So war das an der Schule auch, wobei auch da wie gesagt beide Schülergrüppchen in den Pausen lieber für sich waren.
Daneben gabs dann aber noch den "auferzwungenen" Inklusionsunterricht.
Und den fand keiner gut und nützlich. Weder die Lehrerin der Förderklasse, noch die Lehrer der "Standard"-Klassen, noch die jeweiligen Schüler.
Also ich habe ein paar jahre auf einer inklusiven Schule als Lehrerin gearbeitet.
Die Schule und ihre Inklusionsmaßnahmen waren mies. Aber NICHT, weil der Gedanke der Inklusion falsch wäre, sondern weil die Maßnahmen und Möglichkeiten dazu gefehlt haben, bzw weil es nur Augenwischerei war.
Wir Lehrer wurden nicht geschult oder beraten, es gab keine entsprechende Vorbereitung oder sonst irgendwas. Das kann natürlich nicht klappen.
DA liegt doch der Hase im Pfeffer: Inklusion kann und darf ja nicht bedeuten, dass man so tut, als wäre die Probleme der jeweiligen Einschränkungen nicht vorhanden (und das passiert leider oft): Inklusion muss bedeuten, dass die Gesellschaft sich öffnet um Menschen entsprechend ihrer persönlichen Lage und Fähigkeiten keine Steine in den Weg zu legen und eben die "Türen" offen zu halten.
Das was die AFD da will ist ja schlicht ein aufgeben der Inklusion- ein separieren, weil es einfacher ist.
Das halte ich für den absolut falschen Weg.
Mal ein paar Beispiele um zu verstehen, was ich meine:
Nehmen wir an, Du hast einen Rollstuhlfahrer, der aber ansonsten ein cleverer Kerl ist: In einer Schule mit NULL Inklusion kann er nicht teilnehmen und muss evtl auf eine schlechte Schule oder bekommt unzureichende Bildung: Also seine fehlende Mobilität wird zum Grund für eine Begrenzung seiner sonstigen Fähigkeiten. Das ist doch grauenhaft.
Umgekehrt wäre es auch schräg, so zu tun, als wäre er nicht im Rollstuhl und ihn mit aller gewalt im normalen Sportunterricht teilnehmen zu lassen(dann hat er halt jedes Zeugnis einen 6er im Sport)
Auch das wäre ja Mist, weil eben unrealistisch.
Realistische und funktionierende Inklusion wäre, dass die Schule zB wenn sie über keinen Aufzug verfügt, die Unterrichtsstunden dieser Klasse mit dem Rollifahrer halt im EG abhält.
Und so ähnlich kann man es auf alle möglichen Beispiele übertragen. ich habe an meiner Schule einige Autisten unterrichtet: Da war alles dabei: Vom total agressiven einfach nicht beschulbaren Kind, über den kleinen verkopften Nerd, der nicht wirklich teilnehmen konnte, weil er in der Klasse wegen seiner Absonderlichkeiten gemobbt wurde, bis hin zu Schülern, denen du das ganze nicht mal angemerkt hast.
Inklusion würde bedeuten, dass man flexibel auf die Einzelfälle reagieren kann, aber es bedeutet nicht, dass wirklich JEDER Schüler irgendwie mitgezogen werden muss.
Für manche ist dann vielleicht eine Sonderschule doch besser, aber auch eine Sonderschule sollte dann wieder transparent sein, so dass Schüler auch die Möglichkeit haben, von dort wieder weg zu kommenm und zB mit einem Sondershculabshcluss bei entsprechenden Möglichkeiten in den normalen Arbeitsmarkt zu gehen
Das erfordert aber eine gewisse Flexibilität: Und so wie ich das verstanden habe ist das genau das, was die AFD NICHT will. Also denen geht es nicht darum, dass es vielleicht für manche Menschen tatsächlich besser ist, eine Sonderschule oä zu besuchen, sondern es geht schlicht um ein Abschieben und Trennen....