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2 Schicksalsschläge vor 15 Jahren - hat man das überwunden?

G

Gast

Gast
Hallo, mich beschäftigt schon seit ein paar Wochen Folgendes:
Ich bin mit meinem Freund noch nicht so lange zusammen. Ca. 4 Monate. Er ist genau wie ich Ende 30. Mit Anfang 20 hat er seine 1 Jahr ältere Schwester durch einen Autounfall verloren. Er hat sie sehr geliebt. Ca. 2 Jahre später ist seine Mutter in seinen Armen an Krebs gestorben. Sehr sehr hart alles.
Nun sind ca. 15 Jahre vorüber. Mein Freund ist jemand, der sich schnell in sein Schneckenhaus zurückzieht, sehr oft weiss ich nicht, ob er mich noch liebt. Er spricht nicht so über Gefühle und Wünsche, zeigt es nicht. Also ein nicht so einfacher Mensch.
Nun meine Frage, die mich beschäftigen: at man nach 15 Jahren dieser Schicksalsschläge die beiden Tode überwunden? Vergessen kann man es nicht, das denke ich auch.
Ich frage deshalb, weil ich erst vor 2 Jahren meine Oma verloren habe. o.k., ist auch schlimm und man ist traurig. Mittlerweile nicht mehr so sehr. Ich vergesse sie natürlich nicht, ist ein Teil meines Lebens. Und in manchen Situationen vermiss ich sie oder denke sehr stark an sie. Aber ich denke, das es noch was anderes ist, wenn ein alter Mensch stirbt. Man findet sich sicher besser damit ab (klinkt jetzt komisch, aber vielleicht ist es so)
Ich mag mit meinem Freund nicht über dieses Thema reden weil ich nicht weiss, ob alles Schlimme diesbezgl. wieder hoch kommt. Er ist sehr sensibel.
was denkt man so nach 15 Jahren des Verlustes? Man war ja jung und voller Tatendrang - und dann in so kurzer Zeit 2 liebe Menschen aus dem Leben gerissen.
Hat jemand Erfahrungen gemacht? Tut es immer noch so sehr weh? Hat man einen Knacks fürs Leben bekommen? Warum ist er so verschlossen, hat es damit was zu tun?
 

Werner

Sehr aktives Mitglied
was denkt man so nach 15 Jahren des Verlustes?
Hat jemand Erfahrungen gemacht? Tut es immer noch so sehr weh? Hat man einen Knacks fürs Leben bekommen? Warum ist er so verschlossen, hat es damit was zu tun?
Hallo Gast,
Fragen über Fragen :)
Bei mir ist ein vergleichbarer Verlust inzwischen 18 Jahre her. Es tut noch weh, wenn ich intensiv daran denke, ja. Aber ich kann mich auch entscheiden, dem Erlebten (sofern es mich betrifft) einen Sinn zu geben - dann ist es okay und gut. Einen "Knacks" kann das schon geben - mich hat es z.B. von einer absehbaren Karriereleiter als Unternehmer "geknackst" und heute bin ich dankbar dafür. Sonst wäre ich vielleicht selbst inzwischen tot.
Dass dein Freund "so verschlossen" auf dich wirkt, könnte einfach mit seinem Persönlichkeitstyp ("Denker", mehr auf www.psychographie.de/0002.htm) zu tun haben. Bin auch so jemand. Wir reden nicht ständig über das, was uns bewegt und meinen, es genüge, es zu denken ;-) ... wenn du ihn regelmäßig fragst, was er so denkt und dann zuhörst, ohne ihn zu unterbrechen, wirst du sicher eine Menge Interessantes erfahren. Generell würde ich dir noch gerne sagen dass die Art und Weise, wie jemand seine Vergangenheit erinnert und wie sie ihn beeinflusst, verändert werden kann - dazu gibt es ein Buch, das mir sehr geholfen hat: Richard Bandler, Veränderung des subjektiven Erlebens (Junfermann-Verlag). Vielleicht ist das eine Anregung für euch, es ist zwar fachlich fundiert aber sehr locker und humorvoll geschrieben.
Gruß, Werner
 

zuckermaus

Mitglied
hi
ich habe ein knaks weg sagt sogar mein mann ich habe genau heute vor 8 jahren meine mutter verlohren wenn ich mir vorstellen sollte das mein bruder auch gestorben wäre oh man.
jedes mal wenn mein mann mit dem auto unterwegs ist denke ich er kommt nicht zurück genau wie meine mutter ich mag nicht wenn meine kinder ohne mich im auto sind ich sterbe lieber mit ihnen als das sie vor mir gehen
so kommische gedanken habe ich immer ich denke es wird auch immer so bleiben es hilft mit jemanden zu reden wenn es dein freund nicht macht musst du ihn vieleicht mal fragen ob er darüber reden möchte oder über etwas anderes was ihm auf dem herzen liegt mein mann tut es nicht er geht noch nicht mal ans grab man fühlt sich dann verlassen.
ich glaube es ist schwer sowas zu überwinden besonders er war dabei wie sie starb ich weis nicht wie ich dann reagieren würde

sei einfach für ihn da wenn er mal reden möchte aber zwinge ihn nicht


liebe grüße zuckermaus
 
G

Gast

Gast
Prägt das sein eigenes Leben so sehr, das man sich verändert und Jahre später vielleicht verbittert ist? ich habe den Eindruck bei meinem Freund. Er ist meines Erachtens beziehungsunfähig und auch nicht fähig, Gefühle zuzulassen, geschweige denn gross darüber zu reden. Er hat Angst vor Abhängigkeit durch eine Beziehung.
Sind zwar alles nur Spekulationen aber es kann durchaus sein ,das es durch die beiden sehr kurz hintereinander passierenden Schicksalsschläge vor Jahren kommt.
Kann mir vielleicht noch jemand mehr über solche schlimmen Erlebnisse berichten - wie man es verarbeitet - wie lange man so sehr trauert - wie es ist, ohne Mutter und Schwester weiter durchs Leben zu gehen , vielleicht die wichtigsten Menschen die man hatte.
 

Artemisia

Aktives Mitglied
Das gibt es tatsächlich: die posttraumatische Verbitterungsstörung.
Ob dein Partner die allerdings hat??
Sieht er eigentlich auch, dass er da ein Problem hat oder hast du da ein Problem?
Wenn du mit der Beziehung unzufrieden bist, solltest du versuchen daran etwas zu ändern und nicht statt dessen versuchen, seine Vergangenheit zu analysieren. Selbst wenn da Gründe lägen für sein heutiges Verhalten, ist es seine Sache daran zu arbeiten - oder, wenn er es ganz anders sieht als du, eben nicht!
Die Vergangenheit kannst du nicht mehr ändern, gestalte mit ihm eure Gegenwart und Zukunft.
 

Werner

Sehr aktives Mitglied
Kann da (wieder einmal) Artemisia nur zustimmen und ein kleines Zitat hinzufügen:

"Mehr als die Vergangenheit interessiert mich die Zukunft, denn in ihr gedenke ich zu leben." (Albert Einstein)
 

Werner

Sehr aktives Mitglied
Leben kannst du nur im Hier und Jetzt.
Rein neurobiologisch gesehen ist das, was wir als "Gegenwart" wahrnehmen schon immer einige Millisekunden vorbei, also Vergangenheit. Daraus schlussfolgernd müssen wir, um eine Gegenwart nach unseren Wünschen zu erreichen, wenigstens ein klein wenig in die Zukunft denken/handeln/schauen etc. :)

Naramudi, wenn du geschrieben hättest "Erleben ..." hätte ich glatt unterschrieben, aber "Leben" beinhaltet für mich auch Entscheidung, Planung, Aktivität, Willen usw.

Gegenwärtige Grüße,
Werner

P.S. Einen Einstein hätte ich noch: "Der Unterschied zwischen Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft ist eine Illusion, wenn auch eine sehr hartnäckige." ;)
 

zuckermaus

Mitglied
hi
ich denke wenn man mit der vergangenheit nicht abgeschloßen hat kann man die zukunft nicht richtig geniessen, wahrnehmen und gestalten


und das ist von mir :D




liebe grüße zuckermaus
 
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