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Alte Mutter, Verbitterung

Hajooo

Sehr aktives Mitglied
Deswegen weiß ich auch gar nicht was ich noch tun kann, ohne mir hinterher Vorwürfe zu machen.
So wie ich das lese ist sie wohl noch geistig voll auf dem Damm. Körperlich leicht beeinträchtigt, sie kann ihr Leben alleine führen.
Der Mann hat sich auch für sein Leben "abgegrenzt", das solltest du auch tun.

Wie schon zuvor genannt, versuche dich im Haus/der Wohnung abzugrenzen. Leb dein Leben, du brauchst ja nicht gegen die Mutter leben, sondern für dich. :)

Fahrt ein paar Tage weg, spannt ein wenig aus. Laßt euch nicht von ihrer Enttäuschung den Spaß nehmen.
 

grauer Kater

Aktives Mitglied
Leider lässt sich das alles nicht so umsetzen, weil sie nicht einsieht, dass sie ein Problem hat.
Ich vermute es ist eine Mischung aus Frust (mein Vater ist oft mit Kollegen in Urlaub gefahren, weil sie nicht wollte. Auch schon damals war sie genau dann immer "krank" -> schlechtes Gewissen machen? Er hatte Spaß und sie nur den Haushalt) und Verbitterung (Affäre vor.. 30 Jahren?). Dazu ihr körperlicher Abbau.
Sie ist noch zu mobil und geistig fit, als dass ich sie in eine Kurzzeitpflege geben könnte.
Halte Dich aus der Ehe Deiner Eltern raus.
Das geht Dich gar nichts an.
Aber wir wohnen in einem Haus, man wird immer mit reingezogen.
Das ist der Preis, den Du zahlst für die Nichtabnabelung von Deinen Eltern.

Sie stammen aus einer anderen Generation als Du.
 

Schattenwölfin

Aktives Mitglied
Alt zu sein ist nun mal deprimierend und eine Herausforderung. Viele Menschen werden schon beim bloßen Gedanken ans Alter deprimiert. Die Kraft lässt nach, man kann vieles nicht mehr tun, es wird nichts mehr besser, andere wollen einen bevormunden, behandeln einen nur noch wie einen alten Menschen mit entsprechendem Klischeedenken, was ältere Menschen noch tun können oder woran sie Freude haben.

Kommt dann noch das Gefühl hinzu, zu vieles im Leben verpasst oder Lebenszeit verschwendet zu haben, wächst der Frust.

Versuche sie mal als normalen Menschen mit Bedürfnissen zu sehen, was wünscht sie sich, was macht ihr Freude? Rede mit ihr, nimm sie ernst, ohne Erwartungen.

Denk immer daran, die Hülle eines Menschen altert, aber das bedeutet nicht, das sich ein Mensch innerlich genauso alt fühlt wie er von anderen gesehen wird!
 

Marisol

Sehr aktives Mitglied
Das ist die Phase des "Lebensekels", den Erik Erikson in seinem Modell menschlicher Entwicklung sehr gut beschreibt.
Man kann zufrieden auf sein Leben zurückblicken. Oder eben frustriert, traurig, wütend.
Hilfreich wäre es, die Mutter dabei zu unterstützen, Frieden mit ihrem bisherigen Leben zu schließen.
Gut wäre auch ein regelmäßiges geselliges Beieinander mit Menschen ähnlichen Alters.
Kirchengesprächskreis, Gemeindetreffen o.ä.
(Was auch hilft, sind ernst zu nehmende Komplimente. Wertschätzende Kommentare. Guckt euch mal zusammen alte Fotos an. Stellt Fragen. Lobt.)
 

kasiopaja

Urgestein
Lieben Dank für eure Antwort!
Leider lässt sich das alles nicht so umsetzen, weil sie nicht einsieht, dass sie ein Problem hat.
Ich vermute es ist eine Mischung aus Frust (mein Vater ist oft mit Kollegen in Urlaub gefahren, weil sie nicht wollte. Auch schon damals war sie genau dann immer "krank" -> schlechtes Gewissen machen? Er hatte Spaß und sie nur den Haushalt) und Verbitterung (Affäre vor.. 30 Jahren?). Dazu ihr körperlicher Abbau.
Sie ist noch zu mobil und geistig fit, als dass ich sie in eine Kurzzeitpflege geben könnte. Medikamente wurde Sie nicht einfach nehmen.
Sie versorgt sich ja noch selbst, kocht, wäscht... Alles nur sehr mühsam für sie.
Als wenn sie gefrustet ist und nun jedem eines auswischen will, sie kennt keine Freude mehr.
Dann gibt es zwischendurch auch wieder "normale" Momente, aber das schwankt. Ist manchmal wie eine Achterbahn.
Deswegen weiß ich auch gar nicht was ich noch tun kann, ohne mir hinterher Vorwürfe zu machen.
Ach keine Ahnung, aber lieben Dank für Eure Worte!
Genau darum würde ich sie mal , wenn es bei Euch sowas gibt, einem Neuropsychologe vorstellen und prüfen lassen , ob sie Demenz hat.
 

Arktur

Sehr aktives Mitglied
Bis zu einem gewissen Grad kommt mir das bekannt vor. Meine Mutter ist 88 Jahre alt und z.T. auch verbittert bis gehässig. Aber bei ihr schwankt ihre Stimmung je nach Tagesform. Mal kann man ganz gut mit ihr reden, mal kriegt man lauter Vorwürfe zu hören.

Aus solchen Gründen (und weil ich allein lebe) wohnt meine Mutter inzwischen in einem Seniorenheim. In meiner kleinen Wohnung wäre sowieso kein Platz, außerdem ist meine Wohnung nicht barrierefrei zu erreichen. Dazu kommt, dass wir uns wahrscheinlich gegenseitig das Leben schwer machen würden, wenn wir zusammen wohnen würden.

Schon in der Vergangenheit hat sie diverse Leute drangsaliert, die ihr helfen wollten oder sollten. Ihre frühere langjährige Haushälterin hat sie schon vor Jahren in die Flucht getrieben, und jetzt im Seniorenheim nervt sie Pflegekräfte und Mitbewohner.

Zum Teil hat das sicher mit ihrer Vergangenheit und ihrem sehr strengen cholerischen Vater (meinem Großvater) zu tun, der sie sicher früher oft schikaniert hat. Das dürfte sie psychisch ziemlich in Mitleidenschaft gezogen haben.
 

Geißblatt67

Sehr aktives Mitglied
Wird sie ärztlich betreut? Kannst du mit dem Hausarzt sprechen? Von Menschen dieser Generation werden Ärzte als Respektspersonen angesehen, die immer recht haben.

Der Hausarzt könnte ihr zureden, einen Pflegegrad zu beantragen, falls sie noch keinen hat, sich helfen zu lassen in Form einer Haushaltshilfe.

Bei meinen Eltern war es immer so, dass sie jegliche Hilfe zuerst vehement abgelehnt haben, wenn ich es dann trotzdem organisiert hatte, war aber alles toll und sehr willkommen.
Menschen dieser Generation können schlecht Hilfe annehmen. Es ist ein bisschen blöd, sich dann einfach darüber hinwegzusetzen, aber in manchen Fällen muss man das. Als ich das für mich selbst entschieden hatte, ging es wesentlich besser.
 

korni54

Neues Mitglied
Hallo, ich kann Dich sehr gut verstehen. Einen wirklichen Rat kann ich Dir leider auch nicht geben.
Meine Mutter, 91 Jahre lebt in Ihrem eigenen Haushalt. Kann nicht duschen, kann die Treppe nicht mehr runter usw. Sie hat Pflegegrad 2 und und ich übernehme alles . Sie kann sich nicht mehr allein versorgen. Heute hatten wir eine Prüfung durch einen Pflegedienst. Meiner Mutter wurde empfohlen ins betreute Wohnen zu ziehen. Sie lehnt alles kategorisch ab. Ich bin psychisch am Ende. Habe selbst meinen Mann vor 3 Jahren verloren und bin froh mit mir selbst klar zu kommen.
Ich finde einfach keine passende Lösung
 

Salome64

Aktives Mitglied
Sie lehnt alles kategorisch ab. Ich bin psychisch am Ende. Habe selbst meinen Mann vor 3 Jahren verloren und bin froh mit mir selbst klar zu kommen.
Ich finde einfach keine passende Lösung
Und warum kann sie alles ablehnen? Weil du dich für sie kaputtmachst und sie das weiß bzw. einfach erwartet.
Ich würde ihre Betreuung an einen gesetzlichen Betreuer abgeben, bevor ich selbst krank werde. Dann kann sie das alles mit ihm ausdiskutieren.
 

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