Anzeige(1)

  • Liebe Forenteilnehmer,

    Im Sinne einer respektvollen Forenkultur, werden die Moderatoren künftig noch stärker darauf achten, dass ein freundlicher Umgangston untereinander eingehalten wird. Unpassende Off-Topic Beiträge, Verunglimpfungen oder subtile bzw. direkte Provokationen und Unterstellungen oder abwertende Aussagen gegenüber Nutzern haben hier keinen Platz und werden nicht toleriert.

Autistic Pride Day

Status
Für weitere Antworten geschlossen.
G

Grauton

Gast
wikipedia meinte:
Der Autistic Pride Day wird seit 2005 jährlich am 18. Juni begangen. Er soll dem Wunsch vieler autistischer Erwachsener nach gesellschaftlicher Akzeptanz ihrer autistischen Eigenheiten Ausdruck verleihen.

Die Befürworter von Autistic Pride kritisieren die Pathologisierung von Autismus ebenso wie die besonders unter Medizinern verbreitete Vorstellung,dass alle menschlichen Gehirne identisch sein sollten. Sie argumentieren, dass die Vorstellung, es gäbe eine solche ideale und damit erstrebenswerte Gehirnstruktur, viele Mediziner zu der Annahme führt, dass jegliche Abweichung eine "Heilung" benötige, um Konformität mit einer imaginären "neurologisch typischen" Norm zu erreichen.

Einige Aktivisten sind der Meinung, dass der Versuch, Autismus zu heilen, eine Form "ethnischer Säuberung" darstellt. Als kleinsten gemeinsamen Nenner stimmen alle überein, dass Autistinnen und Autisten eine stärkere Wertschätzung als einzigartige Individuen erfahren sollten.

Die Befürworter von Autistic Pride weisen darauf hin, dass Homosexualität früher einmal als psychische Krankheit gesehen wurde und medizinisch mit libido-reduzierender Hormontherapie zu "heilen" versucht wurde. Erst durch den politischen Kampf der Lesben- und Schwulenbewegung wurde diese Klassifizierung abgeschafft. Ein anhaltender Ausdruck dieser Bewegung ist gay pride/queer pride. Mit dem Autistic Pride Day hoffen Autismus-Aktivisten den gleichen Aufklärungsprozess in Gang zu bringen. Der Autistic Pride Day setzt sich ein für die grundlegenden Menschenrechte von Menschen im autistischen Spektrum und einen Platz für ihre individuellen Stimmen und Talente in unserer Gesellschaft.

Der Autistic Pride Day wurde von Aspies For Freedom ins Leben gerufen. Aspies For Freedom setzt sich für die Rechte von Menschen im Autismus-Spektrum ein, indem sie die Öffentlichkeit durch eben solche Initiativen aufzuklären versucht. In Deutschland organisiert Aspies e.V., die Selbsthilfeorganisation von Menschen mit Asperger-Syndrom (Asperger-Autismus), zum Autistic Pride Day eine zentrale Veranstaltung in Kassel. Das Motto für 2006 ist "Feiert neurologische Vielfalt!" (Celebrate Neurodiversity), 2005 lautete es "Akzeptanz statt Heilung" (Acceptance not cure). Die größten Aktionen zum Autistic Pride Day 2005 waren eine Parade in Seattle (USA) und eine Flyer-Aktion in Brasilia, der Hauptstadt Brasiliens.

Ein Motto steht für dieses Jahr noch nicht fest,
aber ich hoffe die Idee wird weitergeführt.
 
S

sick_freak

Gast
Jo, Akzeptanz für Autisten wäre angebracht, jedenfalls mehr Akzeptanz als jetzt :(.

video
 
G

Grauton

Gast
Richtig...

Mich wundert, dass die Organisation so schleppend
verläuft, lange hin ist es ja nicht mehr.

LG
 
Zuletzt bearbeitet:
S

sick_freak

Gast
Weil man als Autist eine Minderheit darstellt.

video
 

Sori

Sehr aktives Mitglied
Ich muss Darkside recht geben- das wort "pride" hat mich auch irritiert.

Wieso ist man stolz "autistisch" zu sein? Ist das eine eigene Leistung?

Ich denke, es ist ein ehrbares Anliegen, die Problematik von Menschen mit autistischen Zügen mehr in die Öffentlichkeit zu rücken und dafür zu kämpfen, dass sie akzeptiert werden.

Aber erscheint mir (ich habe mich nicht weiter informiert, sondern nur diesen Artikel hier gelesen) das alles etwas merkwürdig.

Autismus ist nicht gleich Autismus. Ich sehe den Vergleich mit Homosexuellen irgendwie nicht. Menschen, wie Du video, die eine leichte Form des Autismus haben, können doch ganz normal am Leben teil nehmen.
Sie werden doch eigentlich nicht ausgeschlossen. Ist es nicht eher so, dass sie sich bedingt durch ihre autistischen Züge selber ausschließen?
Wenn jemand wegen seinen autistischen Zügen benachteiligt wird, sollte man was dagegen tun - klar.

Aber es gibt ja noch andere autistische Formen. Menschen, die wirklich sehr schwer beeinträchtigt sind. Da finde ich etwas merkwürdig zu sagen, es steht im Vordergrund, diese Menschen als einzigartig anzusehen. Klar sind das wichtige Individuen, aber es sollte dennoch im Vordergrund stehen, diesen Menschen zu helfen und Möglichkeiten zu schaffen, ihr Leben zu leben. Ein starker Autist kann eben nicht einfach so einzigartig leben.

Es wird doch da auch weniger versucht- Autismus zu heilen, als den Menschen zu helfen. Gibt doch auch Texte von Autisten, die darstellen, wie wichtig es für sie ist, wenn sie eine Möglichkeit gefunden haben, aus ihrer Welt heraus zu kommunizieren. Geheilt sind sie dadurch gewiss nicht.

Oder hab ich jetzt irgendwas am Sinn der Organisation nicht gerafft?
 
S

sick_freak

Gast
Ob Leute mit leichtem Autismus am normalen Leben teilnehmen können, kann ich so nicht stehenlassen, denn meine Form des Autismus, der Asperger, ist vielleicht als eine "leichte" Form eingestuft, aber am normalen Leben mit Freunden, Klassenfahrt ect. kann ich durch meine Rituale und Zwänge nicht teilnehmen. Mein Mädel, von dem ich berichte, verhilft mir natürlich zu einem normalen Leben in dem Sinne, aber ganz schaffen wird sie es nie. Ich werde noch lange jeden Morgen nach dem Aufstehen mein Zimmer putzen und alles penibel sauber halten.

video
 
C

cheney

Gast
Hm, also warum sollte man denn nicht stolz darauf sein ein Autist zu sein. Klar das klingt im ersten Moment komisch. Aber es gibt ja auch Farbige die stolz darauf sind, schwarz zu sein. Ich bin auch auf viele Dinge stolz. Klar, meist sind es Dinge die man sich selber erarbeitet hat, aber es gibt auch andere Dinge auf die man stolz sein kann.

Cheney
 

Sori

Sehr aktives Mitglied
Ja, das verstehe ich schon.

Ich meinte auch damit, dass Du nicht bewusst ausgegrenzt wirst, weil Du Asberger bist, sondern dass es für Dich schwierig ist, Dich einzugliedern, weil Du Asberger bist.

Ich mein, Du gehst ja auch zur Therapie und willst offensichtlich was daran ändern- mehr Kontakt mit anderen Leuten aufnehmen. Somit agierst Du ja "gegen Deinen Autismus". Das finde ich auch völlig in Ordnung.
 
S

sick_freak

Gast
Wie ich schon sagte, wenn man Autist ist, gehört man einer Minderheit an. Und wenn man einer Minderheit angehört, dann ist man doch in dem Sinne was "Besonderes"...warum sollte man nicht stolz sein drauf, wenn man etwas Besonderes ist ;) ?

video
 

Sori

Sehr aktives Mitglied
@ Cheney und Peter:

dann sollte man aber mal nachlesen, was das Wort "stolz" bedeutet. => man ist sich seiner Fähigkeiten bewusst und freut sich darüber.

Farbig zu sein, Autist, Deutscher, homosexuell, männlich, weiblich,... das sind doch keine Fähigkeiten, sondern Eigenschaften. Über solche kann man sich natürlich freuen, aber dann ist man dennoch nicht stolz.

Peter kann sagen, er akzeptiert oder findet es gut, Asberger zu sein.
Er kann auch stolz sein, dass er sich jetzt mehr zutraut als noch vor einem Jahr- denn das ist seine Leistung.

Der Zustand oder die Behinderung "Asberger" ist nicht seine Leistung. Das hat er sich weder so ausgesucht noch hat er irgendetwas dafür getan.
 
Status
Für weitere Antworten geschlossen.

Anzeige (6)

Anzeige (6)

Anzeige(8)

Regeln Hilfe Benutzer

Du bist keinem Raum beigetreten.

    Anzeige (2)

    Oben