Aber trotzdem gibt es dann plötzlich Hilfe. Da verzichtet sogar sie Beste Freundin auf eine Aktivität, die geplant war. Einfach, weil ich sie gefragt habe.
Macht denn nicht so etwas eine beste Freundin aus? Reine Schönwetterfreunde fänd ich verzichtbar.
Sofern man dir das nicht per se anbietet könntest du auf der Station auch um einen Taxischein bitten. Der Taxifahrer trägt dir dann auch deine Tasche in die Wohnung.
Ich habe gerade mal nachgelesen, wie so eine minimalinvasive Hüft- OP vonstatten geht und muss sagen, dass ich das schon beeindruckend finde. Dass du Angst vor der OP hast, kann ich schon nachvollziehen, das ist doch völlig okay. Aber vielleicht versuchst du mal deinen Blick auf die Zukunft zu richten. Du hast eine Perspektive auf Schmerzfreiheit und das ist doch wirklich fantastisch.
Ich hatte vor 2 Jahren eine echt heftige Bauch-OP. Leider nicht minimalinvasiv, sondern einen richtig fetten 30 cm langen Schnitt. Bei offenen OPs kann logischerweise auch viel mehr schief gehen. Ich hab trotzdem entschieden, mich nicht kirre zu machen, sondern mir vor Augen zu führen, dass die durchführenden Ärzte keine Anfänger sind, wissen, was sie tun und auch, dass es heutzutage eine so gute Schmerzmedikation gibt, dass ich das gut meistern werde. Hab ich dann auch. Ich bräuchte das jetzt natürlich trotzdem nicht jede Woche, trotzdem hab ich es gut hinter mich gebracht und dann ging es auch konsequent bergauf.
Die OP eröffnet dir genau diese Perspektive: Eine große Baustelle schließt sich und es wird dir mit fortschreitender Zeit immer besser gehen.
Und ja, sei unbedingt ehrlich zu den Ärzten, damit die die Situation richtig einschätzen und dich angemessen behandeln können. Du bist keine Ausnahme, dass dich Schmerzen zur Betäubung zu einem Suchtmittel haben greifen lassen. Chronische Schmerzen haben leider das Potenzial, einen zu zermürben. Den Gedanken, deinen Eingriff zum Anlass zu nehmen, um gegen die Sucht anzuarbeiten, finde ich super und richtig. Solltest du danach zur Reha kommen, bau diesen Aspekt ein, damit man dich auch dabei therapeutisch unterstützt. Das zu verschweigen wäre falsche Scham, kontraproduktiv und den Ärzten würden relevante Infos fehlen, um gut arbeiten zu können. Am Ende würdest du vor allem dir schaden, also Augen zu und durch.
Es ist alles zu deinem Besten und du wuppst das!