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Bin ich zu schwierig oder ist er zu dünnhäutig?

S

SaskiaTamara

Gast
Nachdem es lange zwischen meinem Freund und mir richtig klasse gelaufen ist, fühle ich mich seit einiger Zeit nicht mehr so ganz wohl mit ihm. Das liegt an seiner (aus meiner Sicht) extremen Dünnhäutigkeit, die mir zu schaffen macht.

Einerseits fühlt er sich schnell angegriffen und wird laut, wenn ich in einem Punkt eine andere Meinung vertrete als er. Wir sind z. B. beide Fußballfans und kennen uns mit der Materie gut aus. Wenn er sich dann beispielsweise negativ über einen Spieler äußert und ich dann sage, dass ich das anders sehe, ist er total sauer und sagt Sachen wie "Schon wieder! Ständig musst du mir widersprechen!" oder "Andauernd redest du dagegen!" Ich habe ihm schon mehrmals gesagt, dass ich nicht widerspreche, um ihn zu provozieren und es ganz normal ist, dass man auch in einer Paarbeziehung unterschiedliche Meinungen hat. Wenn ich dann beim nächsten Mal wieder anderer Meinung bin als er, rastet er aber erneut aus. Es ändert sich nichts.

Ein weiteres Problem ist, dass ich in seiner Gegenwart keine Kritik äußern kann, ohne dass er aufbrausend und laut wird. Weder an seinem Verhalten, noch am Verhalten von Mitgliedern seiner Familien und auch nicht an seinen Freunden. Neulich z. B. wollten wir mit einem Kumpel von ihm in die Disco fahren. Es war fest mit ihm ausgemacht, dass er an einem bestimmten Abend um eine feste Uhrzeit zu uns kommt und uns mitnimmt. Der Kumpel ist dann aber weder erschienen, noch hat er uns vorher abgesagt. Der hat uns wortlos versetzt.
Als ich dann zu meinem Freund meinte, dass ich das respektlos finde und dem Kumpel das auch so sagen werde, ist er ausgetickt. Er hat mich angebrüllt, so von wegen ich würde nur rumstressen und wäre nie zufrieden. Das entspricht gar nicht der Wahrheit, denn ich bin ein sehr dankbarer Mensch. Aber ich lasse es nun mal nicht zu, dass andere meine Grenzen überschreiten. Hat er auch nicht verstanden. In seinen Augen bin immer ich die Böse, sobald ich auch nur ein negatives Wort über einen Menschen aus seinem Umfeld von mir gebe. Das tue ich aber nur, wenn es triftige Gründe gibt, so wie bei diesem Kumpel.

Bin ich zu schwierig oder ist er zu dünnhäutig?
 
So wie du es schreibst, kann ich deine Seite gut nachvollziehen und würde es auch so sehen. Mich interessiert bei sowas immer, wo das her kommt das er sich so verhält. Wurde er in seiner Kindheit oft kritisiert oder fühlte er sich nicht ernst genommen? Wer weiß. Mir wäre es auch zu anstrengend.
Wenn dir die Beziehung wichtig ist und du daran arbeiten willst, wäre es schon gut, da mal nachzuforschen woher das kommt. Und ob es nicht möglich ist, darüber normal zu reden bevor er sich zu sehr reinsteigert.
 
Die Beziehung zu seinem Vater (der schon lange nicht mehr lebt) war nicht einfach. Mein Freund konnte ihm selten was Recht machen. Sein Vater hatte hohe Erwartungen an ihn, die er nicht erfüllen konnte. Ein nettes Wort gab es selten. Wenn er nicht funktionierte, musste er sich verletzende Worte anhören.

Ich bin da anders, mache meinem Freund gerne Komplimente und lobe ihn, wenn er was gut gemacht hat. Darüber freut er sich dann auch. Aber die letzte Zeit kam es einige Male vor, dass er selbst ganz normale Fragen von mir als Vorwurf oder Kritik verstanden hat.

So wie gestern, als ich von der Arbeit nach Hause kam. Er hatte frei und wollte den Tag eigentlich für diverse Erledigungen nutzen. Nach der Begrüßung meinte er, dass er gerade erst nach Hause gekommen wäre und nur eine Erledigung geschafft hätte. Auf meine Frage, was er denn den restlichen Tag gemacht hätte, kam von ihm: "Geschlafen. Aber warum musst du mir jetzt schon wieder Vorwürfe machen und rummeckern? Jedes Mal dasselbe!" Ich habe ihn ruhig und freundlich gefragt, was er den restlichen Tag gemacht hatte. Ihm war es unangenehm, dass er nur einen Bruchteil seiner Pläne umsetzen konnte. Also fühlte er sich durch meine Frage gleich wieder kritisiert.

Kann man da überhaupt etwas verändern und ihm klar machen, dass ich es wirklich gut meine? Ich liebe diesen Mann, er ist mir verdammt wichtig und ich möchte, dass unsere Kommunikation funktioniert.
 
Scheint ein Männerproblem zu sein, andere Meinungen zu akzeptieren oder mit Widerspruch umzugehen. Gibt es häufiger zu hören, dass Männer austicken und auch gewaltätig werden. Irgendetwas ist bei denen schief gelaufen.
Wenn dein Freund das nicht versteht/verstehen will, dann ist es besser das Theater zu beenden. Ständig angebrüllt zu werden macht das Leben nicht schöner.
 
Du liebst ihn sicher mehr als er dich, sonst würden diese Probleme nicht existieren. Alles was du dagegen tun kannst ist ihn für etwas längere Zeit in Ruhe lassen, keine Fragen stellen und dich einfach mal ganz zurück halten.
 
Wenn ich das mit dem Vater höre, ergibt sein Verhalten Sinn. Wahrscheinlich hört er bei deinen Fragen immer das Kritische raus. Weil er das z.B. oft bei seinem Vater hatte und ist da wohl dann auch sensibilisiert drauf.

Die Frage in wie weit du da jetzt helfen kannst ist schwer. Eigentlich bräuchte er jemand von außen. Einen Mentor oder Therapeuten. Wo er das mal aufarbeiten und einen gesunden Umgang mit sowas lernt. Es nicht gleich als Kritik zu verstehen und sich persönlich angegriffen zu fühlen.
Oft wollen sich die Freunde auch nicht so gerne was von ihrer Freundin sagen lassen. Er möchte ja auch als der starke Mann angesehen werden. Würde wohl besser ankommen, wenn es ein Freund ihm nahe legen würde.
Du kannst natürlich versuchen, ihn mal darauf hinzuweisen.
 

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