Hallo ihr Lieben...
ich bin sehr, sehr überrascht über die vielen Reaktionen.. damit hätte ich nicht gerechnet.
Ehrlich gesagt, ich weiß gar nicht mehr, wie oft ich schon gehört habe: Bevor ich in ein Pflegeheim komme, gebe ich mir die Kugel. Oder "so alt will ich gar nicht werden". Eine meiner Bewohnerinnen, eine Dame mit 93 Jahren schaut mich fast jeden Morgen an und sagt zu mir: "Erschieß mich, schlag mich tot", wenn ich sie dann frage, warum erklärt sie mir: "Ich wollte nie älter als 60 werden, und jetzt schau mich an- ich bin ein Krüppel." Bamm... und da soll einem eine Antwort einfallen( ich nehme sie in den Arm und sage nichts, manchmal ist die körperliche Nähe Antwort genug). So viel zum Thema Lebensplanung im fortgeschrittenen Lebensalter.
Irgendjemand hat erwähnt, die Menschen im Heim wären "Fremde". Dem kann ich so nicht zustimmen- wenn man einen Menschen so intensiv begleitet, entwickelt sich meist eine ziemlich enge Beziehung. Sicher gibt es Menschen, die eben dies vermeiden. Aber ich denke, wenn man so einen Beruf "richtig" machen will, muss man sich auch emotional auf sein Gegenüber einstellen können. Schließlich ist man, leider, in den meisten Fällen die letzte Bezugsperson, die ein Mensch in seinem Leben hat.
Ich habe diesen Thread auch geschrieben, um auf zu rütteln, um Resonanz zu finden- denn ich will etwas verändern, und vor allem will ich bewusst machen, was eigentlich ab geht.
Mein Heim ist kein Einzelfall, leider ist es eher die Regel....
Ich möchte noch mal Danke sagen, für all die Reaktionen und ich freue mich, wenn sich der ein oder andere gedanklich mit dem Thema auseinander gesetzt hat. Ich könnte stundenlang über dieses Thema schreiben, aber ich will den Rahmen nicht sprengen...
Und auch wenn dieser Beruf manchmal sehr undankbar ist, wenn ich morgens die Tür zum Zimmer einer Bewohnerin öffne und sie strahlt, wenn sie mich sieht, dann weiß ich, es ist nicht alles umsonst....