Oder wir könnten ja damit anfangen, das wir unseren Zorn nach der Höhe des Betruges verteilen:
Also Steuerbetrug kostet unser Land laut der Böckelerstiftung 100 milliarden im jahr
Flüchtlingsbezogene Ausgaben haben wir um die 20-28Milliarden
„Alle Tiere sind gleich, aber manche sind gleicher“
Das gilt besonders für den Steuerbetrug.
Durch die Grundsteuerreform und das Chaos, welches sie verbreitete, gingen dem Staat Milliarden an Steuergeldern durch die Lappen, weil man schlicht überfordert ist.
Sehr viele Kommunen nutzen diese Reform, um die Hebesätze zu erhöhen und somit ihre Haushalte aufzubessern. Betroffen ist jeder, denn wo die Grundsteuer erhöht wird, werden auch die Mieten erhöht. Da nutzt auch keine Mietpreisbremse.
Viele Kommunen sind hochverschuldet, einen hohen Anteil daran tragen die Sozialausgaben. Dazu zählen auch die Unterbringung und Versorgung von Flüchtlingen. Die Kosten wälzt der Bund auf die Länder ab, die Länder auf die Kommunen.
„Traue keiner Statistik, die du nicht selbst gefälscht hast.“
Ob Arbeitslosenstatistik, Pünktlichkeit bei der Bahn, Sozialausgaben usw. All diesen Statistiken ist eines gemein: sie sind mit Vorsicht zu genießen, denn der Teufel steckt im Detail. Bei den Arbeitslosenzahlen beispielsweise sind sehr viele Menschen gar nicht erfasst, bei der Bahn sind z.B. Zugausfälle nicht erfasst etc.
Der verlinkte Artikel ist von 2012. Dennoch kann ich mich an einen Bericht aus dem letzten Jahr erinnern, der ungefähr dasselbe aussagte (an genaue Zahlen kann ich mich nicht erinnern).
Der Konjunktiv hat Hochkonjunktur. Jeder von uns weiß, wo und wie man Geld sparen könnte, nur unsere Regierung, unabhängig von der Färbung, ist anscheinend zu blöd dafür.
Der Streber Europas wird links und rechts von den Hinterbänklern überholt. Exportschlager aus Deutschland ist momentan die Schadenfreude, ein Lehnwort, das allen Nachbarn bestens bekannt ist, waren sie doch oft der Auslöser für sie. Nun haben sich die Vorzeichen umgekehrt.
Es wird leider offensichtlich, dass viele Dinge im Land nicht mehr so funktionieren, wie man sich das wünscht. Populisten haben es einfach. Eine einstürzende Brücke, dauerverspätete Züge, Messerangriffe & Attentate, steigende Kosten bei sinkender Leistung, Insolvenzen allerorten und eine Regierung im Dauerstreit, die die Ursache jedes Problems in „16 Jahre Merkel“ sieht, sind nur ein paar spontan gewählte Symbolträger eines Landes, das sich in der Krise und im Abstieg befindet.
Eben noch hat man das Schiff gegen einen Eisberg gefahren, schon bewirbt man sich wieder um den Posten des Kapitäns, ohne einen Funken Scham und Demut – man hat ja Erfahrungen gesammelt. Wäre die FDP nicht schon auf der Fahrt über Bord gegangen, es hätten sich alle drei dieser Irrgänger erneut aufstellen lassen.
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Würden es die Populisten besser machen?
Kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen. Aber: statt einer Begrenzung der Zuwanderung und eines sinnvollen Einwanderungsgesetzes wird dann wohl viel weniger differenziert werden. Ebenso würde der Staat ausgehöhlt werden. Das Beispiel unseres Nachbarn Polen hat gezeigt, dass der Kollateralschaden immens hoch ist (siehe Justiz).
Viele Menschen können das Gerede von Brandmauern nicht mehr hören, sehen, ohne sich näher damit zu beschäftigen, dass in Italien oder den Niederlanden das Leben weitergeht.
Viele Menschen wollen nichts mehr von der Ukraine hören, würden gerne wieder russisches Gas, wenn es den Geldbeutel schonen würde. Für viele von ihnen ist Putin gar nicht so schlimm. Mit China würden wir doch auch Geschäfte machen. Bedrohung für Europa? Ach geh!
Wir leben in einer Zeit, in der Gesetze für verschwindend geringe Teile der Bevölkerung verabschiedet werden, die Auswirkungen auf die gesamte Gesellschaft haben (z.B. Selbstbestimmungsgesetz). Man kann das als Fortschritt bezeichnen, ebenso als völlig meschugge.
Das Zensieren von Kinderbüchern, das Gendern, das strafrechtliche Verfolgen von Leuten, die ein satirisches Bild teilen usw. führen dazu, dass sich große Teile der Gesellschaft gegängelt fühlen. Niemand wird dazu gefragt, ob er das gut findet. Es wird von Minderheiten gemacht. Die Gesellschaft zergliedert sich in Minderheiten, von denen jede was will, sich wichtig macht. Wenn man sich 2 Stunden irgendwo festklebt, ist man Aktivist. Überall gehen die Wälder kaputt, könnte man helfen, neue Bäume zu pflanzen. Zu anstrengend! Man kippt lieber Tomatensuppe auf Kunstwerke, macht sich viel besser bei Instagramm.
Im Grunde sind das alles Dinge, die große Teile der Gesellschaft nerven und Tropfen für Tropfen das vielzitierte Fass füllen, bis es irgendwann überläuft.
Hinzu kommt, dass die Gesellschaft in meinen Augen über die letzten Jahre in vielerlei Hinsicht abgestumpft ist. Das hat sicherlich mit einer Art Überhitzung im Allgemeinen zu tun, wie z.B. Stress durch schlechte Nachrichten, Zukunftssorgen, finanzielle Unsicherheit, das Digitale im Allgemeinen, die Geschwindigkeit im Leben usw.
Ich meine auch, dass der Sprache eine gewichtige Rolle zukommt, die durch den Dauereinsatz von Superlativen, Lügen und hohlen Phrasen an Kraft verliert. Das Gendern spielt da auch eine Rolle, weil es den Fokus von der Botschaft auf Äußerlichkeiten richtet. Es wird weniger darauf geachtet, ob ich eine Botschaft möglichst überzeugend, bestenfalls klug und geschliffen, formuliere, so dass Menschen sich angesprochen fühlen,sondern es wird mehr darauf geachtet, dass Sprache z.B. „gerecht ist“, bloß keine potentielle Ausgrenzung herausgelesen werden kann. Man verkennt dabei aber anscheinend völlig, dass das Gegenteil erreicht wird, man die Klarheit einer Botschaft untergräbt. Der Fokus wird automatisch auf den Gerechtigkeits- bzw. Identitätsaspekt gerichtet, weg von der ursprünglichen Aussage.
Abnehmende Kritikfähigkeit, fehlende Bereitschaft einander zuzuhören (es triggert nur noch), eine Empörungskultur tragen ihren Teil zu den Problemen bei.
Mittlerweile sind wir an einem Punkt angekommen, an dem wachsende Teile der Gesellschaft einen großen Knall herbeisehnen, mindestens auf politischer Ebene. Es hat etwas von infantilem Trotz, Resignation, Politikverdrossenheit, Erschöpfung...und ???
Eines ist klar, es fühlen sich viele Menschen nicht mehr ernst genommen von der klassischen Politik, so dass man "denen" mal so richtig einen mitgeben möchte. Dabei ist egal, wie gefährlich das ist.
Nur: wenn weiter mit dieser Arroganz und diesem Hochmut aus ihrem Elfenbeinturm regiert wird, dann geht das dieses Mal vielleicht noch gut, aber sicherlich nicht mehr lange. Ich will nicht herausfinden, was dann passiert.