Für an sich gesunde Menschen die plötzlich nach Krankheit oder Unfall behindert sind, besteht immer die Hoffnung auf Heilung in der Zukunft, denn die Medizin bleibt nicht beim heutigen Stand stehen. Wer aber schon von Geburt an schwer beeinträchtigt ist, für den ist diese Wahrscheinlichkeit viel geringer. Es gibt gute Gründe, warum viele Frauen beim vorgeburtlichen Feststellen einer schweren Behinderung lieber die Abtreibung wählen.Unter den Opfern von Magdeburg sind etliche Menschen - auch Kinder - ,deren Leben sich aufgrund des Anschlages nun für immer geändert hat.
Die gestern noch tanzten und lachten, und heute schwerstbehindert sind.
Ich wünschte, dass man den Täter vor der Tat gestoppt hätte.
Indizien für seine Gefährlichkeit gab es genug.
Was den Opfern jetzt noch bleibt, das ist die Hoffnung auf Solidarität und Teilhabe, auch wenn ihre Teilhabe für die Gesunden und Erwerbsfähigen mit Kosten und Mehraufwand verbunden ist.
Reine Körperbehinderung läßt sich heute mehr oder weniger technisch kompensieren, aber wenn es geistig fehlt, hängt alles vom Engagement der Umgebung ab, und zwar lebenslänglich. Aber in vielen Fällen gibt es keine Familie mehr, die lebenslänglich für einen Behinderten da ist, selbst die Eltern (sprich Mütter - wieviele Väter übernehmen schon jahrelange Pflegearbeit auf Kosten der eigenen Lebenswünsche) sind nicht für alle Ewigkeit da. Dann ist der Staat als letzter Notnagel gefordert. Und das ist die Realität.