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Pro Frau - max. ein Kind?

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Werner

Sehr aktives Mitglied
Hallo ihr vielen Hilfreichen,
erlaube mir mal, selbst eine Frage zu stellen und wäre neugierig, in welche Richtung eure Antworten gehen:

Wir haben neulich auf einem Seminar (lösungsorientierte Gesprächsführung) als Übung die Frage behandelt, was das Kernproblem der Welt heute ist und wie es gelöst werden könnte. Dazu stellten wir uns zunächst die Frage "Wann war es zum letzten Mal so, dass es gut war - so, wie es wieder werden müsste, damit es so weitergehen kann?".

Dabei kam heraus, dass ein "insgesamt guter Zustand" (aus Sicht der Welt selbst und der darauf lebenden Menschen) zuletzt vor vielen tausend Jahren existierte als es noch kein Bevölkerungswachstum gab in dessen Folge immer mehr Land für menschliche Zwecke kultiviert wurde etc.

Angenommen, dieser Zustand wäre eine Zielbeschreibung, hieße das ja, dass man Wege finden müsste, mit der Zeit wieder deutlich weniger Menschen auf der Welt zu haben. Weniger Menschen hieße vermutlich auch: weniger CO2-Ausstoß, weniger Land- und Ressourcenverbrauch etc.

Was meint ihr: Würden sich viele Menschen freiwillig oder durch Anreize darauf einlassen, nur noch max. ein Kind pro Frau in die Welt zu setzen (z.B. für die nächsten 300 Jahre), wenn es dazu einen Aufruf der UN gäbe? Vor allem natürlich in den Ländern, in denen ein starkes Bevölkerungswachstum besteht.

Neugierigen Gruß,
Werner
 

mikenull

Urgestein
Nein. Da stehen zuviele Dinge dagegen. Verstehe auch den Ausdruck "vor vielen tausend Jahren" nicht. Das wahnsinnige Tempo des Bevölkerungswachstums ist eine Sache der letzten 50 Jahre. Seither hat sich die Weltbevölkerung auf Sechseinhalb Milliarden mehr als verdoppelt - und ein Ende ist deswegen nicht abzusehen, weil allein damit die Zuwachsraten weiter steil anwachsen werden.
Ein Problem dafür besteht einfach in der Automatisierung. Immer weniger Menschen können immer mehr Menschen mit allem versorgen, was gebraucht wird. Und: Die Menschen werden im globalen Kaptalismus als Abnehmer der Waren gebraucht. Einem Bremsen kann eigentlich deshalb kein Staat, kein Unternehmer zustimmen.
 
Zuletzt bearbeitet:
D

Dr. House

Gast
Zuerst würde ich wissen wollen, wie ihr zu dieser Schlussfolgerung gekommen seid, dass es vor "vielen tausend Jahren" einen "guten" Zustand gab?

Über welche genaue Zeit spricht ihr? Welche wissenschaftlichen Methoden zur Erkenntnisgewinnung habt ihr verwendet? usw.

Oder ist das alles subjektive Wahrnehmung?

Zweitens stimme ich mit der Schlussfolgerung auch nicht überein.
Wenn man sich Menschenrechte, die Ernährung der Bevölkerung, das steigende körperliche Wachstum der Menschen, die Fähigkeit Krankheiten zu therapieren, die längere Lebenserwartung usw. anschaut, dann ging es den Menschen noch nie so gut, wie heute. Ein Prozess der übrigens andauert.

Allerdings ist natürlich Fakt, dass ein Teil des Problems der dritten Welt auf ihrem Bevölkerungswachstum basiert.
 

JaneDoe

Aktives Mitglied
Ein Problem dafür besteht einfach in der Automatisierung. Immer weniger Menschen können immer mehr Menschen mit allem versorgen, was gebraucht wird. Und: Die Menschen werden im globalen Kaptalismus als Abnehmer der Waren gebraucht. Einem Bremsen kann eigentlich deshalb kein Staat, kein Unternehmer zustimmen.
Prinzipiell geb ich Dir Recht. Aber diese Schraube geht nicht unendlich so weiter.
Immer weniger Menschen (haben Arbeit) können immer mehr Menschen (daher immer weniger in Arbeit) versorgen.
Klar, die Menschen werden als Abnehmer gebraucht.
Doch wenn immer mehr Menschen durch Automatisierung/Rationalisierung immer weniger Arbeit haben, impliziert dies doch, daß irgendwann die meisten gar nicht mehr die finanziellen Mittel haben, um Abnehmer zu sein.

Da der Kapitalismus auf Gewinnmaximierung aus ist (Automatisierung/Rationalisierung, daher immer höhere Arbeitslosigkeit), gräbt er sich doch eigentlich sein eigenes Grab, oder?

Diese Schraube hat irgendwann ein Ende.
 
D

Dr. House

Gast
Prinzipiell geb ich Dir Recht. Aber diese Schraube geht nicht unendlich so weiter.
Immer weniger Menschen (haben Arbeit) können immer mehr Menschen (daher immer weniger in Arbeit) versorgen.
Klar, die Menschen werden als Abnehmer gebraucht.
Doch wenn immer mehr Menschen durch Automatisierung/Rationalisierung immer weniger Arbeit haben, impliziert dies doch, daß irgendwann die meisten gar nicht mehr die finanziellen Mittel haben, um Abnehmer zu sein.

Da der Kapitalismus auf Gewinnmaximierung aus ist (Automatisierung/Rationalisierung, daher immer höhere Arbeitslosigkeit), gräbt er sich doch eigentlich sein eigenes Grab, oder?

Diese Schraube hat irgendwann ein Ende.
Exakt. Und daher sind die Tage des Kapitalismus auch gezählt - dank des Fortschritts. Irgendwann ist global einfach eine kritische Masse an Arbeitslosen erreicht und das System wird zusammenbrechen.
 

JaneDoe

Aktives Mitglied
Exakt. Und daher sind die Tage des Kapitalismus auch gezählt - dank des Fortschritts. Irgendwann ist global einfach eine kritische Masse an Arbeitslosen erreicht und das System wird zusammenbrechen.
Diese Worte von Dir Fortschrittgläubigen ;). Dachte eigentlich, Du würdest anführen, daß die KI dieses Problem in den Griff bekommen würde.
*lächelleichtironisch*
 

mikenull

Urgestein
Was soll das mit Arbeitslosen zu tun haben? In der Dritten Welt auch in China, Indien etc. ist die Arbeitslosigkeit hoch. Die Kinder werden in die Welt gesetzt, um die Eltern zu versorgen.
Natürlich ist die Schraube nicht unendlich weiterzudrehen - aber zu glauben, alle würden das einsehen und sich bei Kaffee und Kuchen auf Geburtsquoten zu einigen, ist reine Phantasie. Also das bekannte Reduziermittel: Kriege, Hungersnöte, Krankheiten, Umweltkatastrophen.
Ich habe den Bericht hier schon mal erwähnt: Spiegel Nr. 4 Titel "Der hungrige Planet".
 

JaneDoe

Aktives Mitglied
Was soll das mit Arbeitslosen zu tun haben? In der Dritten Welt auch in China, Indien etc. ist die Arbeitslosigkeit hoch. Die Kinder werden in die Welt gesetzt, um die Eltern zu versorgen.
Natürlich ist die Schraube nicht unendlich weiterzudrehen - aber zu glauben, alle würden das einsehen und sich bei Kaffee und Kuchen auf Geburtsquoten zu einigen, ist reine Phantasie. Also das bekannte Reduziermittel: Kriege, Hungersnöte, Krankheiten, Umweltkatastrophen.
Ich habe den Bericht hier schon mal erwähnt: Spiegel Nr. 4 Titel "Der hungrige Planet".
Halllooo, es ging um Warenabnehmer (in Deinem Post) - und dies hat direkt etwas mit Arbeitslosigkeit zu tun. Keine Knete, keine Abnehmer!

In den von Dir genannten Ländern gelten Kinder (Jungen) immer noch als 'Reichtum', weil sie später die Eltern versorgen sollen, klar.
Und die umfangreichen und teuren Aufklärungsmaßnahmen, die in diesen Ländern durchgeführt werden, bringen gar nix.

China schlägt da allerdings einen gegenteiligen (drastischen) Weg ein:

Erst kürzlich erklärte der chinesische Staatspräsident Jiang Zemin auf einer Konferenz über Familienplanung in Peking, daß die Geburtenkontrolle in den Minderheitengebieten versagt habe. `Von nun an ist es notwendig, Geburtenkontrolle in diesen Regionen zu erzwingen." China beherberge auf nur sieben Prozent der weltweiten Landfläche rund ein Fünftel der Weltbevölkerung.

Vor allem durch Hungersnöte und Krankheiten (als Krieg würde ich da eigentlich nur den 30-jährigen Krieg als wirklich massivst menschendezimierend sehen) wurde die Anzahl der Menschheit früher 'in schach' gehalten.
Das kann man zur genüge noch in den Drittländern beobachten, die sich zusätzlich noch mit Kriegen gegenseitig dezimieren.

 
D

Dr. House

Gast
Diese Worte von Dir Fortschrittgläubigen ;). Dachte eigentlich, Du würdest anführen, daß die KI dieses Problem in den Griff bekommen würde.
*lächelleichtironisch*
Dazu braucht es keine KI. Die Zauberwort heißt "molekulare Nanotechnologie". Okay, sind zwei Wörter. ;) Da ich hier niemanden langweilen möchte, kann jeder danach googeln.

Alle Prognosen gehen davon aus, dass die Weltbevölkerung zur Mitte dieses Jahrhunderts auf ca. neun bis zehn Milliarden anwachsen, dann stagnieren und dann langsam sinken wird.

Ich hab vor einiger Zeit mal einen Artikel gelesen und dieser sagte aus, dass wir mit unserer heutigen Landwirtschaft ca. 12 Milliarden Menschen ernähren könnten. Wohl gemerkt: ernähren. Das heißt nur die notwendigen 2000 - 2500 Kcal am Tag pro Mensch. Da ist natürlich nicht mit ein berechnet, dass jeder von uns gerne Abwechslung auf dem Speiseplan hat und manchmal auch gerne mehr, sehr viel mehr, isst.

Von daher wird es m. E. in den nächsten Jahren drauf ankommen, den Kuchen größer zu machen. Sodass auch neuerdings Menschen in Asien Abwechslung auf dem Speiseplan haben können, ohne das bei uns die Preise für Lebensmittel ins unermessliche steigen.

Hier sehe ich nur die Gentechnik: Wir müssen z.B. Pflanzen so gentechnisch verändern, dass sie mehr Ertrag geben und das sie beständiger für extremes Wetter werden. Wir müssen Nutztiere so gentechnisch verändern, dass sie deutlich schneller wachsen und auch mehr Nachkommen produzieren können.

Ja, ich weiß, niemand will Gentechnik. Aber glaubt mir, wenn es irgendwann heißt, ein gentechnisch verändertes Brötchen für 40 Cent oder gar kein Brötchen, dann werden die Menschen ihre Meinung ändern.
 

JaneDoe

Aktives Mitglied
Hm, mir ist nicht klar, was die molekulare Nanotechnologie damit zu tun hat/haben soll :confused:.
Setzt man die dann beim Menschen ins Gehirn ein, um das Eß- (nur Aufnahme von höchsten 2.000 kcal) und Sexualverhalten (will kein Kind) zu steuern?? *gg*

Mir leuchtet nicht ein, warum die Weltbevölkerung stagnieren bzw. sinken soll, wenn dann eine Vollversorung zur Verfügung steht?
 
Status
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