Bist du Veganer oder Fleischesser?

carrot meinte:

Die Werbung zeigt uns Kühe die auf der frischen Weide im Sonnenschein grasen, das ist auch alles Illusion.

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Nein, das ist nicht alles Illusion. Es gibt tatsächlich Kühe, die auf einer Weide stehen und grasen. Zum Beispiel da, wo mein Metzger die Tiere herbekommt. Da wird auch Mutterkuhhaltung betrieben, d. h. da bleiben die Kälber ein halbes Jahr und z. T. sogar noch länger bei der Mutterkuh.

Rose meinte:

Und solche Begriffe sind sehr unsachlich und beleidigend.

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Es tut mir echt leid, wenn Du das so empfindest, aber sie sind sachlich, sogar sehr sachlich.
Was Du da verbreitest, ist eben nicht die Wahrheit.
Wir sind uns alle einig, es gibt Menschen/Konzerne/Betriebe, die sich überhaupt nichts um Tierhaltung scheißen. Das ist so, das müssen wir auch gar nicht diskutieren.
Aber bei einer Besamung von einer Vergewaltigung zu sprechen, ist schon ganz weit drüber.
Ich möchte die Thematik auch nicht vertiefen, weil ich ahne, Du warst noch nie in einem Kuhstall.

Was mich sehr viel mehr interessieren würde: Wie würde in einer veganen Welt das Düngeproblem gelöst werden? Was sind Deine Gedanken dazu?

Tytos Lunare meinte:

Nein, das ist nicht alles Illusion. Es gibt tatsächlich Kühe, die auf einer Weide stehen und grasen. Zum Beispiel da, wo mein Metzger die Tiere herbekommt. Da wird auch Mutterkuhhaltung betrieben, d. h. da bleiben die Kälber ein halbes Jahr und z. T. sogar noch länger bei der Mutterkuh.

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Das wird aber die große Ausnahme sein oder es ist sowie das vor Jahren bei den Eiern war.
Die Bauern hatten vorne Hühner über den Hof laufen und hinten verborgen die Käfige.

Mittlerweile hat sich das vielerorts geändert, Käfighaltung ist nun in Deutschland verboten.
Bei den Kühen ist mir das aber nicht bekannt, die sind teils in Karussells untergebracht so eine Art Melkroboterstation für Kühe, stehen dort zumindest in der Melkzeit dicht an dicht,. Das mit den Freiflächen kommt noch, es gibt neue Verordnungen bezüglich der Kühe und der Schweine so meine ich, es gehört zu haben.

Shorn meinte:

Dann bist du also genau wie ich gelernter Landwirt?

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Theoretisch schon. Ich war insgesamt fast drei Jahre auf der Landwirtschaftsschule. Ich bin übrigens eine Frau.

Shorn meinte:

Dann sollest du wissen das Kali abegebaut wird im Kalibergbau.

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Das weiß ich, deswegen sage ich es ja und das war ja nur ein Beispiel.

Shorn meinte:

Wie düngt ihr denn eure Felder?

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Also, wir an sich haben keine Felder. Aber wir haben in der Verwandtschaft, die sehr groß ist (wirklich sehr groß), einige Landwirte im Vollerwerb. Noch mehr sind es im Nebenerwerb. Meine Familie hat auch landwirtschaftlichen Hintergrund.
Ich bin schon immer gewesen...ein Fan von Bio, biologischer Landbestellung und Marie Luise Kreuter, naja, usw., ist jetzt nicht wichtig...aber meine Initialzündung war der grausame Sommer 2003. Das ist jetzt bald 20 Jahre her, manche Teilnehmer erinnern sich wahrscheinlich nicht oder fast nicht mehr daran, aber das war so schlimm.
Es kommt auch immer darauf an, wo man Landwirtschaft betreibt. Bei uns hat Forstwirtschaft auch einen sehr großen Stellenwert. Gemüse sieht man bei uns kaum, außer in Kleinparzellen (Biffe heißt das bei uns) oder im Hausgarten.

carrot meinte:

Das wird aber die große Ausnahme sein oder es ist sowie das vor Jahren bei den Eiern war.
Die Bauern hatten vorne Hühner über den Hof laufen und hinten verborgen die Käfige.

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Nein, die Rinder laufen da wirklich in einer Herde auf der Weide. Das weiss ich, weil ich regelmässig an den Weiden vorbeikomm, wenn ich zum Schwimmen zum See fahr. Da konnte ich sogar schon mehrfach zusehen, wie ein Kälbchen geboren wurde. Und auch bei zwei Weideschlachtungen hab ich da schon zugesehen. Das ging ganz ruhig über die Bühne; ganz ohne Gebrülle und Stress. Die anderen Rinder sind nur kurz zusammengezuckt, als das geschossene Rind plötzlich zusammengesackt ist. Die sind nicht mal weggelaufen.

carrot meinte:
War das denn nicht vorher bekannt?
Vielleicht aber auch kein Wunder.
Die Werbung zeigt uns Kühe die auf der frischen Weide im Sonnenschein grasen, das ist auch alles Illusion.

Die Kühe sind meistens im Stall und fressen Silomais und Kraftfutter.
Die Kälber bekommen erst wenige Tage noch die Kuhmilch (meine es wäre so) und dann Trockenmilch mit Wasser, die sind dann schon von der Mutter räumlich getrennt.
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Ich trinke aus diesem Grund seit Jahren keine Milch mehr, sondern pflanzliche. Warum schließt du daraus Unwissenheit bzw. Dummheit?

Was ist daran furchtbar?

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Weißt du, ich habe eine entsprechende Ausbildung und konnte in Live erleben, wie unsere Nahrung hergestellt wird.
Ich war mehrfach auf Bauernhöfen (Bioland und Co.) und durfte sehen, wie gut es den Tieren dort ging.

Konventionelle Produkte kommen mir (mit wenigen Ausnahmen), nicht mehr auf den Tisch.
Kühe die zu Gebär- und Melkmaschinen werden, während wir Erwachsenen ernsthaft deren Milch trinken?
Das kann aber jeder sehen wie er es will..

Auf SternTV kam einmal eine Reportage über Tierquälerei (in Deutschland). Die Milch von diesen armen Tieren wird immernoch für eine bekannte Schokolade und Säuglingsmilch verwendet.

Wen kümmert die Kuh, die halb tot auf dem Boden geschleift wird, um noch den Rest aus ihr rauszuholen bevor sie stirbt? Hauptsache es schmeckt.

grauer Kater meinte:

Nur eine Kuh, die gekalbt hat, gibt Milch

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Schön, wer das braucht, darf auch Wortklauberei betreiben, damit kann ich leben

grauer Kater meinte:

Sie kann es sehr lange

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Theoretisch richtig.

grauer Kater meinte:

Meine Oma hatte zum Beispiel immer zwei bis drei Kühe.

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Nur welchen sinn macht so ein romantisiertes Beispiel, wenn es doch um Massenproduktion geht, darum, wie Menschenmassen versorgt werden?

Das tun wir eben nicht mit Omas Haltung und auch nicht mit Biohöfen - da braucht es Masse, das ist das einzige Ziel.

grauer Kater meinte:

Das Problem ist die Milchmenge

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Genau, und die gilt es, um den Markt zu bedienen zu maximieren. Wir sprechen hier doch nicht über kleine Nischen, sondern sollten schon die für Masse nötige und praktizierte "Produktionsweise" betrachten.

grauer Kater meinte:

Für einen Vollerwerbshof würde das nicht reichen, in der heutigen Zeit schon gar nicht.

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Auch ein Nebenerwerbsbetrieb kann es sich i.d.R. nicht leisten, nicht das Maximum aus seinem Kapital herauszuholen.

grauer Kater meinte:

Normalerweise ist in der Tat ein Stier zuständig für diese Aktion.

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Theoretisch. In der Praxis sieht das anders aus.

grauer Kater meinte:

Die wenigsten Bauern haben noch einen Stier mit auf der Weide

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Erstens das.
Zweitens hat Weidehaltung Seltenheitswert.

Auch wenn sich da tatsächlich langsam einiges verbessert und moderne Ställe tierfreundlicher sein können - leider nicht immer sind.

grauer Kater meinte:

Das ist auch wieder so eine Veganer-Polemik. Bis ein Kalb für Wiener Schnitzel attraktiv wird, ist Milch schon lange Geschichte als Hauptnahrungsquelle.

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das übliche helle Kalbfleisch =
deutlich länger als gut alleinige Fütterung mit Milchaustauscher. Diese Art der Aufzucht erfolgt in entsprechenden Ställen.
Gesund und artgerecht wäre anders, doch der Kunde liebt dieses zarte Fleisch und den Geschmack.

Inzwischen gibt es häufiger auch dunkles Kalbfleisch aus artgerechterer Fütterung auf dem Markt, der Geschmack ist jedoch nicht der gewöhnte...

carrot meinte:

Kuh wird aber auch unter diesen Bedingung wohl 5 Jahre oder älter .
Doch erreicht längst sie so nicht die natürliche Lebenserwartung von über 20 Jahren.

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Dann hat sie sehr viel Glück.
Ich hänge noch einen Link an.

Lea_86 meinte:

Furchtbar 😭

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Was genau?
Ich bin da ziemlich pragmatisch, bei aller Tierliebe. Die Menschen wollen kobsumieren, aber nichts über Hintergründe wissen, die finden sie dann "furchtbar".
Wie sollen denn diese Mengen sonst produziert werden?

Shorn meinte:

Wo hast du denn den Blödsinn her?

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Wie kommst du darauf, das wäre Blödsinn? Quelle?
Du hast mit heutigen Ställen, die auf Masse produzieren zu tun?

Dort läuft es dann wie?

carrot meinte:

Die Werbung zeigt uns Kühe die auf der frischen Weide im Sonnenschein grasen, das ist auch alles Illusion.

Die Kühe sind meistens im Stall und fressen Silomais und Kraftfutter.
Die Kälber bekommen erst wenige Tage noch die Kuhmilch (meine es wäre so) und dann Trockenmilch mit Wasser, die sind dann schon von der Mutter räumlich getrennt.

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So sieht es leider aus - fast.
Die Kälber werden meist direkt nach der Geburt bis 3 Tage danach von der Kuh getrennt.

Tytos Lunare meinte:

Nein, das ist nicht alles Illusion. Es gibt tatsächlich Kühe, die auf einer Weide stehen und grasen. Zum Beispiel da, wo mein Metzger die Tiere herbekommt. Da wird auch Mutterkuhhaltung betrieben, d. h. da bleiben die Kälber ein halbes Jahr und z. T. sogar noch länger bei der Mutterkuh.

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Diese Ställe sind Nischenställe, für die Massenproduktion könnte man so nicht sinnvoll arbeiten.

Und obwohl ich das alles kenne, muss auch ich meinen Geldbeutel im Blick haben und kaufe Joghurt, Käse, Butter fast nur noch im Supermarkt oder Discounter.

Ich lebe mein ganzes Leben hier in einem landwirtschaftlichen Nutzgebiet.
Ein kleiner Ort mit mittlerweile 60 Häusern.
Ich kann negatives, aber auch viel Positives berichten, in den letzten 30 Jahren hat sich enorm viel zum Guten verändert. Trotzdem ist nicht alles ideal.
Direkt hier gibt es fast nur noch Pferde (drei gewerbliche und ein privater Reiterhof im Ort)
Ein Reiterhof hält noch Weiderinder, da er sonst den Betrieb nicht hätte erwerben können. Ein weiterer Hof wird aus gleichem Grund wieder Weiderinder halten.

Etwa 5 km entfernt gibt es noch einen Vollerwerbs Landwirt mit Milchkühen (Eine Genossenschaft mit drei Betrieben, einer zieht die Kälber auf, einer sorgt für das Futter, einer hat die Milchwirtschaft).

Der Milchwirtschaftsbetrieb hat jedes Jahr einen Tag der offenen Tür, die Besuche können sich wirklich alles ansehen, da kann man nichts mehr verheimlichen.
Den Tieren geht es den Umständen entsprechend so gut wie überhaupt möglich. Offenstallhaltung, Pflegebereiche usw.
Etwas weiter entfernt gibt es einen Betrieb, da bleiben die Tiere den größten Teil des Jahres im Freien.
Gemolken wird auf der Weide.

Es ist vieles lange nicht mehr so schlimm, wie es oft immer noch dargestellt wird.
Leider gibt es aber auch immer noch schwarze Schafe.

Lea_86 meinte:

Ich trinke aus diesem Grund seit Jahren keine Milch mehr, sondern pflanzliche.

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Ich verstehe deine Beweggründe, nur:
Was bewirkst du?
Was hat sich in diesen Jahren bemerkenswert verbessert?

(Ich trinke keine Milch, weil ich sie nicht vertrage.)

Lea_86 meinte:

Weißt du, ich habe eine entsprechende Ausbildung und konnte in Live erleben, wie unsere Nahrung hergestellt wird.
Ich war mehrfach auf Bauernhöfen (Bioland und Co.) und durfte sehen, wie gut es den Tieren dort ging.

Konventionelle Produkte kommen mir (mit wenigen Ausnahmen), nicht mehr auf den Tisch.
Kühe die zu Gebär- und Melkmaschinen werden, während wir Erwachsenen ernsthaft deren Milch trinken?
Das kann aber jeder sehen wie er es will..

Auf SternTV kam einmal eine Reportage über Tierquälerei (in Deutschland). Die Milch von diesen armen Tieren wird immernoch für eine bekannte Schokolade und Säuglingsmilch verwendet.

Wen kümmert die Kuh, die halb tot auf dem Boden geschleift wird, um noch den Rest aus ihr rauszuholen bevor sie stirbt? Hauptsache es schmeckt.

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Was kann man erreichen?

Konventionelle Produkte sind für viele Menschen die einzig bezahlbaren Produkte.
Und selbst du machst Ausnahmen.

Milch steckt in ziemlich vielen Produkten, da könnte man denke ich zuerst ansetzen und Ersatzprodukte verarbeiten.
Aber Milch ist wohl billiger, sonst wäre das längst der Fall.