Anzeige(1)

  • Liebe Forenteilnehmer,

    Im Sinne einer respektvollen Forenkultur, werden die Moderatoren künftig noch stärker darauf achten, dass ein freundlicher Umgangston untereinander eingehalten wird. Unpassende Off-Topic Beiträge, Verunglimpfungen oder subtile bzw. direkte Provokationen und Unterstellungen oder abwertende Aussagen gegenüber Nutzern haben hier keinen Platz und werden nicht toleriert.

Autistic Pride Day

Status
Für weitere Antworten geschlossen.
C

cheney

Gast
@Soror

Danke das du mir erklärt hast was "Stolz" bedeutet. Das wäre aber nicht nötig gewesen. Ich kann selber ziemlich gut beurteilen wann und worauf ich stolz sein kann.

Nichts für ungut, aber ich bin ein Individium und durchaus fähig zu denken.

Cheney
 

Sori

Sehr aktives Mitglied
Das war gar nicht böse gemeint, Cheney, ich wollte Dich damit nicht angreifen.

Nur, da ihr beide geschrieben habt, dass man auf sowas "stolz" sein kann, wollte ich Euch die Wortbedeutung nochmals bewusst machen.

etwas besonderes zu sein ist eben etwas anderes als etwas besonderes zu tun. Für das eine kann man was, für das andere nicht. Somit kann man auf das eine stolz sein, auf das andere nicht. Freuen kann man sich natürlich über beides :D
 
C

cheney

Gast
Nur, da ihr beide geschrieben habt, dass man auf sowas "stolz" sein kann, wollte ich Euch die Wortbedeutung nochmals bewusst machen.

schreibt Soror

Ist schon in Ordnung, Soror.

Es klang nur etwas arrogant von dir. Kann sein das ich das falsch interpretiert habe.

Cheney
 

Sori

Sehr aktives Mitglied
:) hab grad mal auf die Seite von ASpies e.V. geschaut:

"Pride: wörtlich übersetzt heißt das »Stolz«, doch diese Übersetzung funktioniert meiner Meinung nach überhaupt nicht. »Stolz« auf das zu sein, was man ist, heißt meistens, dass man sich als etwas Besseres als die anderen fühlt (»stolz, Deutscher zu sein«). »Pride« hat einen anderen Hintergrund: Das Wort wird von marginalisierten Gruppen verwendet - z.B. »Gay Pride«, »Black Pride«, "Deaf Pride" - die sich dadurch erst ein Selbstbewusstsein schaffen. »Pride« bedeutet »ich finde es okay, so zu sein, wie ich bin. Ich finde es gut, schwul zu sein oder autistisch.« Nicht besser als irgendjemand anderes, aber genauso gut."

Weiter steht dort:
"Therapien versuchen meistens, AutistInnen beizubringen, sich »normal« zu verhalten. Ich habe nichts gegen Therapien, aber ich habe etwas dagegen, Normalität als Wert an sich zu sehen. Therapie sollte man eher als Bildungsangebot sehen: Ein Mensch im autistischen Spektrum entscheidet, was er lernen will, und einE TherapeutIn hilft ihm dabei. Viele Menschen auf dem autistischen Spektrum wünschen sich keine »Heilung«, sondern Möglichkeiten, ihre Fähigkeiten und Sichtweisen sinnvoll in die Gesellschaft einzubringen. Ich sehe es auch, dass das Leben etwas schwieriger ist, wenn man im autistischen Spektrum ist. Aber wäre ich das nicht, wäre ich nicht mehr ich selbst. Die in der Medizin vorherrschende Meinung ist, das jedes Gehirn gleich sein sollte. Ist ein Gehirn deutlich abweichend von der gesetzten Norm, wird es schnell als Störung klassifiziert. Warum eigenlich? Was wäre, wenn wir statt dessen sagen, es ist Teil neurologischer Vielfalt? Das Konzept von neurologischer Vielfalt (neurodiversity) basiert auf dem Respekt gegenüber allen Menschen ungeachtet ihrer Gehirnstrukturen. Gleichwertigkeit der Unterschiedlichkeit."

Vielleicht war mir nicht klar, dass das teilweise oder vielleicht sogar oft noch so gedacht wird...
Ich mache in meiner (bisher noch sehr bescheidenen) Berufspraxis und zuvor auch in der (nicht ganz so geringen) Theorie die Erfahrung, dass das was hier gewünscht wird, Programm ist. Jeder ist so wie er ist. Das ist gut so. Therapie soll nicht heilen, sondern unterstützen, dem Menschen helfen. Peter findet es ja auch gut, dass er sich mehr traut, umgangssprachlich "normaler" wird. Wenn sich jemand mit dem, was er ist, nicht wohl fühlt, ist es doch völlig in Ordnung, dagegen etwas zu tun... Wenn ihm das, was er ist so gefällt- auch okay.
Ich finde diese ganzen Diskussionen um einzelne Worte wie "normal", "behindert", "besonders", etc. immer etwas sinnfrei, weil ich denke, dass es darauf ankommt, wer und wie man sie verwendet. Manchmal hat man schon das Gefühl, es ist schlimm, "normal" zu sein ^^. Aber vielleicht sehen das Betroffene noch enger...

edit: Quellennachweis
 
S

STAN*

Gast
Wie ich schon sagte, wenn man Autist ist, gehört man einer Minderheit an. Und wenn man einer Minderheit angehört, dann ist man doch in dem Sinne was "Besonderes"...warum sollte man nicht stolz sein drauf, wenn man etwas Besonderes ist ;) ?

video
Verrückte, Verbrecher, Mörder sind auch eine Minderheit in der Gesellschaft.

Du hast Recht, die sollen auch auf sich stolz sein.
 

Sori

Sehr aktives Mitglied
Wir rutschen grad ins OT ab, Leute ;)

Es ging hier eher um Autisten und diesen Tag da - nicht um Verbrecher.
 
G

Grauton

Gast
Man kann keinem Außenstehenden übel nehmen, dass er/sie es nicht versteht und falsche Schlüsse zieht.

Wer sagt, Asperger-Syndrom wäre eine leichte Form des Autismus hat schon die Grundsätze nicht verstanden.
Aber das ist wie wenn ein Maulwurf der sich unendlich viele Tunnel in die Welt mühsam graben muss, einer Möwe seine Wahrnehmung der Welt erklären muss.

Ich würde eindeutig sagen, dass es frühkindliche Autisten deutlich leichter haben als Asperger, eben durch ihre eindeutige Auffälligkeit.
Asperger besitzen eine Form der Intelligenz, die sie schon früh dazu treibt, öfter einen Zugang zur Welt zu schaffen und teilweise temporär einen Menschen mit standartisierter Wahrnehmung/Mimik/Gestik/etc... zu imitieren.
Die dennoch nach außen durchschimmernden Auffälligkeiten von Aspergern können verschieden misinterpretiert werden und werden es auch.

@Soror: Dass sich Autisten selbst ausgliedern ist in der Regel falsch. Sie werden nur genau in diese Richtung von anderen misverstanden.
Autisten sieht man ihr Interesse an Aktivitäten/Personen etc... nunmal nicht an. Man muss ihnen zuhören, das tun aber nur wenige außerhalb des Internets, wenn man es nicht geschafft hat ein grandioser Schauspieler zu werden.

Das Projekt hat für mich den Sinn, den Autisten, die sich für ihre Natur/Andersartigkeit schämen, ihren Stolz im Sinne eines Gefühls natürlicher Menschenwürde zurückzugeben, der ihnen von der Gesellschaft genommen wurde.

Ich habe lange genug gebraucht um damit umzugehen, bzw. einigermaßen zu lernen mich in der doch sehr seltsam genormten Gesellschaft zu orientieren.

Diskussionen über Autismus sind einfach derart abstrakt, dass man sich vor vorschnellen Urteilen hüten sollte.

Wie gesagt:
Ich unterstütze das Projekt voll und ganz, auch wenn es für mich selbst zu spät kommt.

LG
 
Zuletzt bearbeitet:

Sori

Sehr aktives Mitglied
Hallo Grauton,

ich kenn mich schon mit Autisten aus. Nicht nur in den Grundsätzen. Zum einen hab ich viel darüber gelernt, zum anderen kenne ich sowohl Asberger persönlich als auch solche mit frühkindlichen Autismus.
Ich möchte mir dennoch kein Urteil drüber erlauben, wer es leichter hat. Das ist wohl kaum zu vergleichen. Hängt ja auch immer vom Menschen ab und was er draus macht (machen kann).

Ich verurteile auch keinen Asberger und finde es immer gut, wenn man sich für anderen Menschen mit Schwierigkeiten einsetzt. Allerdings fand ich den ersten hier zitierten Artikel über den Tag sehr verwirrend.

Ich persönlich kenne unter den Autisten, die mir bekannt sind, eben keinen, dem die Menschenwürde abgesprochen wurde. Dass verschiedene Verhaltensweisen nicht verstanden werden, wenn man nicht weiß, dass es sich hier um eine autistische Störung handelt, steht ja auf einem anderen Blatt. Dann muss das aber aufgeklärt werden- insofern ist das Anliegen ja prima.

Idioten gibt es immer. Ich bin nicht autistisch (wenn ich diesen online-Tests glauben würde, schon) aber komme mit dieser Gesellschaft auch nicht immer klar bzw. sie nicht mit mir... Den wenigstens Menschen sieht man an, was sie denken und fühlen- man muss ihnen zuhören....
 
G

Grauton

Gast
Richtig, es geht um Aufklärung.
Genauergesagt darum, ein weiteres Mal deutlich zu machen, dass Andersartigkeit keine Krankheit ist und auch Autismus nicht.

Es gibt da eine ganz einfache These, warum du keinen Autisten kennst, der meint ihm wurde die Menschenwürde abgesprochen:
Ein großteil der Autisten erreicht ein gewisses Alter aufgrund massiver gesellschaftlicher Belastungen nicht.
Stichwort Suizid.

Der Rest lebt durch seine Vorteile/Begabungen sicher nicht schlecht. Man muss nur eben die Kraft und Möglichkeiten haben diese einzusetzen und die wird vielen früh genommen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Status
Für weitere Antworten geschlossen.

Anzeige (6)

Anzeige (6)

Anzeige(8)

Regeln Hilfe Benutzer

Du bist keinem Raum beigetreten.

    Anzeige (2)

    Oben