G
Gelöscht 131377
Gast
Ihr Lieben,
ich habe ein Forum gesucht, um meine Gedanken einfach mal aufschreiben und vielleicht. den ein oder anderen Rat erhalten zu können - ich versuche es kurz und auf den Punkt zu halten
Ich bin 33 Jahre und wohne mit meinem Mann und unserem Hund ca. 1 Stunde von meiner Mutter und ihrem Partner entfernt.
Meine Mutter war alleinerziehend, meinen Vater kenn ich nicht, sie hat mich mit 21 bekommen.
Die Kindheit an die ich mich erinnere: jedes Jahr umgezogen, meine Mutter hatte ständig wechselnde Partner bis sie dann wieder geheiratet hat, einen Mann, der sich als aggressiver Alkoholiker rausstellte, aber meine Mutter wollte ihn lange nicht verlassen - diese Zeit war für mich sehr traumatisch, ich war 18 Jahre alt und habe Abitur gemacht, ich musste irgendwie durchhalten. Mit Anfang 20 habe ich eine Angststörung mit schweren Depressionen bekommen. Statt Unterstützung war es meiner Mutter eher peinlich, dass Sie ein Kind mit Depressionen hat. Ich habe eine Therapie angefangen und konnte einiges aufarbeiten, so dass es mir relativ schnell wieder besser ging. Ich habe meinen heutigen Mann kennengelernt, bin ausgezogen und war sehr erleichtert (das alles soweit im Schnelldurchlauf). Das Verhältnis zu meiner Mutter wurde durch den Auszug tatsächlich etwas besser, vlt. tat der Abstand gut. Sie hatte inzwischen einen neuen Partner, den sie bis heute hat.
Bis 2020 war es ein wirklich gutes Verhältnis, dann kam Covid. Meine Mutter und ihr Partner sind komplett versackt, d. h. sie haben plötzlich angefangen alles sehr wirr zu hinterfragen, die Impfung komplett verweigert, aber wirklich mit abstrusen Theorien, mein Mann und ich sind gar nicht mehr an beide rangekommen. Dann kam Weihnachten, ich meine es gab die Regelung bis zu einer bestimmten Personenanzahl und nur geimpft, aber ich weiß es nicht mehr. Jedenfalls habe ich mir einfach extreme Sorgen gemacht, meine Mutter seit 30 Jahren starke Raucherin, beide nicht sonderlich fit, ich hatte einfach Angst, dass sie sich anstecken und habe vorgeschlagen, ob wir Weihnachten nicht getrennt verbringen sollten und plötzlich ist alles eskaliert. Von dem Punkt an, wurden beide so dermaßen aggressiv und ablehnend, ich würde ihnen den Zugang zu unsere Zuhause verweigern usw., selbst mein Mann konnte die beiden nicht mehr runterbringen. Es wurde immer mal von meiner Seite das Gespräch gesucht, aber beide wollten partout nicht einlenken. Mit der Zeit wurden ja die Regeln gelockert und ich habe versucht, immer mal wieder Kontakt aufzubauen, das war aber immer so gezwungen und für mich sehr unangenehm, weil ich nie ansprechen (durfte)/konnte was mir auf dem Herzen liegt, ohne dass es gleich wieder ein Drama wurde. Meine Mutter blockt bis heute solch unangenehmen Themen ab. Ich erinnere mich zum Beispiel so gut an Situationen in meiner Kindheit, in denen ihr mehrmals die Hand ausgerutscht ist. Heute behauptet sie, ich lüge, wenn ich es mal angesprochen habe, wenn ich versucht habe, ein offenes Gespräch zu führen um Dinge aufzuarbeiten.
Es geht mir nicht darum, dass ich nachtragend bin, allerdings habe ich das Gefühl, man kehrt so viel unter den Teppich und versucht eine heile Welt zu waren.
Seit dem letzten Jahr verbringen mein Mann und ich unser Weihnachten für uns alleine, weil ich dieses Theater nicht mehr ertrage. Dieses Jahr kam noch ein weiteres Thema dazu. Meine Mutter hat sich seit meiner Kindheit leider nie um meine Zähne gekümmert, ich erinnere mich dass meine Milchzähne voller Karies waren und alles gezogen werden musste. Meine zweiten Zähne kamen komplett schief nach, weil mein Kiefer zu klein ist. Ich erinnere mich auch an einen KFO Termin bzgl. einer Zahnspange (da muss ich 12 gewesen sein?), aber es ist nie etwas passiert. Meine Zähne sind daher krumm und schief, von den zahnmedizinischen Problemen die dadurch entstehen, will ich gar nicht anfangen und es hat lange gedauert, auch die Optik zu akzeptieren. Aufgrund von großer Angst und den hohen Kosten, habe ich bisher nichts geändert. Plötzlich hat es mich gepackt und ich habe mir einen tollen Zahnarzt und einen super KFO gesucht. Das war vor ca. einem Jahr. Ich habe ziemlich viel hinter mir. Es mussten 7 Zähne entfernt werden, ich trage einen Bogen im Gaumen und natürlich eine feste Spange Aber ich kann nicht sagen wie glücklich ich mit dieser Entscheidung bin, auch wenn es immer mal schmerzt und die Umstände mit der Spange nicht immer toll sind. Da ich alles selber zahlen muss, habe ich einen kleinen Kredit aufgenommen, wir reden hier von ca. 10.000 Euro für die komplette Behandlung. Kurz zu dieser Geschichte.
Meine Mutter findet es krass, dass ich das mache und hat mich schon mehrmals gefragt ob ich denn alles selber zahlen müsse und wieviel bis . Ich sag euch was, ich habe nicht einen Funken schlechtes Gewissen gespürt, obwohl ich es erwarten würde.... Ich kann doch von einem Kind nicht erwarten, dass es sich um seine Zähne selbst kümmert, was das angeht, bin ich so dermaßen enttäuscht. Aber ich spreche es nicht an, denn es gäbe wieder Drama und sie macht zu, so wie immer. Ich versuche es zu ignorieren, aber es belastet mich in letzter Zeit sehr.
Vor allem weil Weihnachten ansteht, daher wollte ich mich einfach "ausschreiben". Am 1. Weihnachtstag sind wir bei ihr und ihrem Partner zum Essen und es graut mir so. In letzter Zeit kommt sie mir so drüber vor, begrüßt mich überschwänglich mit Schatzi und Küsschen hier, Küsschen da. Es fühlt sich so falsch an, wisst ihr wie ich meine? Es ist so unglaublich viel passiert, ich b in so enttäuscht, wir haben kaum etwas aufgearbeitet, aber ich kann nichts davon ansprechen, ich habe es so oft versucht aber sie macht einfach jedes mal dicht, wird laut und verschwindet meist aus der Situation. Mein Mann sagt, einfach Zähne zusammen beißen, es ist nur dieser eine Tag. Er hat Recht, dennoch habe ich so eine Wut und Enttäuschung in mir.
Ja, ich könnte noch so viel mehr schreiben und erzählen. Weiß jemand Rat wie ich am Besten damit zukünftig umgehen kann?
Ich mache sehr viel Sport, das entspannt mich generell ganz gut
Es ist einfach verzwickt, am liebsten würde ich ihr und ihrem Partner alles vor den Latz knallen und den kompletten Kontakt beenden, denn es fühlt sich an wie Schmierentheater - es klingt hart, aber ich fühle ggü. meiner Mutter nichts mehr, wenn sie mich umarmt o. Ä., ich vermisse sie nicht und Besuche fühlen sich an wie Anstandsbesuche - ich habe kein Interesse ihr etwas von mir/uns zu erzählen und ich interessiere mich auch nicht für deren Leben. Ich habe das Gefühl, ich zu 100% weg entwickelt zu haben - danke an alle fürs Lesen!
Liebe Grüße
ich habe ein Forum gesucht, um meine Gedanken einfach mal aufschreiben und vielleicht. den ein oder anderen Rat erhalten zu können - ich versuche es kurz und auf den Punkt zu halten
Ich bin 33 Jahre und wohne mit meinem Mann und unserem Hund ca. 1 Stunde von meiner Mutter und ihrem Partner entfernt.
Meine Mutter war alleinerziehend, meinen Vater kenn ich nicht, sie hat mich mit 21 bekommen.
Die Kindheit an die ich mich erinnere: jedes Jahr umgezogen, meine Mutter hatte ständig wechselnde Partner bis sie dann wieder geheiratet hat, einen Mann, der sich als aggressiver Alkoholiker rausstellte, aber meine Mutter wollte ihn lange nicht verlassen - diese Zeit war für mich sehr traumatisch, ich war 18 Jahre alt und habe Abitur gemacht, ich musste irgendwie durchhalten. Mit Anfang 20 habe ich eine Angststörung mit schweren Depressionen bekommen. Statt Unterstützung war es meiner Mutter eher peinlich, dass Sie ein Kind mit Depressionen hat. Ich habe eine Therapie angefangen und konnte einiges aufarbeiten, so dass es mir relativ schnell wieder besser ging. Ich habe meinen heutigen Mann kennengelernt, bin ausgezogen und war sehr erleichtert (das alles soweit im Schnelldurchlauf). Das Verhältnis zu meiner Mutter wurde durch den Auszug tatsächlich etwas besser, vlt. tat der Abstand gut. Sie hatte inzwischen einen neuen Partner, den sie bis heute hat.
Bis 2020 war es ein wirklich gutes Verhältnis, dann kam Covid. Meine Mutter und ihr Partner sind komplett versackt, d. h. sie haben plötzlich angefangen alles sehr wirr zu hinterfragen, die Impfung komplett verweigert, aber wirklich mit abstrusen Theorien, mein Mann und ich sind gar nicht mehr an beide rangekommen. Dann kam Weihnachten, ich meine es gab die Regelung bis zu einer bestimmten Personenanzahl und nur geimpft, aber ich weiß es nicht mehr. Jedenfalls habe ich mir einfach extreme Sorgen gemacht, meine Mutter seit 30 Jahren starke Raucherin, beide nicht sonderlich fit, ich hatte einfach Angst, dass sie sich anstecken und habe vorgeschlagen, ob wir Weihnachten nicht getrennt verbringen sollten und plötzlich ist alles eskaliert. Von dem Punkt an, wurden beide so dermaßen aggressiv und ablehnend, ich würde ihnen den Zugang zu unsere Zuhause verweigern usw., selbst mein Mann konnte die beiden nicht mehr runterbringen. Es wurde immer mal von meiner Seite das Gespräch gesucht, aber beide wollten partout nicht einlenken. Mit der Zeit wurden ja die Regeln gelockert und ich habe versucht, immer mal wieder Kontakt aufzubauen, das war aber immer so gezwungen und für mich sehr unangenehm, weil ich nie ansprechen (durfte)/konnte was mir auf dem Herzen liegt, ohne dass es gleich wieder ein Drama wurde. Meine Mutter blockt bis heute solch unangenehmen Themen ab. Ich erinnere mich zum Beispiel so gut an Situationen in meiner Kindheit, in denen ihr mehrmals die Hand ausgerutscht ist. Heute behauptet sie, ich lüge, wenn ich es mal angesprochen habe, wenn ich versucht habe, ein offenes Gespräch zu führen um Dinge aufzuarbeiten.
Es geht mir nicht darum, dass ich nachtragend bin, allerdings habe ich das Gefühl, man kehrt so viel unter den Teppich und versucht eine heile Welt zu waren.
Seit dem letzten Jahr verbringen mein Mann und ich unser Weihnachten für uns alleine, weil ich dieses Theater nicht mehr ertrage. Dieses Jahr kam noch ein weiteres Thema dazu. Meine Mutter hat sich seit meiner Kindheit leider nie um meine Zähne gekümmert, ich erinnere mich dass meine Milchzähne voller Karies waren und alles gezogen werden musste. Meine zweiten Zähne kamen komplett schief nach, weil mein Kiefer zu klein ist. Ich erinnere mich auch an einen KFO Termin bzgl. einer Zahnspange (da muss ich 12 gewesen sein?), aber es ist nie etwas passiert. Meine Zähne sind daher krumm und schief, von den zahnmedizinischen Problemen die dadurch entstehen, will ich gar nicht anfangen und es hat lange gedauert, auch die Optik zu akzeptieren. Aufgrund von großer Angst und den hohen Kosten, habe ich bisher nichts geändert. Plötzlich hat es mich gepackt und ich habe mir einen tollen Zahnarzt und einen super KFO gesucht. Das war vor ca. einem Jahr. Ich habe ziemlich viel hinter mir. Es mussten 7 Zähne entfernt werden, ich trage einen Bogen im Gaumen und natürlich eine feste Spange Aber ich kann nicht sagen wie glücklich ich mit dieser Entscheidung bin, auch wenn es immer mal schmerzt und die Umstände mit der Spange nicht immer toll sind. Da ich alles selber zahlen muss, habe ich einen kleinen Kredit aufgenommen, wir reden hier von ca. 10.000 Euro für die komplette Behandlung. Kurz zu dieser Geschichte.
Meine Mutter findet es krass, dass ich das mache und hat mich schon mehrmals gefragt ob ich denn alles selber zahlen müsse und wieviel bis . Ich sag euch was, ich habe nicht einen Funken schlechtes Gewissen gespürt, obwohl ich es erwarten würde.... Ich kann doch von einem Kind nicht erwarten, dass es sich um seine Zähne selbst kümmert, was das angeht, bin ich so dermaßen enttäuscht. Aber ich spreche es nicht an, denn es gäbe wieder Drama und sie macht zu, so wie immer. Ich versuche es zu ignorieren, aber es belastet mich in letzter Zeit sehr.
Vor allem weil Weihnachten ansteht, daher wollte ich mich einfach "ausschreiben". Am 1. Weihnachtstag sind wir bei ihr und ihrem Partner zum Essen und es graut mir so. In letzter Zeit kommt sie mir so drüber vor, begrüßt mich überschwänglich mit Schatzi und Küsschen hier, Küsschen da. Es fühlt sich so falsch an, wisst ihr wie ich meine? Es ist so unglaublich viel passiert, ich b in so enttäuscht, wir haben kaum etwas aufgearbeitet, aber ich kann nichts davon ansprechen, ich habe es so oft versucht aber sie macht einfach jedes mal dicht, wird laut und verschwindet meist aus der Situation. Mein Mann sagt, einfach Zähne zusammen beißen, es ist nur dieser eine Tag. Er hat Recht, dennoch habe ich so eine Wut und Enttäuschung in mir.
Ja, ich könnte noch so viel mehr schreiben und erzählen. Weiß jemand Rat wie ich am Besten damit zukünftig umgehen kann?
Ich mache sehr viel Sport, das entspannt mich generell ganz gut
Es ist einfach verzwickt, am liebsten würde ich ihr und ihrem Partner alles vor den Latz knallen und den kompletten Kontakt beenden, denn es fühlt sich an wie Schmierentheater - es klingt hart, aber ich fühle ggü. meiner Mutter nichts mehr, wenn sie mich umarmt o. Ä., ich vermisse sie nicht und Besuche fühlen sich an wie Anstandsbesuche - ich habe kein Interesse ihr etwas von mir/uns zu erzählen und ich interessiere mich auch nicht für deren Leben. Ich habe das Gefühl, ich zu 100% weg entwickelt zu haben - danke an alle fürs Lesen!
Liebe Grüße