Ich wüsste nicht, was man an meinem Gehirn ändern sollte. Es jemanden anderen angleichen?
Mir ist noch nie jemand begegnet, der so tickt wie ich, würde ich auch nicht wollen. Es geht auch nicht, dass ich mich irgendwem erklären kann, ich kann mich ja selbst nicht einstufen.
Das Letzte, was ich machen würde, einen Wissenschaftler zu fragen, was ich bin.
Das habe ich mal gemacht und keiner konnte zum Beispiel erklären, wieso dies oder jenes da ist, das bei anderen nicht da ist. Das ist nicht normal, sie sind krank, nehmen sie Tabletten. Wieso soll ich Tabletten nehmen, wenn ich gewisse Eigenheiten aber sehr mag und schätze?
Ich höre Texte, ich höre Gedichte, ich höre Geschichten, ich Dinge, die mir völlig fremd sind, die ich noch nie gehört habe, ich sehe innere Filme, ich male geistig dauernd Bilder, stelle etwas her, forme gestalte im Geist, erfinde immer, das ist so was von spannend und interessant und bereichernd, wieso soll ich deshalb Medikamente dagegen schlucken, weil das laut Wissenschaft unter Halluzinationen fällt und das ist krank, das ist sicher Schizophrenie, wie man mir erklären wollte vor über zwanzig Jahren, als das begann.
Meine Bilder, die ich verkaufe, die kommen aus einer immer geübteren Hand, ich male oft wie in Trance, wie im Schlaf, rasend schnell entsteht so ein Bild, dann werde ich munter und weiß nicht mehr weiter, ich bin dann oft wieder wie ein Beginner. Ich schließe daraus, dass das Zusammenspiel Geist-Körper manchmal perfekt gelingt, manchmal eben nicht so gut. Aber beglückend ist es sehr, so einen Flow herzustellen können, das ist eine Fähigkeit, eine Gabe, sicher keine Krankheit.