_vogelfrei
Sehr aktives Mitglied
Ich habe die Zahlen auch nicht nachgerechnet, das vorweg.Wenn man die 1,760 Billionen durch die Zahl der ärmsten Hälfte der Menschheit teilt, knapp 4 Milliarden, kommen nach meiner Rechnung 440 Dollar pro Nase heraus. (Bitte noch mal nachrechnen) Das heiß so viel käme bei einer "gerechten" Aufteilung des Reichtums heraus. Davon würden diese Ärmsten unter Garantie sehr reich, oder? Einmalzahlung wohlgemerkt, nicht jedes Jahr wieder oder so, denn wenn das Geld weg ist, ist es weg für immer. Und alle Staaten haben dann das Problem daß ihnen wichtige wirtschaftliche und finanzielle Stützen weggebrochen sind, welche die Reichen mit ihren Konzernen, Arbeitsplätzen, Investitionen und Spenden darstellen. Alle staatlichen Belastungen würden dann einseitig auf dem übrig bleibenden Mittelstand lasten, vorausgesetzt daß das betreffende Land sowas überhaupt hat, denn wo die Grenze zwischen superreich und arm sehr dünn ist (vor allem afrikanische Länder) bliebe dann kaum noch etwas übrig, von dem der Staat Steuern erheben kann.
Wieder mal ein gutes Beispiel, warum sozialistische Gleichmacherei in der Realität nicht funktioniert.
Es geht mir (und den meisten anderen, die ähnliche Kritiken formulieren) aber auch nicht darum, dass alle exakt das gleiche haben, es gibt allerdings ziemlich viel zwischen der aktuellen Vermögensverteilung und absoluter Gleichheit. Wenn ein Mensch, der extrem viel Verantwortung trägt, meinetwegen das 5-10fache (fiktive Zahl, bitte nicht todernst nehmen)an Vermögen hat wie der kleinste Arbeitnehmer, würde ich nicht auf die Barrikaden gehen.
Aber die aktuellen Vermögensunterschiede sind so gigantisch, dass man sie sich gar nicht bildlich vorstellen kann. Dass das ein Problem für Gesellschaft und Demokratie ist, haben inzwischen viele erkannt, nicht nur Ultralinke.
Der "Triple-Down-Effekt" auf den du indirekt anspielst, gilt inzwischen für nicht mehr gültig.
Ich frage mich immer, was mit uns los ist, dass es so viel Solidarität mit Milliardär*innen gibt, obwohl wir vermutlich nicht mal einen davon kennen aber so wenig Solidarität mit Gruppen, die sie dringend brauchen könnten.
"Die Mär hält sich, dass Steuersenkungen für Wohlhabende später mehr Investitionen, Arbeitsplätze und höhere Einkommen für die breite Bevölkerung zur Folge haben. Eine Studie der London School of Economics kommt jedoch zum klaren Ergebnis: In den letzten 50 Jahren haben Steuersenkungen auf Vermögen und Spitzeneinkommen lediglich einer Gruppe geholfen – den Reichen selbst."
50 Jahre Steuersenkungen für Reiche blieben ohne "Trickle-Down"-Effekt
Steuersenkungen für Reiche brachten laut London School of Economics-Studie über 50 Jahre wenig Wachstum und Jobs, aber stärkten Reichtum und Ungleichheit. Trumps Steuerreform änderte wenig.
kontrast.at
"E
s war unter dem damaligen US-Präsidenten Ronald Reagan, als die Wirtschaft zum Beet deklariert wurde: „Trickle-down-Effekt“ nannte dessen Wirtschaftsberater David Stockman damals seine Variante einer angebotsorientierten Wirtschaftspolitik: Steuersenkungen und andere Wohltätigkeiten für die Reichen, am Ende würde sich ihr Wohlstand – verbunden mit üppigen Investitionen in die Wirtschaft und einem daraus resultierenden Turbo-Wachstum – bis tief hinein in die untersten sozialen Schichten ausbreiten.
Schon damals war diese Sicker-Theorie nicht unumstritten. 30 Jahre später ist sie ziemlich widerlegt. Eine Volkswirtschaft funktioniert doch nicht so einfach wie ein Gemüsebeet."
Kapitalismus - Warum der Markt kein Blumenbeet ist
Wer sich anstrengt und arbeitet, kommt zu Wohlstand. Das ist das immer wieder formulierte Versprechen der Marktwirtschaft. Nur: Es stimmt nicht. Wer unten ist, bleibt auch unten – das beschreibt zumindest der britische Soziologe Andrew Sayer in seinem Buch "Warum wir uns die Reichen nicht...
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