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Wen wählst du bei der nächsten Bundestagswahl (2025)?

Wen wähle ich bei der nächsten Bundestagswahl (23/02/2025)

  • SPD

    Teilnahmen: 9 9,8%
  • CDU/CSU

    Teilnahmen: 11 12,0%
  • Grüne

    Teilnahmen: 17 18,5%
  • FDP

    Teilnahmen: 2 2,2%
  • AfD

    Teilnahmen: 34 37,0%
  • Die Linke

    Teilnahmen: 4 4,3%
  • BSW

    Teilnahmen: 3 3,3%
  • Freie Wähler

    Teilnahmen: 1 1,1%
  • sonstige

    Teilnahmen: 11 12,0%

  • Anzahl der Umfrageteilnehmer
    92

Insta

Sehr aktives Mitglied
Das waren jetzt sehe viele Behauptungen ohne Belege.

Vorschlag: Du hast jetzt mehrfach argumentiert hast, dass die grüne Klimapolitik gut sei, belege das doch bitte. Aber genau so "komplex" wie du sagst. Also nicht nur eine losgelöste deutsche CO2 Bilanz sondern einen ganzheitlichen Blick auf den globalen Klimaschutz. Keine Behauptungen, sondern Zahlen und Fakten bitte.

Aus von von mir zitierten Statistiken ist ja ablesbar, dass der CO2 Ausstoß global kontinuierlich steigt. Es ist keinerlei deutscher Einfluss spürbar. Auch die Gesamtfördermenge von fossilen Energien wurde nicht reduziert. Und ob eine Fabrik in Deutschland CO2 ausstößt oder wir sie vertreiben und sie anderswo CO2 ausstößt macht auch keinen Unterschied.

Belege mir bitte, dass die grüne Klimapolitik gut ist, denn das ist ja deine Argumentationsbasis und deine These. Diese solltest du imho belegen.
Das kann ich nur unterstützen, Du hattest jetzt viele sehr interessante Themen aufgebracht @Violetta Valerie, worauf basiert das und welche Zahlen hast Du für Deine Aussagen zu Grunde gelegt?
 

_vogelfrei

Sehr aktives Mitglied
Um ehrlich zu sein, da werde ich vorerst nicht mehr wählen. Ich erkenne nur marginale reale Gestaltungsmöglichkeiten der Politik innerhalb des existierenden Systems.
Der Mensch ist kein Vernunftswesen, und gewisse Entwicklungen offensichtlich determiniert.
Ich denke, ich kann deine Haltung ein Stück weit verstehen, weil mir vor allem früher Zynismus und eine allgemeine Enttäuschung "über die Menschheit" auch sehr nahe lagen. Insgesamt ist meine Haltung auch nicht, dass der "Einzelne" mit Verantwortung überfrachtet werden sollte (und beschämt werden sollte, wenn er dieser nicht nachkommt), sondern meiner Ansicht nach müssen Probleme vor allem politisch und strukturell gelöst werden. Trotzdem lebt Demokratie auch von Verantwortung und deswegen sehe ich deine Ausführungen etwas kritisch, ich hoffe, es kommt nicht zu belehrend oder unfreundlich rüber, so meine ich es nicht, ich schätze dich und deine Beiträge im Forum sehr. Ich möchte aber gerne meine Gedanken dazu aufschreiben. :)

Aus meiner heutigen Perspektive empfinde ich eine sehr zynische und fatalistische Haltung problematisch, weil es nach meinem Gefühl ein Weg ist, sich der eigenen Verantwortung als Teil der Demokratie nicht zu stellen. Ja, vieles auf der Welt läuft richtig schei*e und es ist schwer (nicht nur jetzt, lange schon) darauf zu vertrauen, dass nicht alles vor die Hunde geht, weil es so viele Beispiele von Inhumanität und grober Verantwortungslosigkeit gibt.
Aber ich finde, wenn sich alle in so einer Haltung verschanzen, sich resigniert zurückziehen, steckt diese Haltung zum einen an und man nutzt den, zugegebenermaßen meist nur sehr kleinen, Veränderungsradius, den man selbst hat, nicht. Was daran gut sein kann (vielleicht noch Selbstschutz? Das Gefühl, mit alle dem nicht mehr viel zu tun zu haben?), weiß ich nicht genau.

Neben Bürgergeldempfängern steht mit kranken AN schon die nächste Gruppe auf der Anklagebank.
Allianz CEO Bäte fordert den Karenztag, Raffelhüschen - natürlich in der BILD - schon drei Karenztage und 2000 € Selbstbeteiligung. Vor 2004 reichte es noch für Zahnersatz und Brille.
Ab 2040 nicht mal mehr für eine Blinddarmoperation.
Am Ende ist alles nur ein riesengroßer Verteilungszirkus. Wildgewordene Ferkel, die sich um die Zitze der Sau drängeln. Nicht gestaltend, sondern in Panik.
Genau diese Gefahr sehe ich auch, deswegen finde ich problematisch, sich resigniert zurückzulehnen und diejenigen machen zu lassen, die solche Haltungen vertreten. Unser Sozialstaat (der auch heute bei weitem nicht perfekt ist), ist meiner Meinung nach unser höchstes Gut, extrem wichtig, für ein halbwegs menschenwürdiges Leben. Ich finde sehr gefährlich, dass das in Vergessenheit gerät und immer weiter in Frage gestellt wird und für mich ist keine sinnvolle Option, das einfach geschehen zu lassen.

Dazu verlinke ich mal die Broschüre der Rosa-Luxemburg-Stiftung:

https://www.rosalux.de/publikation/id/52882/unsere-soziale-haengematte

Der Westen erweist sich gerade als Schönwetterdemokratie.
Ein Stück weit sehe ich das auch so. Aber, auch wenn es plump klingt, die Demokratie sind wir alle und es gibt auch genug Menschen, die die Gefahr sehen und gerade in den letzten Jahren begonnen haben, sich zu organisieren, Strukturen aufzubauen, gerade auch im ländlichen Raum. Beispiele zB hier:

Ich merke hier im Forum immer wieder, dass ich ein andere Verhältnis zu Politik habe, als viele Schreiber*innen hier. Vielleicht liegt das daran, dass ich in Berlin wohne und einige Menschen kenne, die in der Politik tätig sind. Für mich fühlt sich Politik jedenfalls nicht weit weg und abstrakt an, sondern ich sehe Veränderungspotentiale und ich kenne gute, engagierte Menschen, denen ich vertraue, wirklich gutes im Schilde zu führen.

Als Schwerbehinderter erwarte ich nichts Gutes von der Politik mehr. Ich werde morgen dort sein, wo heute Flüchtlinge stehen.
Die Gefahr sehe ich auch. Deswegen ist das geringste, was man tun kann, wenigstens eine Partei zu wählen, die zumindest nicht widerspruchslos solche Diskurse mitträgt, zB die Linke. Selbst wenn man nicht von allem in ihrem Wahlprogramm überzeugt ist (ich finde eh illusorisch, ein Programm zu finden, das einem zu 100% zusagt), bildet sie (vor allem seid Wagenknecht & Co. endlich raus sind) zumindest ein Gegengewicht zum menschenverachtenden Diskurs und nimmt der AfD ein paar Sitze im Bundestag weg, wenn sie reingewählt wird. Mehr als nichts zu verbessern, kann es auch nicht.
Ich finde nicht wählen, wirklich nicht gut, auch wenn ich es zu Teilen verstehen kann. Aber die Botschaft, dass viele Menschen unzufrieden sind, kommt schon lange an und was nutzt es? Die AfD ist laut Umfragen bei 20+ %. Ich glaube, die eigene Unzufriedenheit durch nicht Wählen zu demonstrieren, macht wirklich gar nichts besser, bestärkt vielleicht noch die großen Parteien darin, ihren AfD nahen Kurs fortzusetzen.

Deswegen meine kleine Bitte: Wenn du selbst trotzdem überhaupt keinen Sinn drin siehst, tus für mich und wähle eine linkere Partei. :D Nach dem, was ich im Forum hier von dir lese, denke ich zumindest, dass es deinen Haltungen nicht ganz entgegen steht.

Aber wenn es dann der heutigen Mittelschicht so richtig an den Kragen geht, weil bei den unteren Schichten gar nichts mehr zu holen ist, und KI die berufliche Wettbewerbsfähigkeit der Mittelschicht erodiert, sich bei den Jobcentern zunehmend hochqualifizierte Bürger wiederfinden, dann wird es wieder eine Revolution geben.
Oder wir kapieren, KI für uns zu nutzen und revolutionieren den Arbeitsmarkt im Sinne von weniger Arbeit und einem anderen Steuersystem. Das ist ja eher meine Hoffnung, darüber hatten wir uns ja in anderen Threads schon ausgetauscht, dass ich in KI auch Potentiale für Verbesserung sehe.

Ändern läßt sich dies nicht durch Verbote, sondern nur durch Bewußtsein, durch eigenen Verzicht, durch Erkenntnis. Diese traue ich einer zu großen Gruppe von Menschen schlicht nicht zu.
Ich traue das den Menschen leider auch nicht im großen Stil zu, deswegen halte ich gut begründete und wissenschaftlich fundierte Verbote nicht immer für den falschen Weg. Es gibt ja prominente Beispiele wie das Nichtraucherschutzgesetz, das nach anfänglichem großen Protest inzwischen auch zur völligen Normalität geworden ist.

Eine Partei die nicht nur mit dem Finger auf einzelne Schichten zeigt (die da oben...)
Ich halte von der populistischen Formulierung "die da oben" auch nicht viel, aber ich sehe tatsächlich ein großes Problem darin, dass sich Kapital bei einigen wenigen konzentriert und sich dadurch immer mehr Macht bei einigen wenigen konzentriert. Das hat für mich nichts mit Neid oder einfachen Antworten zu tun, aber ich sehe es (unter anderem) als eine der Gefahren unserer Demokratie und richtig, darüber zu sprechen.
Nach meinem Gerechtigkeitsempfinden gibt es auch einen großen Unterschied dazwischen, Menschen in Not für Probleme verantwortlich zu machen oder Menschen mit sehr viel Geld und Macht, die tatsächlich Einfluss haben.


 

Insta

Sehr aktives Mitglied
Ich halte von der populistischen Formulierung "die da oben" auch nicht viel, aber ich sehe tatsächlich ein großes Problem darin, dass sich Kapital bei einigen wenigen konzentriert und sich dadurch immer mehr Macht bei einigen wenigen konzentriert. Das hat für mich nichts mit Neid oder einfachen Antworten zu tun, aber ich sehe es (unter anderem) als eine der Gefahren unserer Demokratie und richtig, darüber zu sprechen.
Dann kann man aber keinesfalls die Linken wählen. Da geht es immer nur gegen "die da oben". Selbst der kleine Vermieter soll die Wohnung für kleines Geld vermieten, damit selbst jeder "Faulpelz" für sehr wenig Geld wohnen kann. Nur mal ein Beispiel. Die Linke ist der Klassenkampf schlechthin (und da fallen aktuell nur 3% drauf rein).
 

Mensch1

Aktives Mitglied
Ich habe Angst, dass ich irgendwann zu teuer, zu lästig, zu überflüssig werde.
Und darum unterstütze ich nur solche Politiker, die sich nicht schämen als Gut(e)Menschen bezeichnet zu werden.
In einer weiteren Frage will die Fraktion wissen, wie viele Fälle der durch Heirat in der Familie entstandenen Behinderungen einen Migrationshintergrund haben."
die AFD teilt halt in Gruppen ein, wer mitspielen darf und wer nicht, ist genau festgelegt
Danke für Eure Infos. ...Wobei: Welche Politiker sind das, die sich nicht schämen, als Gut(e) Menschen bezeichnet zu werden?

In den Beiträgen ging es ja überwiegend um Kinder. ...Was ist denn mit den erwachsenen Menschen? Wird es irgendwann "gefährlich" einen GdB zu haben, auch wenn es "nur" wegen Depressionen, Migräne, Bandscheibenproblemen oder Diabetes ist? Sollte man ihn deshalb besser nicht beantragen?

Ich weiss grad, ehrlich gesagt, nicht welche Partei ich wählen soll. Ich tendiere zu einer kleinen Partei, aber vermutlich wäre es besser, eine größere zu wählen. ...und wer, von den Wahlberechtigten, liest sich wirklich das komplette Wahlprogramm durch bzw. verfolgt auch in der Zeit zwischen den Wahlen, was wer was von den Politikern sagt und zu welcher Partei diese Person gehört? Ich bekomme Manches mit, aber längst nicht Alles.
 

HDT

Mitglied
Sie lehnen Inklusion ab. Ich zitiere direkt aus dem AFD Wahlprogramm. um mich nicht des Vorwurfes mangelnder Neutralität auszusetzen:

Keine ideologisch motivierte Inklusion:
Förder- und Sonderschulen erhalten
Die Forderung der Vereinten Nationen, behinderten
Kindern Teilhabe am Bildungssystem zu garantieren, ist
in Deutschland bereits erfüllt. Kinder mit besonderem
Förderbedarf erhalten in der Förderschule eine
umfassende Unterstützung, die die Regelschule nicht
leisten kann.
Die AfD setzt sich deshalb für den Erhalt der Förder- und
Sonderschulen ein. Die Förderschule muss wieder zum
Regelfall für Schüler mit sonderpädagogischem Förder-
bedarf werden.

(Zitatende)
Persönlicher Nachtrag von mir: Damit werden leider auch jene Kontakte zwischen Kindern behindert,
die dann über Vorurteile obsiegen.

O-Ton Björn Höcke: "Gesunde Gesellschaften brauchen gesunde Schulen... Wir müssen uns von Ideologieprojekten wie Inklusion befreien, weil solche Projekte unsere Kinder nicht weiterbringen, und ihnen dabei helfen die Fachkräfte von morgen zu werden. "
Maximilian Krah bezeichnete die ARD Tagesschau in Einfacher Sprache als "Nachrichten für Idioten."

Als Mensch mit Behinderung machen mir solche Äußerungen Angst.
Die AFD macht mir Angst.
Ich habe Angst, dass ich irgendwann zu teuer, zu lästig, zu überflüssig werde.
Und darum unterstütze ich nur solche Politiker, die sich nicht schämen als Gut(e)Menschen bezeichnet zu werden.
Auch wenn ich mich jetzt wieder unbeliebt mache..
Ist es nicht so, das eine generelle Inklusion das Lerntempo und somit auch das Unterrichten des kompletten vorgesehenen Stoffes bremst, verhindert (zusätzlich zu den Erschwernissen wenn ein zu großer Anteil von Migranten zu wenig Deutsch kann)? Das Lerntempo muss doch auf die schwachen in der Klasse abgestimmt werden, das sind doch dann nun einmal die mit geistigen Einschränkungen (körperliche Einschränkungen spielen dabei keine Rolle, deren Beteiligung sehe ich absolut unkritisch!!). Und es ist doch bestimmt nicht jeder Lehrer (gerade bei dem akuten Lehrermangel) entsprechend ausgebildet, um diese eingeschränkten Schüler bestmöglich zu erreichen, zu unterrichten. Ist es da nicht auch für die betroffenen besser mit gleichen Schülern, von ausgebildeten Fachpersonal für diese Schüler speziell angepassten Unterricht zu bekommen?
 

Selbst-Bewusst77

Aktives Mitglied
Ich denke, ich kann deine Haltung ein Stück weit verstehen, weil mir vor allem früher Zynismus und eine allgemeine Enttäuschung "über die Menschheit" auch sehr nahe lagen. Insgesamt ist meine Haltung auch nicht, dass der "Einzelne" mit Verantwortung überfrachtet werden sollte (und beschämt werden sollte, wenn er dieser nicht nachkommt), sondern meiner Ansicht nach müssen Probleme vor allem politisch und strukturell gelöst werden. Trotzdem lebt Demokratie auch von Verantwortung und deswegen sehe ich deine Ausführungen etwas kritisch, ich hoffe, es kommt nicht zu belehrend oder unfreundlich rüber, so meine ich es nicht, ich schätze dich und deine Beiträge im Forum sehr. Ich möchte aber gerne meine Gedanken dazu aufschreiben. :)

Aus meiner heutigen Perspektive empfinde ich eine sehr zynische und fatalistische Haltung problematisch, weil es nach meinem Gefühl ein Weg ist, sich der eigenen Verantwortung als Teil der Demokratie nicht zu stellen. Ja, vieles auf der Welt läuft richtig schei*e und es ist schwer (nicht nur jetzt, lange schon) darauf zu vertrauen, dass nicht alles vor die Hunde geht, weil es so viele Beispiele von Inhumanität und grober Verantwortungslosigkeit gibt.
Aber ich finde, wenn sich alle in so einer Haltung verschanzen, sich resigniert zurückziehen, steckt diese Haltung zum einen an und man nutzt den, zugegebenermaßen meist nur sehr kleinen, Veränderungsradius, den man selbst hat, nicht. Was daran gut sein kann (vielleicht noch Selbstschutz? Das Gefühl, mit alle dem nicht mehr viel zu tun zu haben?), weiß ich nicht genau.



Genau diese Gefahr sehe ich auch, deswegen finde ich problematisch, sich resigniert zurückzulehnen und diejenigen machen zu lassen, die solche Haltungen vertreten. Unser Sozialstaat (der auch heute bei weitem nicht perfekt ist), ist meiner Meinung nach unser höchstes Gut, extrem wichtig, für ein halbwegs menschenwürdiges Leben. Ich finde sehr gefährlich, dass das in Vergessenheit gerät und immer weiter in Frage gestellt wird und für mich ist keine sinnvolle Option, das einfach geschehen zu lassen.

Dazu verlinke ich mal die Broschüre der Rosa-Luxemburg-Stiftung:

https://www.rosalux.de/publikation/id/52882/unsere-soziale-haengematte



Ein Stück weit sehe ich das auch so. Aber, auch wenn es plump klingt, die Demokratie sind wir alle und es gibt auch genug Menschen, die die Gefahr sehen und gerade in den letzten Jahren begonnen haben, sich zu organisieren, Strukturen aufzubauen, gerade auch im ländlichen Raum. Beispiele zB hier:

Ich merke hier im Forum immer wieder, dass ich ein andere Verhältnis zu Politik habe, als viele Schreiber*innen hier. Vielleicht liegt das daran, dass ich in Berlin wohne und einige Menschen kenne, die in der Politik tätig sind. Für mich fühlt sich Politik jedenfalls nicht weit weg und abstrakt an, sondern ich sehe Veränderungspotentiale und ich kenne gute, engagierte Menschen, denen ich vertraue, wirklich gutes im Schilde zu führen.



Die Gefahr sehe ich auch. Deswegen ist das geringste, was man tun kann, wenigstens eine Partei zu wählen, die zumindest nicht widerspruchslos solche Diskurse mitträgt, zB die Linke. Selbst wenn man nicht von allem in ihrem Wahlprogramm überzeugt ist (ich finde eh illusorisch, ein Programm zu finden, das einem zu 100% zusagt), bildet sie (vor allem seid Wagenknecht & Co. endlich raus sind) zumindest ein Gegengewicht zum menschenverachtenden Diskurs und nimmt der AfD ein paar Sitze im Bundestag weg, wenn sie reingewählt wird. Mehr als nichts zu verbessern, kann es auch nicht.
Ich finde nicht wählen, wirklich nicht gut, auch wenn ich es zu Teilen verstehen kann. Aber die Botschaft, dass viele Menschen unzufrieden sind, kommt schon lange an und was nutzt es? Die AfD ist laut Umfragen bei 20+ %. Ich glaube, die eigene Unzufriedenheit durch nicht Wählen zu demonstrieren, macht wirklich gar nichts besser, bestärkt vielleicht noch die großen Parteien darin, ihren AfD nahen Kurs fortzusetzen.

Deswegen meine kleine Bitte: Wenn du selbst trotzdem überhaupt keinen Sinn drin siehst, tus für mich und wähle eine linkere Partei. :D Nach dem, was ich im Forum hier von dir lese, denke ich zumindest, dass es deinen Haltungen nicht ganz entgegen steht.



Oder wir kapieren, KI für uns zu nutzen und revolutionieren den Arbeitsmarkt im Sinne von weniger Arbeit und einem anderen Steuersystem. Das ist ja eher meine Hoffnung, darüber hatten wir uns ja in anderen Threads schon ausgetauscht, dass ich in KI auch Potentiale für Verbesserung sehe.



Ich traue das den Menschen leider auch nicht im großen Stil zu, deswegen halte ich gut begründete und wissenschaftlich fundierte Verbote nicht immer für den falschen Weg. Es gibt ja prominente Beispiele wie das Nichtraucherschutzgesetz, das nach anfänglichem großen Protest inzwischen auch zur völligen Normalität geworden ist.



Ich halte von der populistischen Formulierung "die da oben" auch nicht viel, aber ich sehe tatsächlich ein großes Problem darin, dass sich Kapital bei einigen wenigen konzentriert und sich dadurch immer mehr Macht bei einigen wenigen konzentriert. Das hat für mich nichts mit Neid oder einfachen Antworten zu tun, aber ich sehe es (unter anderem) als eine der Gefahren unserer Demokratie und richtig, darüber zu sprechen.
Nach meinem Gerechtigkeitsempfinden gibt es auch einen großen Unterschied dazwischen, Menschen in Not für Probleme verantwortlich zu machen oder Menschen mit sehr viel Geld und Macht, die tatsächlich Einfluss haben.


Erst mal danke für Deine ausführliche Antwort.

Ich meinte meinen Beitrag gar nicht zynisch, und fatalistisch, sondern eher kritisch bezüglich der Grenzen der Parlamentarischen Demokratie, wenn diese nur als "Verantwortungsabladestelle" betrachtet wird, dann aber wieder als bevormundend wahrgenommen wird.
Ich sehe mich selbst in der dringenden Notwendigkeit selber zu handeln, und mein Leben den Herausforderungen anzupassen.
Mein CO2 Fußabdruck liegt beispielsweise bei ca 5.28 Tonnen CO2 pro Jahr, mein Heizungsverbrauch bei 470 kWh p.A. und mein Warmwasserverbrauch bei 330 kWh p.A.
So etwas kann ich als Beitrag konkret leisten.

Natürlich sind mir menschenfreundliche Parteien ideologisch näher (sozial ohne zur Autokratie zu neigen), aber ich befürchte dass eine solche Politik chancenlos ist in einer Welt, in der die Staaten im Wettbewerb um das Kapital stehen, und sowohl das Kapital und auch die Expertise wandern können. Im Grunde können die Krisen der sogenannten "vollen Welt" nur überwunden werden, wenn das Individuum zur Einsicht der Notwendigkeit Änderung des Lebenswandels gelangt.

Es gibt ja einen Grund, aus dem die Abgeltungssteuer so deutlich niedriger als die Lohnsteuer ausfällt, und die Vermögenssteuer ausgesetzt bleibt. Bei einer Anhebung der Abgeltungssteuer befürchtet die Politik selbst diese 25% zu verlieren, weil das zugrunde liegende Kapital dem Steuersystem dann ganz entzogen würde.
Ich selber sehe die Grenzen des Wachstums überdeutlich, erst Recht in einer Rohstoffarmen Exportnation wie Deutschland, aber schon der kleine ETF Besitzer unter meinen Mitforisten benötigt zur Wertsteigerung seines Fondsanteiles eben Jenes. Also werden die Produkte noch weniger nachhaltig gestaltet, damit die Konjunktur krampfhaft angekurbelt wird. Innovation spielt beim Wachstum doch ehrlicherweise eine minimale Rolle im Vergleich zur Renditegestaltung. (günstiger produzieren, teurer verkaufen)
Es wird Zeit, dass es in den Köpfen Klick macht. Die Menschen sind seit den 1980ern beim Konsum immer verrückter geworden. Eine Rückkehr zu ein wenig mehr Bescheidenheit stünde allen Schichten ganz gut zu Gesicht.

Ich würde mir überdies auch einmal konkretere Wahlprogramme wünschen. Schwammige, subtanzlose Aussagen finden sich wie ein Muster bei nahezu allen Parteien, und ich frage mich ob dies eben jener Hilflosigkeit respektive Skepsis gegenüber den eigenen Lösungsansätzen geschuldet ist.

Da ich Dich aber mag, und ungerne enttäuschen möchte, so werde ich mir am We noch einmal Gedanken machen.

Abgemacht? :)
 

Savay

Aktives Mitglied
Vio schrieb aber vom "internationalen" Markt.
Und die Nachfrage musste ja nur hierzulande künstlich geweckt werden. Im Ausland ist man in Sachen E Mobilität bedeutend weiter. Sowohl was das Angebot als auch die Nachfrage angeht.
Das hat der deutsche Autobauer auf jeden Fall verschlafen und kann es sich selbst auf die Fahne schreiben.
Vielleicht liegt es auch an sowas
"Die niedersächsische Landesregierung beschloss in ihrer Sitzung am Dienstag, Julia Willie Hamburg (36, Grüne), neue stellvertretende Ministerpräsidentin und Kultusministerin von Niedersachsen, in den Aufsichtsrat der Volkswagen AG zu entsenden."

Eine Autogegnerin im Aufsichtsrat von VW 🙈😄

Ja keine Ahnung was VW geplant hatte. Den Markt der EAutos wollten sie halt nicht ernsthaft bedienen.
Jemand kommentierte das mit dem bekannten Spruch: Schuster bleib bei deinen Leisten.
VW kann halt am besten Verbrenner.
 

CabMan

Sehr aktives Mitglied
Und ob eine Fabrik in Deutschland CO2 ausstößt oder wir sie vertreiben und sie anderswo CO2 ausstößt macht auch keinen Unterschied.
Doch, das macht einen Unterschied!
In Deutschland hat diese Firma unserem Staat Steuern eingebracht, danach im Ausland nicht mehr. Außerdem gibt es dann zusätzliche Arbeitslose, die unser Staat finanzieren muss. Weiterhin wird die jetzt im Ausland produzierte Wahre auch von Deutschland importiert. Der Transport hinterlässt sicherlich genügend CO2-Abdrücke.
Ob sich die Grünen darüber freuen? Wahrscheinlich interessiert es sie einfach nicht.
 

carrot

Aktives Mitglied
Sie lehnen Inklusion ab. Ich zitiere direkt aus dem AFD Wahlprogramm. um mich nicht des Vorwurfes mangelnder Neutralität auszusetzen:

Keine ideologisch motivierte Inklusion:
Förder- und Sonderschulen erhalten
Die Forderung der Vereinten Nationen, behinderten
Kindern Teilhabe am Bildungssystem zu garantieren, ist
in Deutschland bereits erfüllt. Kinder mit besonderem
Förderbedarf erhalten in der Förderschule eine
umfassende Unterstützung, die die Regelschule nicht
leisten kann.
Die AfD setzt sich deshalb für den Erhalt der Förder- und
Sonderschulen ein. Die Förderschule muss wieder zum
Regelfall für Schüler mit sonderpädagogischem Förder-
bedarf werden.

(Zitatende)
Persönlicher Nachtrag von mir: Damit werden leider auch jene Kontakte zwischen Kindern behindert,
die dann über Vorurteile obsiegen.

O-Ton Björn Höcke: "Gesunde Gesellschaften brauchen gesunde Schulen... Wir müssen uns von Ideologieprojekten wie Inklusion befreien, weil solche Projekte unsere Kinder nicht weiterbringen, und ihnen dabei helfen die Fachkräfte von morgen zu werden. "
Maximilian Krah bezeichnete die ARD Tagesschau in Einfacher Sprache als "Nachrichten für Idioten."

Als Mensch mit Behinderung machen mir solche Äußerungen Angst.
Die AFD macht mir Angst.
Ich habe Angst, dass ich irgendwann zu teuer, zu lästig, zu überflüssig werde.
Und darum unterstütze ich nur solche Politiker, die sich nicht schämen als Gut(e)Menschen bezeichnet zu werden.
Das ist das Modell der 60er 70er Jahre.
In der Zeit wo ich zur Grundschule ging, gab es z. B. einen extra Schulbus, der zur Dorfschule eines Nachbarortes fuhr, wo so eine "Sonderschule" bzw. "Förderschule" war.

Heute sehe ich, wie z. B. einem Schüler mit einer Lernbehinderung, (wird oder wurde von der Lebenshilfe betreut), der nach seiner Grundschulzeit mit 10 Jahren seinen Namen schrieb wie ein Kindergartenkind (mit riesigen Buchstaben und Fehlern) .
Es fehlte ihm wohl zum flüssigen Schreiben an Feinmotorik und an Konzentration.
Damals wollten die Eltern (selbst Pädagogen) ihr Kind in einer Realschule unterbringen, im Sinne der Inklusion.

Finde es schwer zu sagen, welches Modell besser ist.
Ich habe damals der Mutter des Kindes gefragt, warum sie denn nicht die Hauptschule für ihr Kind wählen. Sie meinte, dass das mit der Realschule ein Inklusionsmodell sei.
Waldorfschule und Montessori etc. wurde auch versucht, dort bekamen sie überall Absagen.

Ich meine, das ist für ein Kind auch nicht schön, gleich zu sehen, wie es überall abgelehnt wird.
Außerdem geht das Inklusionsmodell (hier in einer Realschule) meist nur mit einem Schulbegleiter, der extra für das Kind den Unterricht begleitet. Wie auch immer, irgendwann durfte ich den Eltern dazu keine Fragen mehr stellen und ich habe mich zurück gehalten.
Die Neven lagen auf jedem Fall wohl bei allen Beteiligen blank.

Ich meine, Inklusion klappt im Kindergarten oft sehr gut.
Im Grundschulalter wird es schwierig und in der weiterführenden Schule kommen die meisten Probleme.

Was ich aber überhaupt nicht verstehe ist, dass es sozusagen die Vorschulen nicht mehr gibt.
Die kamen damals als ich zur Grundschule ging neu auf bzw. entfalteten gerade ihre Blütezeit.
Ich meine, die haben oft einiges vorweg an Defiziten bei den Kindern aufgefangen.

Die AfD wie die CDU, zumindest mit Merz, sind in ihrer Argumentation sehr leistungsbezogen.
Die Schwachen sollen die Starken beim Vorankommen nicht stören, das ist für mich nicht der richtige Umgang im Miteinander.
Das ist auch der Hauptgrund, neben dem Thema "Waffenlieferungen wie Taurus etc." , warum beide Parteien bei mir schon mal aus dem Rennen sind.
Die Grünen sind allerdings auch wegen ihrer, wie ich meine, fehlgeleiteten Friedenpolitik raus.
 

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