Sie lehnen Inklusion ab. Ich zitiere direkt aus dem AFD Wahlprogramm. um mich nicht des Vorwurfes mangelnder Neutralität auszusetzen:
Keine ideologisch motivierte Inklusion:
Förder- und Sonderschulen erhalten
Die Forderung der Vereinten Nationen, behinderten
Kindern Teilhabe am Bildungssystem zu garantieren, ist
in Deutschland bereits erfüllt. Kinder mit besonderem
Förderbedarf erhalten in der Förderschule eine
umfassende Unterstützung, die die Regelschule nicht
leisten kann.
Die AfD setzt sich deshalb für den Erhalt der Förder- und
Sonderschulen ein. Die Förderschule muss wieder zum
Regelfall für Schüler mit sonderpädagogischem Förder-
bedarf werden.
(Zitatende)
Persönlicher Nachtrag von mir: Damit werden leider auch jene Kontakte zwischen Kindern behindert,
die dann über Vorurteile obsiegen.
O-Ton Björn Höcke: "Gesunde Gesellschaften brauchen gesunde Schulen... Wir müssen uns von Ideologieprojekten wie Inklusion befreien, weil solche Projekte unsere Kinder nicht weiterbringen, und ihnen dabei helfen die Fachkräfte von morgen zu werden. "
Maximilian Krah bezeichnete die ARD Tagesschau in Einfacher Sprache als "Nachrichten für Idioten."
Als Mensch mit Behinderung machen mir solche Äußerungen Angst.
Die AFD macht mir Angst.
Ich habe Angst, dass ich irgendwann zu teuer, zu lästig, zu überflüssig werde.
Und darum unterstütze ich nur solche Politiker, die sich nicht schämen als Gut(e)Menschen bezeichnet zu werden.
Meiner Meinung nach liegst du da Propaganda auf.
Ich habe mich schon vor einiger Zeit zu dem derzeitigen Stand der Inklusion mal etwas belesen und dazu im Forum auch gepostet.
Inklusion ist eine tolle Sache wenn sie denn umfassend funktionieren würde.
"Sonderpädagoginnen und Sonderpädagogen im Land zeichnen einer Umfrage des Verbands Bildung und Erziehung (VBE) zufolge ein düsteres Bild der Inklusion. Acht von zehn dieser Lehrkräfte, die behinderte Kinder an regulären Schulen fördern, gaben demnach an, dass sie mit der Umsetzung der Inklusion unzufrieden sind"
"Fast alle Befragten (98 Prozent) schätzen der Erhebung zufolge ihre aktuelle Arbeitsbelastung als hoch bis sehr hoch ein. Auffallend: Unter den Belastungsfaktoren wird an oberster Stelle eine wachsende Zahl an Kindern mit Autismus, psychischen und chronischen Erkrankungen genannt (78 Prozent) - erst danach folgen Mehrarbeit (71 Prozent) und die Heterogenität der Schülerinnen und Schüler (69 Prozent).
Daneben werden fehlendes Fachpersonal, ein hoher Krankenstand und das Zusammenlegen von Klassen moniert. Das gefährde die Beschulung von körperlich und geistig beeinträchtigten Kindern, kritisierte VBE-Landeschef Gerhard Brand. Gerade autistische Kinder benötigten einen höheren Personalschlüssel. Aber die meisten SBBZ wiesen nur eine Lehrkräfteversorgung von 60 bis 90 Prozent auf und seien damit chronisch unterversorgt."
www.landtag-bw.de
Die Lehrer sind doch schon überforderte. Jetzt kommen Kinder mit erhöhtem Versorgungs und Förderbedarf in eine Schule wo das Fachpersonal fehlt. 🙈
Meine Tochter ist in einer Förderschule, selbst da fehlen die speziell ausgebildeten Pädagogen schon.
Was tut man den Kindern nur an, wenn man sie in eine Regelschule steckt, wo sich kaum einer auf deren Bedürfnisse einstellt?
Dazu können Kinder grausam sein, wenn es Kinder in der Klasse gibt die total anders sind. Dort werden sie dann erst Recht ausgegrenzt.
Es ist auch nicht von der Hand zu weisen das aufgrund fehlender Ressourcen für die Inklusion auch das Lernniveau für die anderen Schüler sinkt.
"Daneben werden fehlendes Fachpersonal, ein hoher Krankenstand und das Zusammenlegen von Klassen moniert. «Die Ernüchterung in der Sonderpädagogik ist groß. Fehlendes Fachpersonal, hohe Krankenstände infolge permanenter Überlastung, zu viel Bürokratie und eine missglückte Umsetzung der Inklusion gefährden die Beschulung von körperlich und geistig beeinträchtigten Kindern. Ein hart errungenes Bildungsrecht steht auf dem Spiel», kritisierte VBE-Landes- und Bundeschef Gerhard Brand."
Es gibt allen Grund die Umsetzung dieses Projektes zu kritisieren.
"„Die Inklusion ist nicht gescheitert: Sie wird politisch an die Wand gefahren. Vor allem weil die Regelschulen nicht die nötige Ausstattung und das nötige Personal erhalten, um alle Kinder inklusiv zu unterrichten“, unterstrich die GEW-Vorsitzende. Zwar seien bei der schulischen Inklusion in erster Linie die Bundesländer am Zug, aber auch die Bundesregierung dürfe sich nicht ihrer Mitverantwortung entziehen. „Statt immer nur auf die Verantwortung der Länder zu verweisen und diesen Flickenteppich zu dulden, schlagen wir gemeinsame Zielsetzungen, eine bundesweite Gesamtstrategie und eine Bund-Länder-Kooperation vor, um Maßnahmen und Ressourcen zu steuern“, sagte Finnern. Sie kritisierte, dass Deutschland dem UN-Ausschuss in Genf nicht einmal die nötigen Daten zur Bewertung der Umsetzung der Inklusion vorlege."
Bildungsgewerkschaft zur aktuellen UN-Staatenprüfung Deutschlands zur Umsetzung der Behindertenrechtskonvention
www.gew.de
Kannst dich ja mal mit dem Thema beschäftigen und dann die Frage stellen ob es wirklich um das Wohl der Kinder geht oder nur um eine Ideologie.
Es fehlen doch sowieso schon überall Lehrkräfte, wie will man denn den Mehraufwand durch Inklusion bewerkstelligen? Schön gedacht alleine, reicht nicht.
Ist klar dass man lieber vom eigenen Versagen ablenkt indem man Höcke unterstellt er habe etwas gegen behinderte Menschen. Das ist totaler Quatsch.
Ob man das Inklusionsprojekt deswegen komplett fallen lässt, eine andere Frage.
Ich finde es sollten erst mal wieder gute Bedingungen in den Schulen hergestellt werden, damit die Lehrkräfte auch der Inklusion gerecht werden können.
Und nur darum ging es bei dem Interview zu dem Thema von Höcke.