Normen aus ihrer Kindheit und Jugend.
In unserem Dorf gab es schon komische Bräuche. In der Kindheit meiner Mutter mussten bei Todesfällen alle Jungfrauen betend sieben Mal vom Haus des oder der Verstorben hin zur Kirche und zurück spazieren.
Als sie meinen Vater kennenlernte, und die sich verlobt haben, da hatten ihre Eltern einen schweren Autounfall. Deswegen hat sich die kirchliche Hochzeit ein halbes Jahr nach hinten verschoben. Standesamtlich waren sie da aber schon verheiratet. Der Dorfpfarrer lief dann sofort auf, und hat dafür gesorgt, dass ein Onkel darüber wacht, dass sie und mein Vater nicht in einem Zimmer schlafen bis die kirchlische Hochzeit ebenso vollzogen wurde.
Mein Großvater väterlicherseits hat als Beamter einem jungen Paar im Alter meiner Eltern die Aushändigung von Unterlagen verweigert, weil der betreffende Mann Zivildienst geleistet hat.
Selbst in meiner Kindheit wurden Protestanten noch am Friedhofsrand beerdigt, wie Aussätzige.
Und Grüne waren 1983 in etwa auf einer Stufe mit der RAF. Ich hatte als Grundschulkind richtig Angst vor denen, weil sie von den anderen Erwachsenen gemieden und ausgeschlossen wurden. 😅
Stinkkonservatives katholisches Dorf mit mehr Kühen als Menschen. Sowas kriegst Du leider nicht ohne weiteres raus. Sitzt fest wie Rotweinflecken. Ich bin ja froh, dass sich meine Generation davon weitgehend emanzipieren konnte.
Und ja - da tun sich ältere Leute wie die Eltern der TE dann mitunter bei alternativen Beziehungsformen schwer. Es ändert aber nichts daran, dass die TE niemandem schadet, und ihr Glück auch die Eltern glücklich machen sollte.