G
Gast
Gast
Hallo Gast,
ich verstehe Deinen Freund sehr gut.
Kurz nach meiner Geburt habe ich meine Mutter verloren, ich bin dann aber mit einer Mutter aufgewachsen, wie sie besser nicht hätte sein können.
Als ich 8 war ist mein 4 Jahre älterer Bruder tödlich verunglückt. Inzwischen bin ich 40 und vor 3 Jahren ist meine jüngere Schwester wegen eines Kunstfehlers gestorben.
Ich war zu jung, um den Tod von Mutter und Bruder zu verarbeiten und heute ist es für mich noch als ob es gestern war. Es ist nur verdrängt. Zwei Therapien hab ich schon versucht, allerdings weiß ich inzwischen dass sie aufdeckend gearbeitet haben und das ein absoluter Fehler war. Man kann nicht alles erzählen lassen und dann wenn die Stunde rum ist den Klienten verzweifelt vor die Türe setzen. Das muss man anders angehen, aber den Mut für eine weiter Therapie hatte ich noch nicht.
Es geht nicht darum ob Dein Freund verbittert ist. Ich wäre stinksauer wenn jemand das Wort in diesem Zusammenhang bei mir in den Mund nehmen würde, verzweifelt ist wohl eher angebracht.
Aber auch nach Jahrzehnten kann ein Verlust, der verdrängt und nie aufgearbeitet wurde das Leben noch beeinflussen. Und jeder weitere seelische Schmerz verschlimmert das Erlebte wieder und lässt es wieder hochkommen.
Ich habe einen Freund, halte ihn aber auf Abstand, weil ich ein Problem damit habe jemanden an mich sehr nahe herankommen zu lassen aus Angst ich verliere die Person wieder und muss all die schrecklichen Gefühle wieder erleben.
Wahrscheinlich ist Dein Freund auch traumatisiert.
Auch wenn alles wieder hochkommen könnte, so solltest Du doch versuchen mit ihm zu reden. Mir hilft das, auch wenn ich es hinterher wieder verdränge, aber ich könnte schon überhaupt nicht mit einem Partner zusammenleben, der das was mich so sehr berührt nicht verstehen kann.
Viele Grüße
Claudi
ich verstehe Deinen Freund sehr gut.
Kurz nach meiner Geburt habe ich meine Mutter verloren, ich bin dann aber mit einer Mutter aufgewachsen, wie sie besser nicht hätte sein können.
Als ich 8 war ist mein 4 Jahre älterer Bruder tödlich verunglückt. Inzwischen bin ich 40 und vor 3 Jahren ist meine jüngere Schwester wegen eines Kunstfehlers gestorben.
Ich war zu jung, um den Tod von Mutter und Bruder zu verarbeiten und heute ist es für mich noch als ob es gestern war. Es ist nur verdrängt. Zwei Therapien hab ich schon versucht, allerdings weiß ich inzwischen dass sie aufdeckend gearbeitet haben und das ein absoluter Fehler war. Man kann nicht alles erzählen lassen und dann wenn die Stunde rum ist den Klienten verzweifelt vor die Türe setzen. Das muss man anders angehen, aber den Mut für eine weiter Therapie hatte ich noch nicht.
Es geht nicht darum ob Dein Freund verbittert ist. Ich wäre stinksauer wenn jemand das Wort in diesem Zusammenhang bei mir in den Mund nehmen würde, verzweifelt ist wohl eher angebracht.
Aber auch nach Jahrzehnten kann ein Verlust, der verdrängt und nie aufgearbeitet wurde das Leben noch beeinflussen. Und jeder weitere seelische Schmerz verschlimmert das Erlebte wieder und lässt es wieder hochkommen.
Ich habe einen Freund, halte ihn aber auf Abstand, weil ich ein Problem damit habe jemanden an mich sehr nahe herankommen zu lassen aus Angst ich verliere die Person wieder und muss all die schrecklichen Gefühle wieder erleben.
Wahrscheinlich ist Dein Freund auch traumatisiert.
Auch wenn alles wieder hochkommen könnte, so solltest Du doch versuchen mit ihm zu reden. Mir hilft das, auch wenn ich es hinterher wieder verdränge, aber ich könnte schon überhaupt nicht mit einem Partner zusammenleben, der das was mich so sehr berührt nicht verstehen kann.
Viele Grüße
Claudi