Du erkennst den Ernst der Situation nicht. Dieses Mädchen ist ernsthaft gestört und gehört in die Hände von Fachleuten. Du und dein Freund könnt ihr nicht helfen. Ihr tut ihr damit keinen Gefallen. Sie benötigt professionelle Hilfe, je schneller desto besser.
Doch.
Sorry, aber diese Unterstellung kann ich so nicht stehen lassen.
Wäre mir der Ernst der Lage nicht klar, würden bei mir nicht alle Alarmglocken angehen.
Kein Laie denkt, dass er ihr ernsthaft helfen kann.
Aber wenn die sogenannten Fachleute sich nicht für sie verantwortlich fühlen, so denke ich ist es sehr wohl angebracht, ihr professionelle Hilfe zu organisieren bzw. sie dabei zu unterstützen, da die Situation für uns ja noch schlimmer wird!
Den Gefallen sollte man ihr meiner Meinung nach schon tun, allein zu unserem eigenen Wohl!
Ich werde auf jeden Fall versuchen, noch ein paar der genannten Stellen miteinzubeziehen, die ich bislang noch nicht auf dem Schirm hatte und von denen ich noch nicht sicher weiß, ob sie schon im Boot sind.
Bis dahin freue ich mich über die guten Momente. Nicht, weil sie mich von meiner Entscheidung ihr Hilfe zu suchen abbringen, sondern weil sie die Überbrückungszeit für alle erträglicher machen. Neulich im Auto gab es eine Situation, in der die beiden total zur Musik abgegangen sind, während ich mich auf der Rückbank total in mich zurückgezogen habe. Ich wurde mehrfach gefragt ob alles okay ist, mein Freund hat mein Hand genommen, sie hat mit mir gesungen... Solche Situationen gibt es auch und ich denke nicht, dass sie irgendetwas verbessern, aber wenigstens machen sie es nicht ganz so kacke, auf Hilfe zu warten.
Ich halte euch wie gesagt auf dem Laufenden.
Für mich ist nun wichtig, dass ich zwischen den Hilfsaktionen und meinen Gefühlen die Grenze ziehe und darauf achte, dass ich emotional nicht zu sehr reingezogen werde. Mein Freund spielt heute noch einmal Taxi. Ich habe ihn vorhin zur Seite genommen und nochmal darüber gesprochen, wie mich das fühlen lässt. Wir konnten da super entspannt und offen drüber reden und ich habe nun noch einmal mehr das Gefühl, dass ich nichts zu befürchten habe. Wenn er mir sagt, dass er die Fahrdienste reduziert, glaube ich ihm das auch.